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Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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auch immer noch hier. Was dann? Was habe ich dadurch gewonnen?
    Dann wirst du deine Rüstung anlegen, deine Waffen an dich nehmen und dich in die nächste Phase der Angelegenheit begeben.
    Ich unterdrückte ein Gähnen.
    Weißt du, ich glaube, ich will von dem Zeug nichts haben, sagte ich dann. Ich mag keine Rüstungen, und ich bin ganz zufrieden mit meinem jetzigen Schwert. Ich klatschte mit der Hand auf seinen Griff. Er fühlte sich seltsam an, aber ich selbst war ja auch in einer seltsamen Gemütsverfassung. Warum lassen wir den Haufen nicht einfach liegen, wo er liegt, und gehen zur nächsten Phase weiter? Worin besteht überhaupt die nächste Phase?
    Ich bin nicht sicher. Nach den Informationen, die der Logrus mir hingeworfen hat, sieht es so aus, als würde sich zur gegebenen Zeit alles zeigen. Ich wußte nicht einmal etwas von diesem Ort, bis ich den Eingang sah.
    Ich reckte mich und verschränkte die Arme. Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die Wand. Ich streckte die Beine aus und schlug sie an den Knöcheln übereinander.
    Dann sitzen wir also so lange hier fest, bis irgend etwas geschieht oder bis du wieder eine Eingebung hast.
    Richtig.
    Weck mich auf, wenn es soweit ist, sagte ich und schloß die Augen.
    Das Reißen an meinem Handgelenk, das darauf folgte, war beinahe schmerzhaft.
    He! Das kannst du nicht tun! sagte Frakir. Die Idee bei dem Ganzen ist, daß du die ganze Nacht wach sitzt und auf das Zeug aufpaßt.
    Das ist eine bescheuerte Idee, sagte ich. Ich weigere mich, ein so blödes Spiel mitzuspielen. Wenn irgend jemand oder etwas auf das Zeug scharf ist, dann gebe ich es zu einem guten Preis her.
    Also los, dann schlaf, wenn du möchtest. Aber was ist, wenn etwas daherkommt und der Meinung ist, daß es besser wäre, dich zuerst aus dem Bild zu nehmen?
    Also, erstens, antwortete ich, kann ich mir nicht vorstellen, daß irgend etwas an einem Haufen mittelalterlichem Müll Interesse haben könnte, ganz zu schweigen davon, es zu begehren, und zweitens ist es deine Aufgabe, mich im Fall von Gefahr zu warnen.
    Aye, aye, Captain! Aber wir befinden uns hier an einem seltsamen Ort. Was ist, wenn meine Empfindungen hier irgendwie eingeschränkt sind?
    Das ist jetzt wirklich an den Haaren herbeigezogen, sagte ich. Nun, ich schätze, dann mußt du eben improvisieren.
    Ich fiel in einen leichten Schlummer. Ich träumte, ich stünde in einem magischen Kreis, und verschiedene Dinge versuchten, an mich heranzukommen. Wenn sie jedoch die Blockade berührten, wurden sie in Strichmännchen verwandelt, Comic-Gestalten, die schnell vergingen. Mit Ausnahme von Corwin von Amber, der schwach lächelte und den Kopf schüttelte.
    »Früher oder später mußt du aus dem Kreis heraustreten«, sagte er.
    »Dann bin ich für später«, antwortete ich.
    »Und alle deine Probleme werden noch da sein, genau an der Stelle, wo du sie zurückgelassen hast.«
    Ich nickte.
    »Aber dann bin ich wenigstens ausgeruht«, entgegnete ich.
    »Dann könnte es auf einen Kompromiß hinauslaufen. Viel Glück.«
    »Danke.«
    Danach zerfiel der Traum in Zufallsbilder. Ich glaubte mich zu erinnern, einige Zeit später außerhalb des Kreises zu stehen und zu überlegen, wie ich wieder hineinkommen könnte...
    Ich war mir nicht sicher, was mich aufgeweckt hatte. Ein Geräusch konnte es jedenfalls nicht gewesen sein. Doch plötzlich war ich hellwach, sprang auf und nahm als erstes einen Zwerg mit einem fleckigen Gesicht wahr, dessen Hände um den Hals lagen und der reglos in gekrümmter Haltung neben dem Stapel von Rüstungsteilen lag.
    »Was ist los?« versuchte ich zu sagen.
    Doch ich bekam keine Antwort.
    Ich ging hinüber und kniete neben dem breitschultrigen kleinen Kerl nieder. Mit den Fingerspitzen tastete ich an seiner Halsschlagader nach dem Puls, doch ich fühlte keinen. In diesem Augenblick spürte ich jedoch ein Kribbeln am Handgelenk, und Frakir -die abwechselnd sichtbar und unsichtbar war - nahm wieder Verbindung zu mir auf.
    Hast du den Knaben erledigt? wollte ich wissen.
    Darauf folgte ein sanftes Pochen. Selbstmörder erwürgen sich nicht, antwortete sie.
    Warum hast du mich nicht auf die Gefahr aufmerksam gemacht?
    Du hast eine Ruhepause gebraucht, und ich konnte ja allein damit fertig werden. Unsere Empathie ist jedoch zu stark. Es tut mir leid, daß ich dich geweckt habe.
    Ich streckte mich.
    Wie lange habe ich geschlafen?
    Mehrere Stunden lang, meiner Schätzung nach.
    Mir tut das hier irgendwie leid, sagte ich. Dieser

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