Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny

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Tür zum angrenzenden Raum, in dem Nayda schlief, hatte zu glühen angefangen. Sie erstrahlte in gelbem Licht, und während ich sie betrachtete, wurde es immer eindringlicher. Dann erschien ein noch grellerer Punkt in seiner Mitte. Plötzlich bewegte sich der Punkt langsam auf und ab.
    Dann ertönte Musik - ich war mir nicht sicher, woher sie kam -, und Geists Stimme verkündete: »Folgt dem hüpfenden Ball.«
    »Hör auf damit!« rief ich. »Das lenkt nur ab.«
    Die Musik verebbte. Der Lichtkreis kam zur Ruhe.
    »Entschuldigung«, sagte Geist. »Ich dachte, ein kleines lustiges Zwischenspiel könnte entspannend wirken.«
    »Da hast du etwas Falsches gedacht«, antwortete ich. »Ich möchte nichts anderes von dir, als daß du uns zur Zitadelle im Hort der Vier Welten bringst.«
    »Brauchst du die Truppen ebenfalls? Ich kann Luke nirgends ausfindig machen.«
    »Nur uns drei«, antwortete ich.
    »Was ist mit der, die nebenan schläft? Ich habe sie schon einmal gesehen. Sie ergibt irgendwie kein klares Bild.«
    »Ich weiß. Sie ist nicht menschlich. Laß sie schlafen.«
    »Also gut. Begebt euch durch die Tür.«
    »Kommt!« sagte ich zu den anderen, während ich den Waffengürtel aufhob und anlegte, den Reservedolch zusätzlich hineinschob, den Umhang vom Stuhl nahm und mir über die Schultern warf.
    Ich ging zur Tür, und Mandor und Jasra folgten mir. Ich trat über die Schwelle, aber der Raum war nicht mehr da. Statt dessen zuckte für einen Augenblick grelles Licht auf, und als sich meine Sinne wieder klärten, blickte ich hinaus auf eine weite Landschaft unter einem wolkenverhangenen Himmel. Ein kalter Wind peitschte meine Kleidung.
    Ich hörte einen Ausruf von Mandor, und einen Augenblick später einen von Jasra - links hinter mir. Das ausgedehnte Eisfeld lag knochenweiß zu meiner Rechten, und in der entgegengesetzten Richtung züngelten die weißen Schaumkronen eines schiefergrauen Meeres wie Schlangen in einem Eimer voller Milch. Tief unter mir siedete und dampfte der dunkle Boden.
    »Geist!« rief ich. »Wo bist du?«
    »Hier«, kam die leise Antwort, und als ich nach unten sah, bemerkte ich einen winzigen Ring aus Licht in der Nähe der Zehenspitze meines linken Stiefels.
    Geradeaus vor mir in der Ferne erhob sich der Hort wuchtig aus der Tiefe. Außerhalb der Mauern deuteten keine Anzeichen auf Leben hin. Mir kam zu Bewußtsein, daß ich mich irgendwo in den Bergen befinden mußte, in der Nähe jenes Ortes, an dem ich meine lange Unterhaltung mit dem alten Einsiedler namens Dave geführt hatte.
    »Ich wollte, daß du uns in die Zitadelle innerhalb des Hortes bringst«, erklärte ich. »Warum hast du uns hier abgesetzt?«
    »Ich habe dir doch gesagt, daß ich den Ort nicht mag«, antwortete Geist. »Ich wollte dir die Gelegenheit geben, ihn dir eingehend anzusehen und dann zu entscheiden, wohin genau in seinem Innern du gebracht werden möchtest. Auf diese Weise kann ich den Transport sehr schnell erledigen, ohne mich unnötig lange den Kräften auszusetzen, die mir widerlich sind.«
    Ich setzte meine Betrachtung des Hortes fort. Zwei Windhosen umwirbelten die äußere Mauer. Wenn es dort nicht bereits einen Graben gegeben hätte, wären sie wahrscheinlich gut geeignet gewesen, einen solchen Graben zu schaffen. Sie blieben ziemlich genau 180 Grad voneinander entfernt, und wechselten sich in der Beleuchtung ab. Die nähere Windhose wurde von Blitzen und Funken durchzuckt und nahm einen gespenstischen weißglühenden Schimmer an; dann, als dieser allmählich verblaßte, leuchtete die andere Windhose auf. So drehten sie mehrmals ihre Runden, während ich sie beobachtete.
    Jasra gab einen schwachen Laut von sich, und ich wandte mich zu ihr um und fragte: »Was ist hier los?«
    »Das ist das Ritual«, antwortete sie. »Irgend jemand spielt gerade mit den Kräften.«
    »Kannst du erkennen, wie weit sie damit bereits gediehen sind?« fragte ich.
    »Nicht genau. Sie mögen gerade eben angefangen haben, sie könnten aber auch bereits am Ende angelangt sein. Die Feuerpole verraten mir, daß alles an Ort und Stelle ist.«
    »Dann entscheide du, Jasra«, sagte ich. »Wo soll unser Erscheinen stattfinden?«
    »Es gibt zwei lange Flure, die zum Brunnengewölbe führen«, erklärte sie. »Einer verläuft ebenerdig, der andere ein Stockwerk höher. Das Gewölbe selbst erstreckt sich über mehrere Stockwerke.«
    »Daran erinnere ich mich«, bestätigte ich.
    »Wenn sie unmittelbar mit den Kräften arbeiten und wir einfach in