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Amelia Peabody 03: Der Mumienschrein

Titel: Amelia Peabody 03: Der Mumienschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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sehr gern mitkommen. Meinen Sie diese Frage ernst, Sir?«
    »Aber natürlich! Sonst hätte ich nicht gefragt!« schimpfte Emerson.
    »Bist du sicher, daß du weißt, was du sagst?« fragte ich.
    »Aber, aber, Mrs. Emerson … pas devant les domestiques! « Emerson grinste mich herausfordernd an.
    Natürlich überhörte ich die Bemerkung, denn schließlich hatte Emerson die Diskussion eröffnet, und ich mußte die Sache auf der Stelle klären.
    »Wenn du nicht einmal in England einen Kammerdiener hast, frage ich mich wirklich, was er dir in Luxor nützen soll?«
    »Ich dachte …«, begann Emerson.
    Aber John unterbrach ihn. »Oh, bitte, Sir! Madam! Ich werde mich nützlich machen, die Gräber sauberhalten, die Stiefel putzen … Ich kann mir denken, daß sie bei dem vielen Sand immer sehr staubig werden …«
    »Gut, gut«, sagte Emerson zufrieden. »Damit wäre diese Frage also erledigt. Was ist los, Wilkins? Weshalb servieren Sie nicht? Ich bin völlig ausgehungert!«
    Wilkins stand nur stumm da und zuckte mit keiner Wimper. »Stellen Sie die Platte auf den Tisch, John«, sagte ich schließlich resigniert. »Für heute wollen wir es genug sein lassen.«
    »Ja, Madam. Vielen Dank, Madam. O Madam …«
    »Es ist in Ordnung, John.«
    Obwohl John riesengroß ist, ist er immer noch ein Kind. Jede Gemütsregung ist deutlich auf seinem Gesicht abzulesen. Zuerst war er bleich vor Aufregung gewesen, aber mittlerweile blühte gesunde rosafarbene Freude auf seinen Wangen, während er seinen unglücklichen Vorgesetzten hinausführte.
    Emerson rückte dem Fleisch mit Messer und Gabel zuleibe und vermied es sorgfältig, in meine Richtung zu blicken. Der selbstzufriedene Zug um den Mund störte mich sehr.
    »Wenn du glaubst, daß die Angelegenheit geregelt ist, dann täuschst du dich«, sagte ich. »Wirklich, Emerson, eigentlich müßtest du dich schämen! Wirst du es denn nie lernen? Dein unkorrektes Benehmen hat den armen Wilkins schockiert und in John Hoffnungen geweckt, die nicht erfüllt werden können.«
    »Ich will verdammt sein, wenn ich mich bei Wilkins entschuldige«, brummte Emerson. »In wessen Haus lebe ich eigentlich? Wenn ich nicht einmal in meinem eigenen Haus …«
    »Er wird es überstehen, denn er kennt dich mittlerweile. Im Augenblick denke ich eigentlich eher an John. Er wird sehr enttäuscht sein …«
    »Manchmal wundere ich mich über dich, Amelia«, sagte Emerson. »Hast du wirklich geglaubt, ich will John als Kammerdiener mitnehmen? Ich hatte eigentlich an eine ganz andere Aufgabe gedacht.«
    »Ramses?«
    »Genau. Ich liebe mein Kind, aber ich kenne auch seinen Charakter genau. Ich kann mich unmöglich auf meine Arbeit konzentrieren, wenn ich mir um Ramses Sorgen machen muß.«
    »Ich hatte vor, in Kairo eine Kinderfrau zu engagieren …«
    »Eine Frau!« Emerson legte sein Messer weg und stützte beide Ellenbogen auf den Tisch. »Die Ägypter verwöhnen ihre eigenen Kinder sträflich, und die, die für die Engländer arbeiten, sind verdorben. Ihnen hat man eingetrichtert, daß Engländer bessere Menschen sind. Mich schüttelt es, und mein Blut beginnt zu kochen, wenn ich solche …«
    »Du kommst vom Thema ab«, ermahnte ich ihn. »Dann suchen wir eben einen jungen Mann.«
    »Einen wie John. Denke doch einmal nach, Amelia! Selbst wenn wir in Kairo einen geeigneten jungen Mann finden würden – unser Problem beginnt doch schon auf der Reise!«
    »Oh!«
    »Ich werde ja jetzt schon nervös, wenn ich mir vorstelle, daß Ramses allein überall auf dem Schiff herumklettert oder vielleicht sogar über Bord fällt! Ich kann den leeren Rettungsring auf der Meeresoberfläche schon förmlich sehen …«
    »Ist das nicht ein wenig übertrieben, mein Lieber?«
    »Vielleicht«, meinte Emerson und sah mich mit dem Blick an, den ich nur zu gut kannte. »Außerdem mußt du daran denken, daß Ramses unsere Kabine teilen muß, wenn er keine Begleitperson hat. Und falls ich richtig informiert bin, dauert die Fahrt zwei lange Wochen. Verstehst du mich, verdammt noch mal?«
    »Diese Runde geht an dich, Emerson. Ich muß zugeben, daß ich diese Seite des Problems nicht bedacht habe.«
    »Wirklich nicht?« Emersons Blick wurde immer eindringlicher. »Dann muß ich dich wohl ein wenig daran erinnern, oder?«
    Und später am Abend löste er sein Versprechen auf sehr überzeugende Weise ein.
     
    Wir erreichten Chalfont am Nachmittag und wurden von Evelyn begrüßt. Das strahlende Lächeln auf ihrem Gesicht bestätigte meine

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