Am zwölften Tag: Denglers siebter Fall (German Edition)
jeden Erfolg anstürmen.«
»Das werden wir sehen«, ruft Laura. »Ich werde Ihnen entgegentreten, wo immer Sie auftreten.«
»Und ich«, sagt Cem.
»Und ich«, sagt Jakob.
»Und ich«, sagt Dengler leise.
Dann klicken die Handschellen.
Finden und erfinden: ein Nachwort
Die Fleischindustrie hat sich ihren miserablen Ruf hart erarbeitet. Die Wirklichkeit ist jedoch vielfach noch schrecklicher als die übelsten Phantasien. Nach der Recherche zu diesem Buch kann ich begründet sagen: Eigentümer und Manager der Fleischindustrie sind in jeder Hinsicht – unterste Schublade. Ausnahmen habe ich nicht gefunden.
Die Tiere, die für diese Industrie ihr Leben lassen, werden vom ersten bis zu ihrem letzten Tag systematisch misshandelt und gequält. Wenn Jakob in diesem Buch sagt, die Tiere hätten keinen einzigen glücklichen Tag in ihrem Leben, hat er recht. Soweit man davon ausgeht, dass Tiere Glücksgefühle haben. Aber wer, der je mit einem Tier zu tun hatte, wollte das bestreiten?
Die Fleischindustrie hat es außerdem geschafft, nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit in Deutschland eine Billiglohnhölle für Arbeitsmigranten aus Rumänien und Bulgarien zu schaffen, in der sie die extreme Überausbeutung dieser Menschen organisiert. Durch den systematischen Missbrauch von Werkverträgen und das undurchschaubare System von Sub- und Subsub-Unternehmen erhalten die Arbeiter oft Stundenlöhne, die bei zwei oder drei Euro liegen, und dies bei Arbeitszeiten, die jeder Arbeitszeitordnung Hohn sprechen.
Die Fleischindustrie kennt keinen Respekt vor den Tieren und keinen Respekt vor den Beschäftigten. Es wundert daher nicht, dass sie auch keinen Respekt vor den Verbrauchern kennt, denen sie ihre Produkte anbietet. Das Fleisch aus diesen Fabriken ist oft voll von giftigen Keimen. Ihr Verzehr beinhaltet ein erhebliches gesundheitliches Risiko. Seit ich mich mit den Methoden der Fleischindustrie beschäftige, mache ich einen großen Bogen um jede Fleischtheke und jede Tiefkühltruhe im Supermarkt.
Schließlich etabliert die Fleischindustrie mafiöse Strukturen und fördert die organisierte Kriminalität in Deutschland, denn es sind häufig dieselben Schlepperringe, die Frauenhandel mit Osteuropa betreiben, die nun ihr Portfolio um den Handel mit Arbeitskräften erweitert haben.
Ich danke herzlich allen, die mich bei der Arbeit an diesem Roman unterstützt haben. Dies gilt insbesondere für Matthias Brümmer von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten ( NGG ) und Dr. sc. agr. Edmund Haferbeck, die auf ganz unterschiedliche Weise ihre Erfahrungen und Kenntnisse mit mir teilten. Ich danke den »Ermittlern« von Peta e. V., die mich mit ihrer Arbeit vertraut gemacht haben. Ich danke Eberhard B. für den Einblick in Leben und Ökonomie eines Tiermästers.
Bei der Arbeit an diesem Buch habe ich mich auf die Werke einiger wichtiger Autoren gestützt. Hervorheben möchte ich das ausgezeichnete Buch von Adrian Peter , »Die Fleischmafia«.
Klaus Theweleit überließ mir zwei Kapitel aus seinem neuen, noch unveröffentlichten Buch. Diese Kapitel sind die Grundlage für die Ausarbeitung von Laura Trapp. Ich danke ihm herzlich für seine Großzügigkeit.
Jakobs Ausarbeitung stützt sich auf den Artikel »Saumäßig krank« von Hilal Szegin in der Süddeutschen Zeitung vom 14./15. August 2013.
Weitere Informationen und Materialien zu den Methoden der Fleischmafia finden sich auf meiner Homepage www.schorlau.com.
Ich danke Ana Cuenca Lopez, Christian Lutzeyer, Ekkehard Sieker, Hansl Schulder, Jochen Riehle . David Streit danke ich für Unterstützung und Inspiration.
Die Methoden der Fleischindustrie stehen immer wieder in der Kritik. Bundesweite Aufmerksamkeit gewann diese Kritik jedoch vor allem durch zwei wegweisende Predigten von Monsignore Peter Kossen . Ich freue mich sehr, dass er sie großzügig für dieses Buch zur Verfügung gestellt hat. Sie sind im Anhang nachzulesen.
Das Schreiben eines Romans ist der Himmel, das Lektorat die Hölle. Ich danke Lutz Dursthoff und dem unermüdlichen Nikolaus Wolters für die freundliche Begleitung bei beidem.
Anhang
Monsignore Peter Kossen: Der Missbrauch der Werkverträge als moderne Sklaverei
Monsignore Peter Kossen:
Der Missbrauch der Werkverträge als moderne Sklaverei
Predigt vom 11./12. August 2012 in Lohne
Liebe Mitchristen, Schwestern und Brüder,
ich möchte in dieser Predigt noch einmal die skrupellosen und menschenverachtenden Beschäftigungsverhältnisse
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