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Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Unterschied. Dunkelheit und Licht tauschten einfach nur die Plätze.
    Ich erklomm eine fünf oder sechs Meter hohe Erhebung und hielt inne," als sich mir der Blick auf die Vertiefung in der Felswand bot, zu der sie hinaufführte. Dort hinten tat sich eine Öffnung in der Oberfläche des Berges auf. Ich zögerte, sie als Höhle zu bezeichnen, denn sie erschien mir irgendwie künstlich. Sie sah aus, als ob sie bewußt in Bogenform in den Stein gehauen worden sei, und sie war groß genug, daß ein Reiter zu Pferde hindurchpaßte.
    Wir sind da, bemerkte Frakir mit einem kurzen Zucken an meinem Handgelenk. Das ist es.
    Was? fragte ich.
    Die erste Station, antwortete sie. Du bleibst hier und erledigst ein bißchen was, bevor du deinen Weg fortsetzt.
    Nämlich was?
    Es ist einfacher, wenn du einfach hingehst und selbst schaust.
    Ich hievte mich über die Kante des Felssimses, stand auf und trat einige Schritte vor. Der große Eingang war von einem Licht erfüllt, dessen Ursprung nicht zu erkennen war. Ich blieb zögernd auf der Schwelle stehen und spähte hinein.
    Dem Anschein nach handelte es sich im weitesten Sinne um eine Kapelle. Es gab einen kleinen Altar und darauf zwei Kerzen mit flackernden schwarzen Strahlenkränzen. Entlang der Wände waren steinerne Bänke in den Fels gehauen. Ich zählte fünf Eingänge, außer dem, an dem ich stand: drei in der Wand mir gegenüber, einen in der Wand zur Linken, einen in der zur Rechten. Zwei Haufen von Kampfausrüstung lagen in der Mitte des Raumes. Keinerlei Symbole deuteten darauf hin, welche Religion hier vertreten sein mochte.
    Ich trat ein.
    Was soll ich hier tun? fragte ich.
    Du sollst Wache halten, deine Rüstung und deine Waffen über Nacht bewachen.
    Ach, komm jetzt! sagte ich, während ich zu dem Zeug ging, um es in Augenschein zu nehmen. Welchen Sinn hat das?
    Das ist nicht Bestandteil der Informationen, die mir gegeben wurden.
    Ich nahm eine aufwendig gearbeitete weiße Brustplatte, die mich wie Sir Galahad hätte aussehen lassen, vom Boden auf. Genau meine Größe, wie es schien. Ich schüttelte den Kopf und ließ das Stück wieder an seinen Platz sinken. Ich ging zum nächsten Haufen und hob einen sehr seltsam aussehenden grauen Panzerhandschuh hoch. Ich ließ ihn sofort wieder fallen und durchwühlte das übrige Zeug. Mehr von der gleichen Sorte. Auch dieses hier schien nach meinen Maßen angefertigt zu sein. Nur...
    Was ist los, Merlin?
    Das weiße Zeug, sagte ich, sieht so aus, als würde es mir jetzt wie angegossen passen. Die andere Rüstung scheint von der Art zu sein, wie sie in den Burgen benutzt wird. Sie sieht so aus, als würde sie mir passen, wenn ich die Chaosgestalt annähme. Also ist wahrscheinlich jede der beiden Rüstungen für mich gemacht, je nach den Gegebenheiten. Ich kann jedoch immer nur eine Ausstattung zur selben Zeit tragen. Welche soll ich bewachen?
    Ich nehme an, darin liegt die Crux bei der Sache. Ich glaube, es wird von dir erwartet, daß du eine Entscheidung triffst.
    Natürlich! Ich schnippte mit den Fingern. Wie begriffsstutzig ich doch bin, daß mir die Dinge durch mein Würgeseil erklärt werden müssen!
    Ich fiel auf die Knie und schob beide Rüstungen und Waffen zu einem unordentlichen Haufen zusammen.
    Wenn ich das Zeug bewachen muß, sagte ich, dann werde ich beide Ausrüstungen bewachen. Ich habe keine Lust, eine bestimmte Seite zu bevorzugen.
    Ich habe das Gefühl, daß das wenig Gefallen finden wird, antwortete Frakir.
    Ich trat zurück und betrachtete den Haufen.
    Erzähl mir noch was über die Sache mit der Nachtwache, bat ich. Was hängt damit alles zusammen?
    Du sollst die ganze Nacht danebensitzen und es bewachen.
    Wogegen?
    Gegen alle Versuche, sich daran zu vergehen, schätze ich. Die Mächte der Ordnung...
    ... oder des Chaos...
    Ja, ich verstehe, was du meinst. Wenn die Sachen da so auf einem Haufen liegen, könnte alles mögliche daherkommen und sich ein Stück davon klauen.
    Ich setzte mich auf die Bank an der hinteren Wand, zwischen zwei Eingänge. Eine kleine Ruhepause nach dem langen Aufstieg tat gut. Aber irgendwelche Gedanken knirschten in meinem Kopf. Nach einer Weile fragte ich: Was springt für mich dabei heraus?
    Wie meinst du das?
    Angenommen, ich sitze hier die ganze Nacht über und bewache das Zeug. Vielleicht kommt sogar wirklich jemand oder etwas daher und versucht, es wegzunehmen. Angenommen, ich schlage den- oder dasjenige in die Flucht. Der Morgen kommt, das Zeug ist immer noch hier, ich bin

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