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Amelia Peabody 08: Der Ring der Pharaonin

Titel: Amelia Peabody 08: Der Ring der Pharaonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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meine Eifersucht nur von kurzer Dauer und ohne jeden Anlaß gewesen. Bertha hingegen hatte die ihre in sich hineingefressen, und sie hoffte vergebens, denn Emerson würde niemals ihr gehören. Kein Wunder, daß sie mich haßte!
    In diese Gedanken versunken, ließ ich mich von Sir Edward zu der Stelle führen, wo unsere Pferde warteten. Er warf dem kleinen Jungen, der sie bewacht hatte, eine Münze zu und half mir in den Sattel. »Werden Sie Ihrem Gatten von diesem kleinen Abenteuer erzählen?« fragte er.
    »Ich sehe keine andere Möglichkeit.« Vorsichtig berührte ich den Bluterguß an meiner Kehle. »Außer Sie gestehen, daß Sie mich gewürgt haben.«
    Er erwiderte meinen Scherz mit einem anderen: »Nur wenn Sie zugeben, daß Sie mit einem Messer auf mich losgegangen sind.«
    »Er wird entsetzlich zu brüllen anfangen«, meinte ich bedauernd. »Nun ja, es tut ihm gut, seinen Gefühlen Luft zu machen. Natürlich werde ich ihm die Wahrheit und nichts als die Wahrheit sagen, nämlich daß ich Abd el Hameds Witwe meine Aufwartung machen wollte. Zu meinem Erstaunen mußte ich feststellen, daß sie der geheimnisvollen Frau Unterschlupf gewährte. Selbstverständlich wird sie behaupten, daß sie nichts von den verbrecherischen Umtrieben ihres verstorbenen Mannes wußte. Und natürlich ahnte sie auch nicht, daß die arme Engländerin etwas damit zu tun hatte. Die Dame ist zu ihr gekommen, weil … hm, lassen Sie mich einmal nachdenken – weil sie den Trubel und die Menschenmengen im Hotel satt hatte und sich nach Ruhe und Einsamkeit sehnte. Aus reiner Gutherzigkeit hat Layla die Dame bei sich aufgenommen … Ja, so etwas Ähnliches wird sie bestimmt sagen.«
    »Ausgezeichnet, Mrs. Emerson!« rief Sir Edward aus. »Haben Sie jemals daran gedacht, einen Roman zu schreiben? Sie haben eindeutig literarisches Talent.«
    »Das wird sie behaupten«, entgegnete ich streng. »Ich belüge meinen Mann nie, Sir Edward. Ich werde ihm nichts als die nackten Tatsachen erzählen – nämlich daß ich völlig überraschend von einer Frau angegriffen wurde, deren Existenz wir zwar vermutet hatten, deren Identität wir jedoch nicht kannten … äh … Ich nehme an, Sir Edward, daß Sie sofort nach Ihrem Eintreffen ins Zimmer gestürzt kamen. Ich frage mich nur, woher Sie wußten, daß ich Hilfe brauchte, denn ich kann mich nicht entsinnen, geschrien zu haben.«
    »Ich glaube, Sie hätten auch gar nicht schreien können, denn Sie wurden sehr kräftig gewürgt. Nein, ich hörte die wütende Stimme einer Frau, die sich eines im allgemeinen für das weibliche Geschlecht unüblichen Wortschatzes bediente. Deshalb habe ich mir die Freiheit genommen, der Angelegenheit nachzugehen.«
    Das vorangegangene Gespräch hatte er also nicht gehört. Ich war erleichtert. Obwohl ich mich vermutlich auf seine Diskretion verlassen konnte, freute ich mich, daß dies nun nicht nötig sein würde. Daß ich – und Emerson – diese geheimnisvolle Frau bereits kennengelernt hatten, sollte besser geheim bleiben.
    Ich lobte ihn noch einmal. »Keiner von uns ahnte, daß es sich bei unserem unbekannten Gegner um eine Frau handelte, und daraus kann man niemandem einen Vorwurf machen«, erklärte ich. »Frauen, Sir Edward, sind in dieser Männerwelt noch erheblich benachteiligt. Allerdings haben sie aufgrund ihrer untergeordneten Stellung einen Vorteil: Man verdächtigt sie immer zuletzt!«
    »Ich habe meine Lektion gelernt«, lautete die reuige Antwort. »Niemals wieder werde ich die Fähigkeiten einer Frau unterschätzen, sei es im guten oder im bösen.«
    »Auch Sie müssen ganz und gar aufrichtig sein«, fuhr ich fort. »Sie sind mir gefolgt, weil Sie fürchteten, Hameds Handlanger könnten sich noch immer in Gurneh herumtreiben. Emerson wird Ihnen sehr dankbar sein.«
    »Bestimmt nicht dankbar genug, um meine Abreise zu bedauern«, erwiderte der junge Mann prompt. »Ja, ich muß Luxor umgehend verlassen. Dringende Familienangelegenheiten bedürfen meiner Anwesenheit.«
    »Wie schade. Weiß Emerson schon davon?«
    »Ich wollte es ihm heute mitteilen. Bestimmt wird er rasch Ersatz für mich finden. Schließlich hat jeder Archäologe in Ägypten ihm die Dienste seiner Mitarbeiter angeboten.«
    »Es tut uns leid, Sie zu verlieren.«
    »Wie nett, daß Sie das sagen.« Seine blauen Augen funkelten belustigt. »Doch wir werden einander sicher bald wiedersehen, Mrs. Emerson.«
    »Machen Sie sich Nefrets wegen keine Hoffnungen, Sir Edward. Emerson würde es nie

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