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Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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der nächsten Biegung.
    Ich ging um die Biegung herum, und da war die kleine rote Blume, die ich halb im Unterbewußtsein heraufbeschworen hatte. Ich rannte zu ihr hin, um sie zu berühren, um mir zu bestätigen, daß das Universum ein wohlgesonnener, insbesondere Merlin-liebender Ort war.
    Ich stolperte in meiner Eile und löste eine Staubwolke aus. Ich fing mich wieder, straffte meine Haltung und blickte mich um. Ich suchte bestimmt die nächsten zehn oder fünfzehn Minuten lang, doch ich fand den Platz, wo die Blume stand, nicht mehr. Schließlich fluchte ich und wandte mich ab. Niemand hat es gern, wenn er vom Universum zum Narren gehalten wird.
    Einer plötzlichen Eingebung folgend durchsuchte ich alle meine Taschen, um herauszufinden, ob ich vielleicht auch nur den Splitter eines blauen Steins an mir haben könnte. Seine geheimnisvollen Eigenschaften konnten mich vielleicht durch den Schatten zurück zu seinem Ursprung führen. Aber nein. Nicht einmal ein blaues Stäubchen war geblieben. Alles war im Grab meines Vaters, und daran war nun nichts zu ändern. Diese Art des Auswegs wäre für mich wahrscheinlich zu einfach gewesen, vermute ich.
    Was fehlte mir noch?
    Ein falscher Dworkin, ein falscher Oberon und ein Mann, der behauptete, mein Vater zu sein; und alle waren darauf versessen gewesen, mich an irgendeinen seltsamen Ort zu führen - um in einer Art Kampf zwischen den Mächten zu bestehen, wie die Oberon-Gestalt angedeutet hatte, was immer das bedeuten mochte. Die Corwin-Gestalt hatte ihr Ziel offenbar erreicht, überlegte ich, während ich mir das Kinn rieb. Doch was für ein Spiel war das? Und welche Mächte waren beteiligt?
    Das Oberon-Ding hatte etwas von einer Entscheidung erwähnt, die ich zwischen Amber und Chaos treffen sollte. Aber schließlich hatte es während desselben Gesprächs in manch anderer Hinsicht gelogen. Zum Teufel mit beiden! Ich hatte nicht darum gebeten, in ihr Mächtespiel einbezogen zu werden. Ich hatte genügend eigene Probleme. Ich war nicht einmal begierig, die Regeln kennenzulernen, was immer da vor sich gehen mochte.
    Ich trat gegen einen kleinen weißen Stein und beobachtete, wie er wegrollte. Das hier machte mir nicht den Eindruck, als sei es eine von Jurts oder Julias Machenschaften. Es schien entweder ein neuer Faktor zu sein, oder es war ein alter, der sich entscheidend verändert hatte. Wo war er nur zum erstenmal in dem Bild aufgetaucht? Ich schätzte, es hatte etwas mit der Kraft zu tun, die es nach meinem Versuch, Coral zu erreichen, auf mich abgesehen hatte. Ich konnte lediglich vermuten, daß sie mich entdeckt hatte und dies nun das Ergebnis war. Doch um was für eine Kraft mochte es sich dabei handeln? Als erstes, so nahm ich an, wäre es erforderlich, daß ich herausfände, wo Coral in ihrem Feuerkreis lag. Irgend etwas an jenem Ort steckte vermutlich hinter meiner jetzigen Situation. Also, wo? Sie hatte das Muster aufgefordert, sie dorthin zu befördern, wo sie nach seiner Meinung hingehen sollte... ich sah jetzt keine Möglichkeit, das Muster zu fragen, wo das wohl sein mochte - und keine Möglichkeit, es zu durchschreiten und zu veranlassen, mich hinter ihr herzuschicken.
    Es war also an der Zeit, das Spiel aufzugeben und andere Mittel einzusetzen, um das Problem zu lösen. Nachdem meine Trümpfe wirkungslos geworden waren und meine Fähigkeit des Schatten-Durchquerens auf eine geheimnisvolle Blockade gestoßen war, kam ich zu dem Schluß, daß die Zeit gekommen war, um dem Machtfaktor ein größeres Gewicht zu meinen Gunsten zu geben. Ich würde das Zeichen des Logrus herbeirufen und mein Schatten-Wandeln fortsetzen, wobei ich jeden meiner Schritte durch die Macht des Chaos sichern wollte.
    Frakir schnitt mir ins Handgelenk. Ich sah mich schnell nach irgendeiner herannahenden Bedrohung um, entdeckte jedoch nichts. Danach blieb ich noch eine Zeitlang auf der Lauer und erforschte meine unmittelbare Umgebung. Es tat sich jedoch gar nichts, und Frakir beruhigte sich.
    Es war nicht das erstemal, daß ihr Alarmsystem fälschlich ausgelöst wurde - entweder durch eine auf Abwege geratene Astralströmung oder einen abartigen Gedanken in meinem eigenen Kopf. Aber an einem Ort wie diesem konnte man es sich nicht leisten, Risiken einzugehen. Die höchste Anhäufung von Steinen in der Umgebung ragte etwa fünfzehn bis zwanzig Meter hoch auf, vielleicht hundert Schritt hangaufwärts zu meiner Linken. Ich begab mich dorthin und begann den Aufstieg.
    Als ich schließlich

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