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Amelia Peabody 10: Die Hüter von Luxor

Titel: Amelia Peabody 10: Die Hüter von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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David. Die Dinge sind außer Kontrolle geraten, und ich … ich werde einfach nicht damit fertig.«
    Davids dunkle Augen waren voller Mitgefühl. »Wohin wirst du gehen?«
    »Ich weiß es nicht. Berlin, Chicago, der Sudan – irgendeine Oase mitten in der Sahara, wo ich mich in Askese üben kann, Flohstiche kratze und lerne, meine Gefühle zu beherrschen.«
    David setzte sich auf die Truhe. »Manchmal denke ich, du beherrschst sie einfach zu gut.«
    »Rein äußerlich vielleicht. Es sind die inneren Schwankungen, die mir angst machen.«
    »Verstehe.«
    Nein, dachte Ramses, mit Sicherheit nicht. Nicht alles. Und ich bete zu Gott, daß es dir niemals gelingt.
    Die Vorstellung, die Jungen zusammen mit Nefret in Luxor zurückzulassen, gefiel mir gar nicht. Nefrets Argument – daß sie vermutlich nicht so leicht in Schwierigkeiten gerieten, wenn sie sie beaufsichtigte – konnte mich auch nicht überzeugen. Sie machte einen ziemlichen Wirbel um die Sache, und als Katherine davon erfuhr, schlug sie eine Lösung vor, die zumindest ein Problem löste. Wenn Nefret bei ihr und Cyrus im Schloß wohnte, fand das Getuschel der Leute keinen Nährboden.
    »Sind Sie sich darüber im klaren, was das nach sich zieht, Mrs. Vandergelt?« wollte Ramses wissen. »Sie werden Horus ebenfalls übernehmen müssen. Selbst wenn wir ihn haben wollten, würde Nefret ihn nicht bei uns lassen.«
    Katherine versicherte ihm, daß sie und Cyrus – und vermutlich auch Sekhmet – sich freuen würden, Horus in ihrem Hause zu wissen. Ramses schüttelte den Kopf.
    Schließlich erklärte ich mich einverstanden. Die Tatsache, daß Emerson und ich unsere Streifzüge allein unternehmen würden, hatte keinen Einfluß auf diese Entscheidung. Es hatte schlicht und einfach mit seiner Aussage zu tun: Wir würden den Kindern irgendwann ohnehin vertrauen müssen, warum also nicht jetzt?
    Für uns beide war genug Platz auf unserer geliebten Dahabije, obwohl Emerson den Salon in Windeseile mit seinen Notizbüchern und dem Krimskrams ausstaffierte, den er an den unterschiedlichen Ausgrabungsstätten zusammengestellt hatte. Natürlich katalogisierte er die Herkunft dieser Stücke mit akribischer Genauigkeit in seinen Notizbüchern. Vielleicht war der gelungenste Teil der Reise unsere in Amarna verbrachte Woche. Wir durchstreiften die Gegend von einem Ende zum anderen, besuchten sämtliche Grabstätten der Adligen und verbrachten einen Tag in dem abgelegenen Wadi, in dem sich das verlassene Königsgrab befand. Welche schönen Erinnerungen dieser anstrengende und doch faszinierende Marsch hervorrief! Amarna war der Schauplatz einiger unserer aufregendsten Abenteuer gewesen. In dem Königsgrab hatten mich Emersons Arme zum erstenmal umschlungen. Er umarmte mich erneut, als wir an diesem Tag in dem dämmrigen Eingang standen; seine Umarmung war so wild und leidenschaftlich wie eh und je, und als wir den Rückweg antraten, erschien uns die fünf Kilometer lange Strecke allein deshalb so endlos, weil wir den Austausch der in uns schwelenden Gefühle aufschieben mußten. In jener Nacht führten wir keine unserer sonst üblichen beruflichen Diskussionen.
    Allerdings schüttelte Emerson während des Frühstücks am folgenden Morgen bedauernd den Kopf, als ich vorschlug, in der nächsten Saison nach Amarna zurückzukehren. »Hier gibt es gewiß noch eine Menge zu tun, aber das trifft gleichermaßen auf jedes andere ägyptische Ausgrabungsgebiet zu. Ich denke ernsthaft daran, mich auf das Gebiet um Kairo zu konzentrieren. Die alten Friedhöfe erstrecken sich über Meilen, und auf den meisten haben nur oberflächliche Exkavationen stattgefunden. Selbst in Gizeh und Sakkara sind die Gräber über weite Strecken unerforscht und nicht katalogisiert. Wir werden über diese Sache nachdenken müssen.« Er stopfte seine Pfeife und lehnte sich zurück. »Auf unserer Rückreise nach Theben werden wir in Abydos einen Zwischenstopp einlegen. Schaffst du noch eine weitere anstrengende Woche, Peabody?«
    »Ich glaube, ich habe meine körperliche Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt, Emerson.«
    »Das hast du gewiß, mein Schatz. Ich kann mich nicht entsinnen, wann ich dich jemals in besserer Kondition erlebt hätte.«
    Sein Tonfall und der Glanz in seinen anziehenden blauen Augen verliehen seinen Worten eine Doppeldeutigkeit, die mich wie ein Schulmädchen erröten ließ. »Also, Emerson«, fing ich an – und dann fiel es mir wieder ein. Die lieben Kinder waren ja Hunderte von

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