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Am zwölften Tag: Denglers siebter Fall (German Edition)

Am zwölften Tag: Denglers siebter Fall (German Edition)

Titel: Am zwölften Tag: Denglers siebter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Schorlau
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Versuch vor Alarm.
    Jetzt ist auch seine Stirn schweißnass. Er überlegt und gibt erneut eine Zahl ein: 6560.
    Summend öffnet sich die Tür.
    Er steht in einem gekachelten Flur. Hinter ihm fällt die Tür schwer ins Schloss. Kimi wirft sich die Decke um die Schulter und geht weiter.

Zwölfter Tag

Donnerstag, 30. Mai 2013

128. Küche, Villa Osterhannes, morgens
    »Ich gehe mal rüber«, sagt Carsten Osterhannes und steht vom Frühstückstisch auf. Er fährt seiner Tochter über den Kopf und küsst seine Frau.
    »Bitte vergiss nicht: Um elf kommt der Techniker für die Heizung.«
    »Mach dir keine Sorgen. Ich bin da und lasse ihn in den Keller.«
    »Ich bin um halb zwölf wieder hier.«
    »Mama holt mich von der Schule ab.«
    »Ich weiß, mein Schatz. Und vorher geht sie zur Massage.«
    Seine Frau verzieht das Gesicht. »Und was schlachtest du heute?«
    »Ein Schwein.«
    »Ich hab gesehen, wie die Männer es gestern gebracht haben«, ruft seine Tochter.
    Osterhannes zieht an der Garderobe die Hausschuhe aus und schlüpft in schwere grüne Gummistiefel.
    »Schlepp nicht wieder Blut in die Wohnung«, ruft seine Frau ihm hinterher. Wütend schlägt Osterhannes die Tür hinter sich zu. Vielleicht hätte er doch nicht ein zweites Mal heiraten sollen. Er gibt den Code an der Tür des Nachbargebäudes ein, die Tür geht auf, und er tritt ein.

129. Krankenzimmer von Jakob und Cem, morgens
    »Bitte hören Sie mir einen Augenblick zu. Sie sollten noch nicht nach unten in die Kantine gehen«, sagt die Hauptkommissarin Ginter. »Dort lauert immer noch die Presse. Das Krankenhaus entlässt Sie heute. Und unsere Fragen haben Sie alle beantwortet. Sie können heute zurück nach Stuttgart fahren. Noch eine Frage: Wissen Sie, wo Kimi Radu sein könnte?«
    »Kimi?«, sagt Cem. »Hier war er heute noch nicht. Aber er ist ja nur zwei Türen weiter.«
    »Nein. Er ist gestern Abend verschwunden. Auf einem Videoband habe ich gesehen, wie er im Schlafanzug und mit den Krankenhausschlappen gestern Abend durch die Pforte gegangen ist. Wissen Sie, ob er Freunde unter den rumänischen Fleischarbeitern hat? Wir müssen ihn unbedingt finden.«
    »Ach du große Scheiße«, sagt Cem und greift sich an den Kopf.
    »Wissen Sie etwas? Ich möchte ihn zu dem Tod eines rumänischen Arbeiters befragen.«
    »Nein. Ich weiß nichts. Auf keinen Fall.«
    »Die Streifenwagen sind alarmiert. Hoffentlich hat er sich nicht unterkühlt. Ein Mann in Schlafanzug und Schlappen läuft durch die Straßen.« Sie schüttelt den Kopf.
    Cem: »Nichts für ungut, Herr Dengler. Aber wir, Laura, Jakob und ich, müssten etwas mit der Polizistin besprechen. Würden Sie uns bitte vielleicht einen Augenblick alleine lassen?«
    »Sicher.« Dengler steht auf.
    »Hey«, sagt Jakob. »Mein Vater hat uns da rausgeholt. Er kann ruhig hören, was wir über Kimi wissen.«
    »Seh ich auch so«, sagt Laura.
    »Abstimmung«, sagt Cem und dann: »Okay. Zwei gegen eins. Bleiben Sie also bei uns.«
    »Worum geht es?«
    »Es ist so«, sagt Jakob, »als wir mit Kimi eingeschlossen waren, haben wir ihm genau erzählt, wie alles zusammenhängt. Alles, was ihm widerfahren ist, und alles, was wir aushalten mussten, hat einem bestimmtem Mann genutzt.«
    »Jetzt kommt ihr schon wieder mit dieser Verschwörungstheorie.«
    Laura: »Entscheidend ist jetzt nicht, dass Sie uns nicht glauben, sondern, dass Kimi uns geglaubt hat.«
    »Okay«, sagt Dengler.
    Hauptkommissarin Ginter: »Okay. Worauf wollt ihr raus?«
    Jakob: »Kimi wollte eigentlich nur sein ihm zustehendes Geld und seinen Pass zurück, den die Subunternehmer ihm abgenommen haben. Seit gestern kam ein Drittes dazu. Er wollte Gerechtigkeit für seinen Kumpel, den die Rocker zusammengeschlagen haben.«
    Hauptkommissarin Ginter: »Genau dazu möchte ich ihn befragen.«
    Cem: »Ich hab ihm erklärt, wie die Zusammenhänge sind. Wer die große Spinne im Netz ist. Kimi hatte davon echt null Ahnung.«
    Dengler: »Und?«
    Jakob: »Es kann sein, dass Kimi aufgrund unserer Informationen gerade dabei ist, ein Verbrechen zu begehen.«
    Hauptkommissarin Ginter: »Dann reden Sie. Jetzt. Sie sind verpflichtet, uns zu helfen.«
    Laura: »Wir helfen gerne. Wir wollen auch nicht, dass Kimi sich ins Elend stürzt. Aber wir stellen Bedingungen.«
    Hauptkommisarin Ginter: »Bedingungen?«
    Jakob: »Sie haben sicher eine Videokamera in Ihrer Ausrüstung?«

130. Privatschlachthaus Osterhannes, morgens
    Kimi Radu schrickt hoch. Hat er eben das Grunzen eines

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