Amelia Peabody 03: Der Mumienschrein
Elizabeth Peters
Der Mumienschrein
Amelia Peabody – Band 03
Aus dem Amerikanischen
von Monika Koch
ISBN: 3-8289-7002-8
Original: The Mummy Case
Aus dem Amerikanischen von Monika Koch
Verlag: Ullstein
Erscheinungsjahr: 1998
Umschlaggestaltung: Studio Höpfner-Thoma, München
Titelabbildung: AKG, Berlin
Die amerikanische Originalausgabe erschien
unter dem Titel The Mummy Case
Genehmigte Lizenzausgabe
für Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Augsburg
ISBN-13: 3828970021
ISBN-10: 3-8289-7002-8
Copyright © 1985 by Elizabeth Peters
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe
by Econ Ullstein List Verlag GmbH & Co. KG, München.
Veröffentlicht 1998 im Econ Ullstein List Taschenbuch Verlag, München
Copyright © der deutschen Übersetzung
by Wilhelm Heyne Verlag & Co. KG, München
Übersetzung: Monika Koch
Umschlaggestaltung: Studio Höpfner-Thoma, München
Umschlagmotiv: AKG, Berlin
Gesamtherstellung: Oldenbourg TB Druck
Printed in Germany
2005 2004 2003 2002
Die letzte Jahreszahl gibt die aktuelle Lizenzausgabe an.
Buch
Mit ihrem Sohn Ramses begleitet Amelia Peabody ihren Ehemann auf eine Ausgrabungsexpedition nach Ägypten. Doch was als friedvolle Reise beginnt, wird sehr bald zu einem lebensgefährlichen Abenteuer. Die Familie findet nicht nur einen bekannten Antiquitätenhändler ermordet auf, sondern wird bald von einigen geheimnisvollen Gestalten verfolgt. Als auch noch bei ihnen eingebrochen wird, ist Amelia sich schnell darüber im klaren, daß sie nicht länger tatenlos zusehen darf. Furchtlos begibt sie sich an die Lösung des Rätsels, das anscheinend mit einem geheimnisumwitterten Mumienschrein zusammenhängt …
Autorin
Elizabeth Peters studierte und promovierte am berühmten Orient-Institut der Universität Chicago. Für ihre historischen Romane wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Anthony Grand Master Award, dem Agatha Award und dem Edgar Grand Master Award. Sie lebt in Maryland, USA. Ihre Amelia-Peabody-Romane sind weltweit erfolgreich, zuletzt erschien »Der Herr des Sturms«.
1. Kapitel
Ursprünglich hatte ich nicht die Absicht gehabt, jemals zu heiraten, denn nach meiner Überzeugung hatte eine Frau, die im neunzehnten Jahrhundert geboren worden war, bereits so viele Nachteile in Kauf zu nehmen, daß niemand ernsthaft erwarten konnte, daß sie diesen noch freiwillig weitere hinzufügte. Natürlich habe ich mich wie alle Frauen in romantischen Träumereien gelegentlich mit dem anderen Geschlecht beschäftigt, doch gleichzeitig war mir klar, daß ich nie einen mir ebenbürtigen Mann finden würde. Der Gedanke, über eine andere Person bestimmen zu sollen oder gar möglicherweise von einem anderen Menschen bevormundet zu werden, widerstrebte mir zutiefst. In meinen Augen konnte eine Ehe nur zwischen absolut gleichberechtigten Partnern geschlossen werden.
Als ich Radcliffe Emerson begegnete, war ich schon nicht mehr die Jüngste und hatte mich in meinem Junggesellenleben zufriedenstellend eingerichtet. Ich erinnere mich noch lebhaft an den wenig romantischen Augenblick, als mir Emerson in der düsteren Halle des Bollaq-Museums zum erstenmal gegenüberstand. Sein schwarzer Bart zitterte, seine blauen Augen funkelten, und er hatte seine Hände drohend zu Fäusten geballt, während er mit seiner dunklen Stimme wilde Beschimpfungen ausstieß, weil ich einige der Altertümer abgewischt hatte. Noch während ich seine Kritik höflich zurückwies, wußte mein Herz, daß sich unsere Schicksalswege miteinander vereinigt hatten.
Ich hatte gute Gründe, mir Emersons Heiratsangebot nicht lange zu überlegen. Erstens war er Ägyptologe, und mein erster Besuch im Reich der Pharaonen hatte meine Begeisterung für diese alte Kultur geweckt und beflügelt. Außerdem imponierte mir Emersons wacher Geist und seine scharfe Zunge, die ihm bei seinen ergebenen ägyptischen Arbeitern den Beinamen >Vater der Flüche< eingetragen hatte. Emerson schien mir wirklich der einzig ebenbürtige Partner zu sein, aber trotzdem waren alle diese Gründe nicht die entscheidenden. Wenn es irgend geht, vermeide ich billige Klischees, aber in diesem Fall muß ich darauf zurückgreifen: Emerson riß mich einfach vom Stuhl! Ich kann und werde mich in diesen Aufzeichnungen strikt an die Wahrheit halten, denn ich habe sichergestellt, daß sie, zumindest zu meinen Lebzeiten, nicht veröffentlicht werden. Falls meine Erben später der
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