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Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Unbedachtsamkeit zu ertappen, in der Hoffnung, sie bloßzustellen - als was eigentlich? Nim, als eine potentielle Zauberin? Na und?
    Ich legte das Besteck aus der Hand und rieb mir die Augen. Es lag so nahe, obwohl ich es vor mir selbst so lange verborgen hatte...
    »Stimmt etwas nicht, Merlin?« hörte ich Jasra fragen.
    »Alles in Ordnung. Ich habe nur gerade gemerkt, daß ich etwas müde bin«, antwortete ich. »Alles ist bestens.«
    Eine Zauberin. Nicht nur eine potentielle Zauberin. Ich begriff jetzt, daß ich von der unterschwelligen Angst besessen gewesen war, daß sie hinter den Anschlägen auf mein Leben, die jeweils am 30. April stattgefunden hatten, stecken könnte - und ich hatte diese Angst unterdrückt und sie weiterhin gemocht. Warum? Weil ich es wußte und es mir nichts ausmachte? Weil sie meine Nimue war? Weil ich die Person, die mich möglicherweise vernichten wollte, geliebt und die Beweise vor mir selbst versteckt hatte? Weil meine Liebe nicht nur unklug gewesen war, sondern weil ich auch von einem grinsenden großen Todeswunsch verfolgt wurde, mit dem ich möglicherweise auch jetzt noch irgendwann bis zum äußersten kooperieren würde?
    »Mir geht es gleich wieder gut«, sagte ich. »Es ist wirklich nichts.«
    War ich, wie man so sagt, selbst mein schlimmster Feind? Ich hoffte, daß es nicht so war. Ich hatte wirklich keine Zeit, mich einer Therapie zu unterziehen, nicht solange mein Leben ebensosehr wie von den inneren auch noch von so vielen äußerlichen Dingen abhing.
    »Ich gäbe einen Groschen für deine Gedanken«, flötete Jasra süßlich.

-2-
    S ie sind unbezahlbar«, antwortete ich. »Genau wie deine Scherze. Allerdings hast du meinen Beifall verdient. Ich wußte damals nichts davon, und meine Vermutungen gingen auch in die völlig falsche Richtung, als ich einige Tatsachen kannte, die ich mir hätte zusammenreimen können. Wolltest du das hören?«
    »Ja«, sagte sie.
    »Es freut mich, daß die Dinge ab irgendeinem Punkt für dich schiefliefen«, fügte ich hinzu.
    Sie seufzte, nickte, trank einen Schluck Wein.
    »Ja, dieser Punkt kam«, bestätigte sie. »Ich hatte nicht damit gerechnet, daß ich bei einem so leichten Fall einen Rückschlag erlitte. Ich mag immer noch kaum glauben, daß soviel Ironie in der Welt frei herumschwebt.«
    »Wenn du willst, daß ich die Sache gebührend bewerte, dann wird es dir nicht erspart bleiben, dich ein wenig genauer auszudrücken«, sagte ich auffordernd.
    »Ich weiß. Einerseits sähe ich es gar nicht so gern, wenn sich dein jetziger etwas ratloser Gesichtsausdruck in einen solchen des Entzückens über mein Mißgeschick verwandeln würde. Andererseits ist vielleicht noch genügend Material vorhanden, um dir auf der Kehrseite eine ganz neue Art von Kummer zu bereiten.«
    »Mal gewinnt man, mal verliert man«, sagte ich. »Ich bin bereit zu wetten, daß einige Umstände jener Zeit dir immer noch Rätsel auf geben.«
    »Zum Beispiel?« fragte sie.
    »Zum Beispiel warum keiner dieser jeweils am dreißigsten April ausgeführten Anschläge auf mein Leben jemals erfolgreich verlief.«
    »Ich vermute, Rinaldo hat sie irgendwie sabotiert, hat dich immer wieder von der Schippe springen lassen.«
    »Falsch.«
    »Was dann?«
    »Das Ty'iga. Dieses Wesen steht unter dem Zwang, mich zu beschützen. Du erinnerst dich vielleicht aus jenen Zeiten daran, als es im Körper von Gail Lampron hauste.«
    »Gail? Rinaldos Freundin? Mein Sohn hatte ein Verhältnis mit einem Dämon?«
    »Wir wollen nicht ungerecht sein. In seinem ersten Studienjahr hatte er es weit schlimmer getrieben.«
    Sie überlegte einen Augenblick lang, dann nickte sie langsam.
    »Damit hast du wahrscheinlich recht«, räumte sie ein. »Ich hatte Carol vergessen. Und du hast immer noch keine Ahnung - abgesehen davon, was das Ding in Amber zugegeben hat -, warum dies alles geschah?«
    »Ich weiß es immer noch nicht«, gestand ich.
    »Das wirft ein noch viel seltsameres Licht auf jene Zeit«, sagte sie nachdenklich, »zumal sich unsere Wege erneut gekreuzt haben. Ich frage mich...«
    »Was?«
    »Ob sie dort war, um dich zu beschützen oder um meine Pläne zu durchkreuzen - als deine Leibwächterin oder mein Fluch?«
    »Schwer zu sagen, da beides letztendlich auf dasselbe hinausläuft.«
    »Aber offenbar ist es noch gar nicht lange her, daß sie um dich herumgestrichen ist, was ein Indiz für das erstere zu sein scheint.«
    »Es sei denn, sie weiß etwas, das wir nicht wissen.«
    »Zum

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