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Amelia Peabody 10: Die Hüter von Luxor

Titel: Amelia Peabody 10: Die Hüter von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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uns anderen höflich den Kaffee. Dann setzte er sich hin und starrte mich ebenfalls an.
    Alle starrten mich an. Ein überaus befriedigendes Gefühl. Nachdem Sir Reginald einen ordentlichen Schluck von seinem Brandy genommen hatte, räusperte er sich.
    »Mrs. Emerson, ich kam, um Ihnen überraschende Neuigkeiten mitzuteilen, die ich vor kaum einer Stunde erfahren habe, und Sie scheinen bereits alles zu wissen. Darf ich fragen, wie das kommt?«
    »Ich hoffe, Sie verdächtigen mich nicht, ein Mitglied dieser Bande zu sein«, erwiderte ich lachend. »Oh … nun … nein, gewiß nicht. Aber wie …« Es ist besser, sich nicht zu erkennen zu geben, solange man nicht sämtliche Tatsachen erfahren hat. Deshalb sagte ich: »Es ist mir ein Vergnügen, Ihnen das zu erklären, Sir Reginald. Aber erst einmal erzählen Sie besser den anderen genau, was heute nachmittag passierte.«
    Mr. Romers Butler war der Hauptzeuge, von dem die Polizei die Geschichte erfahren hatte. Er hatte die Tür nicht geöffnet; in der Tat hatte der Hausherr ihm befohlen, sie zu verriegeln. Er hatte keine Ahnung, wie der Riegel manipuliert worden war. Plötzlich war er von zwei üppigen, muskelbepackten Frauen überwältigt worden, die ihn zu Boden gestoßen und mit Seilen an Händen und Füßen gefesselt hatten, die sie aus ihren Handtäschchen hervorgezaubert hatten. Die weiteren Eindringlinge verteilten sich unverzüglich auf die hinteren Regionen des Hauses. Kein einziges Wort fiel; die Aktion wurde mit der Präzision einer militärischen Operation durchgeführt.
    Während er hilflos auf dem Boden der Empfangshalle lag, sah er, wie ein Mann mit einem langen Umhang und einem Schlapphut die Treppe hinaufstürmte. Kurz darauf kam eine weitere Person, die er für seinen Dienstherrn hielt, die Treppe hinunter und ging zur Vordertür. Nachdem er sie geöffnet hatte, appellierte er mit den von mir bereits erwähnten Sätzen an die im Freien stehende Menge. Es handelte sich um das Aussehen seines Chefs, um dessen Stimme, dessen Bekleidung; doch statt seinem unglückseligen Diener zu Hilfe zu eilen, lief der sogenannte Mr. Romer erneut die Treppe hinauf.
    In der nächsten halben Stunde gaben lediglich ihre Stimmen und ihre geräuschvollen Aktivitäten dem Butler Hinweise auf den Aufenthaltsort der Eindringlinge. Als sie erneut auftauchten, trugen sie unzählige Gepäckstücke, auch einen riesigen Überseekoffer. Die Träger waren mit den Uniformen von Romers Lakaien bekleidet, ihre Gesichter wiesen allerdings keine Ähnlichkeit mit dem ihm bekannten Personal auf. Sie trugen das Gepäck ins Freie. Ihnen folgte der Mann, der wie Mr. Romer ausgesehen hatte und mittlerweile dessen Lieblingsstück, einen pelzgefütterten Mantel, trug. Die Frau an seiner Seite hatte zu den Eindringlingen gehört; sie war wie eine Dame von Welt mit langem Mantel und riesigem, blumengeschmücktem Hut ausstaffiert. Arm in Arm verließen sie das Haus, dann schloß sich die Tür hinter ihnen. Es dauerte mehr als eine Stunde, bis sich der arme Mann befreien konnte. Nachdem er furchtsam von Zimmer zu Zimmer geschlichen war, fand er die Dienerschaft eingesperrt im Keller vor. Die Lakaien trugen lediglich ihre Unterwäsche. Mr. Romer, den man in seiner Bibliothek an einen Stuhl gefesselt hatte, befand sich in einem ähnlich erbarmungswürdigen Zustand dürftiger Bekleidung. Die Vitrinen seiner Lordschaft, die die kostbare Sammlung ägyptischer Kunstschätze enthalten hatten, waren leer. »Kurz gesagt«, schloß Sir Reginald, »die Personen, die das Haus betraten, eigneten sich die Livreen der Lakaien an und trugen die Kisten mit Mr. Romers Kunstschätzen zu einer wartenden Kutsche. Der Beamte am Tor schöpfte keinerlei Verdacht. Er half dem Fahrer sogar noch, das Gepäck in der Kutsche zu verstauen. Was das Individuum anbelangt, das der Butler für seinen Dienstherrn hielt …« »Das war der Mann mit dem Schlapphut und dem Umhang«, sagte ich. »Ich mache mir Vorwürfe, Sir Reginald, daß ich Scotland Yard nicht umgehend informiert habe. Allerdings hoffe ich gerechterweise auf Ihr Zugeständnis, daß mir keiner Ihrer Mitarbeiter geglaubt hätte.«
    »Sehr wahrscheinlich nicht. Darf ich Sie so verstehen, Mrs. Emerson, daß Sie diese Person trotz der Entfernung und trotz einer Verkleidung, die selbst den Butler Seiner Lordschaft irreführte, erkannt haben?«
    »Ich möchte es nicht ›erkennen‹ nennen«, erwiderte ich. »Die derzeitige, von vielen Männern geschätzte Modeerscheinung,

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