Fünf Freunde machen eine Entdeckung
Das schönste Wort der englischen Sprache
»Das schönste Wort der englischen Sprache ist das Wort Ferien«, sagte Dick und nahm sich einen Löffel voll Marmelade. »Gib mal den Toast ‘rüber, Anne. Mutter, wie fühlst du dich eigentlich mit deinen drei Quälgeistern?«
»Ausgezeichnet«, lachte die Mutter. »Das einzige, was mich jedesmal zu Beginn der Ferien etwas beunruhigt, ist das Wort Essen. Dann scheint niemals genügend Vorrat im Hause zu sein, um eurer Unersättlichkeit Genüge zu tun. Und da wir gerade vom Essen sprechen, möchte ich euch fragen, ob jemand weiß, was mit den Würstchen passiert ist, die in der Speisekammer lagen?«
»Würstchen?« sagte Julian und runzelte die Stirn.
»Würstchen? Laß mich nachdenken.« Anne begann zu kichern, denn sie wußte nur zu gut, was mit ihnen geschehen war. »Ja, das war so«, grinste er, »du sagtest gestern, als du fortgingst, wir sollten uns unser Abendbrot alleine zurechtmachen. Wir haben uns also in der Speisekammer umgesehen, die Würstchen entdeckt und uns für sie entschieden.«
»Aber Julian!« rief die Mutter. »Zwei Pfund! Ja, ja, ich weiß, Georgina war noch hier, aber trotzdem…«
»Du vergißt Timmy«, sagte Anne. »Sie hat ihn mitgebracht, und er schwärmt für Würstchen.«
»Also, das war das letzte Mal, daß die Speisekammer unverschlossen bleibt, wenn ich fortgehe«, sagte die Mutter. »Zu denken, daß das heutige Mittagessen von einem Hund aufgefressen worden ist!«
»Wir wollen heute sowieso nach Kirrin gehen und den Tag über bei Georg bleiben«, sagte Dick in be-ruhigendem Tone, »dann bist du uns zum Essen los.«
»Ich will euch aber gar nicht los sein«, lachte die Mutter.
»Frau Layman hat sich zum Tee angesagt, sie möchte etwas mit euch besprechen.«
Die drei stöhnten, und Dick protestierte: »Oh, Mutter, am ersten Ferientag! Und wir sollen zu Hause bleiben.
Das ist gemein, und es ist so herrliches Wetter!«
»Halt den Mund«, flüsterte Julian und stieß ihn unter dem Tisch an, denn er sah, daß die Mutter einen unzufriedenen Eindruck machte. »Frau Layman ist eine sehr nette alte Dame und hat uns immer etwas mitgebracht, als wir klein waren«, fügte er laut hinzu.
»Und nie vergißt sie unsere Geburtstage«, nickte Anne.
»Wir könnten Georg übrigens auch anrufen, und sie bitten, zu uns zu kommen. Sie ist sonst vielleicht böse, wenn wir den ersten Ferientag nicht mit ihr zusammen sind.«
»Ja, tut das«, sagte die Mutter, »lauft und ruft sie an, und vergaßt nicht, die Katze in den Schuppen zu sperren.
Sie fürchtet sich sehr vor Timmy, und das ist schließlich auch kein Wunder. Und nehmt ein Schüsselchen Milch für sie mit und versucht ein bißchen nett und sauber auszusehen, wenn ihr zum Tee hereinkommt.«
»Ich werde dafür sorgen«, versprach Julian und grinste,
»ich werde dafür sorgen, daß Anne und Dick sich Schürzen vorbinden.«
»Und ich werde jetzt Georg anrufen«, lachte Anne und stand auf. »Darf ich, Mutter? Ich möchte Georg noch erreichen, ehe sie mit Timmy spazierengeht oder für Tante Fanny Besorgungen macht.«
»Onkel Quentin wird froh sein, wenn er sie los ist«, sagte Dick. »Gestern ist er über ihre Angelrute gefallen, und dann wollte er unbedingt von ihr wissen, warum sie ihr Fischernetz auf dem Boden herumliegen läßt, und Georg wußte überhaupt nicht, wovon er sprach.«
Die Mutter lachte. »Arme Georg, ein Jammer, daß sie ihrem Vater so ähnlich ist und das gleiche hitzige Temperament hat wie er. Es ist gar nicht so einfach, Ruhe zwischen den beiden zu stiften. Ah, da ist Anne ja wieder, nun, hast du Georg erreicht?«
»Ja, sie war begeistert. Sie sagte, es wäre ihr sehr lieb, verschwinden zu können, weil Onkel Quentin wieder einmal eins seiner Papiere sucht und dabei das ganze Haus auf den Kopf stellt. Sie sagte, wir sollten uns nicht wundern, wenn sie total durchgedreht hier erscheint.
Onkel Quentin hat von Tante Fanny verlangt, daß sie ihren Nähtisch ausräumt, weil er meint, die Papiere wären vielleicht dort.«
»Der gute Quentin«, sagte die Mutter kopfschüttelnd,
»er ist zwar ein ausgezeichneter Wissenschaftler, erinnert sich an jede Zeile, die er einmal gelesen und an jedes Wort, das er einmal geschrieben hat, und doch verlegt er ständig eines seiner wichtigsten Papiere.«
»Und nicht nur das«, grinste Dick, »seine arme Tochter tut mir leid, immer ist irgend etwas los.«
»Du sagst es«, nickte Anne. »Sie ist also sehr zufrieden, daß sie heute
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