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Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Schrotthaufen ist kein Leben wert.
    Jetzt schon, antwortete Frakir.
    Stimmt. Nun, da jemand für das Zeug gestorben ist, hast du etwas darüber erfahren, was wir als nächstens tun sollen?
    Die Dinge liegen etwas klarer, aber das reicht noch nicht, um daraufhin zu handeln. Wir müssen bis zum Morgen hierbleiben, damit ich sicher sein kann.
    Enthält die dir vorliegende Information etwas darüber, ob sich in der Nähe etwas zu essen und zu trinken auftreiben läßt?
    Ja. Angeblich steht eine Karaffe mit Wasser hinter dem Altar. Und ein Laib Brot liegt dort. Aber das ist für morgen früh. Du sollst die Nacht über fasten.
    Das gilt nur, falls ich diese ganze Geschichte ernst nehme, sagte ich und wandte mich dem Altar zu.
    Ich machte zwei Schritte, und die Welt zerfiel. Der Boden der Kapelle bebte, und zum erstenmal seit meiner Ankunft hörte ich einen Laut: Ein tiefes dröhnendes Scharren drang von irgendwo tief unten herauf.
    Ein Schwall von Farben zuckte durch die Lüfte dieses farblosen Ortes und blendete mich mit seiner Leuchtkraft. Dann verschwanden die Farben, und der Raum teilte sich. Das Weiß wurde grell in der Nähe des Bogenganges, durch den ich eingetreten war. Ich mußte die Hand zu den Augen heben, um sie dagegen abzuschirmen. Gegenüber erschien eine tiefe Schwärze und verbarg die drei Eingänge in jener Wand.
    Was... ist das? fragte ich.
    Etwas Schreckliches, antwortete Frakir, das mein Fassungsvermögen übersteigt.
    Ich umfaßte den Griff des Schwertes, das ich trug, und überprüfte die Zauberformeln, die ich noch ungenutzt in petto hatte. Bevor ich noch mehr hätte tun können, durchdrang die Ahnung von der Gegenwart irgendeines furchterregenden Wesens den Raum. Es erschien so mächtig, daß ich nicht das Gefühl hatte, mein Schwert zu ziehen oder eine Zauberformel zu sprechen, wäre die klügste Maßnahme, die ich ergreifen könnte.
    Normalerweise hätte ich längst das Zeichen des Logrus herbeigerufen, doch auch dieser Weg war mir verwehrt. Ich versuchte, mich zu räuspern, doch kein Laut kam aus meiner Kehle. Dann nahm ich eine Bewegung im Herzen des Lichtes wahr, eine Vereinigung...
    Die Gestalt eines Einhorns, Blakes >Tyger< ähnlich, lichterloh brennend, nahm Form an - ein so schmerzhafter Anblick, daß ich wegsehen mußte.
    Ich wandte den Blick der tiefen kalten Schwärze zu, doch auch dort fanden meine Augen keine Ruhe. Etwas rührte sich in der Dunkelheit, und ich hörte wieder ein Geräusch - ein Knirschen, als ob Metall über Stein scharrte. Diesem folgte ein lautes Zischen. Der Boden bebte erneut. Geschwungene Linien wogten heran. Noch bevor das grelle Leuchten des Einhorns seine Spuren in diese gewaltige Düsternis eingravierte, erkannte ich, daß es der Kopf einer einäugigen Schlange war, die zur Hälfte in die Kapelle eingedrungen war. Ich wandte den Blick zu einem Punkt zwischen den beiden, so daß ich sie jeweils aus dem Augenwinkel sehen konnte. Das war entschieden besser, als zu versuchen, eins der Wesen direkt anzusehen. Ich spürte, wie sie mich anstarrten, das Einhorn der Ordnung und die Schlange des Chaos. Es war kein angenehmes Gefühl, und ich wich zurück, bis ich den Altar im Rücken hatte.
    Beide drangen ein Stück weiter in die Kapelle vor. Der Kopf des Einhorns war gesenkt, das Horn direkt auf mich gerichtet. Die Zunge der Schlange schoß auf mich zu.
    »Uff, falls einer von euch diese Rüstungen und das ganze Zeug haben will«, wagte ich einen Vorstoß, »ich habe bestimmt nichts dagegen einzuwenden...«
    Die Schlange zischte, und das Einhorn hob einen Huf und ließ ihnen herunterfallen, wodurch der Boden der Kapelle einen Sprung bekam. Der Spalt klaffte rasend schnell in meine Richtung weiter auf, zuckte wie ein schwarzer Blitz auf mich zu und hielt direkt vor meinen Füßen inne.
    »Andererseits«, fuhr ich fort, »ist mit diesem Angebot keine Beleidigung beabsichtigt. Eure Hoheiten...«
    Falsch gesagt - wieder mal, warf Frakir schwach ein.
    Sag mir, was richtig ist, forderte ich sie auf und bemühte mich um eine mentale sotto voce.
    Ich kann nicht... Oh!
    Das Einhorn bäumte sich auf, die Schlange warf sich in die Höhe. Ich fiel auf die Knie und wandte den Blick ab, da es inzwischen körperlich schmerzte, wenn ich ihrem Starren begegnete. Ich zitterte, und alle meine Muskeln schmerzten.
    Es wird vorgeschlagen, übermittelte Frakir, daß du das Spiel so spielst, wie es vorgegeben ist.
    Welcher Teufel mich in diesem Moment ritt, weiß
    ich nicht. Jedenfalls hob

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