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Amelia Peabody 13: Der Herr der Schweigenden

Titel: Amelia Peabody 13: Der Herr der Schweigenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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es war, ließ er das Buch sinken, in dem er gelesen hatte, und saß schweigend da, während die anderen eintraten. Ich war angenehm überrascht zu sehen, dass er sich an jenem Morgen rasiert hatte und dass er recht manierlich aussah in dem Hemd und der Hose, die er sich von Ramses geliehen hatte. Die beiden hatten ungefähr die gleiche Statur. Nachdem ich die Tür verriegelt hatte, bat ich alle Beteiligten, Platz zu nehmen.
    »Alle Achtung«, murmelte Sethos. »Eine kleine, vertrauliche Familienzusammenkunft, was? Margaret hat mir von euren gestrigen Aktivitäten berichtet, ihr könnt euch eine Wiederholung also sparen. Meinen Glückwunsch zu eurer Entdeckung.«
    »Verflucht, Mann, ist das alles, was du dazu zu sagen hast?«, wollte Emerson wissen.
    »Eine Sache macht mich ein wenig neugierig.«
    »Und die wäre?«, erkundigte ich mich.
    Er fixierte Ramses aus jenen seltsam graugrünen Augen. »Wie zum Teufel hast du sie aus Mubashirs Fängen befreien können?«
    »Es war nicht besonders nett von dir, ihn allein gehen zu lassen, wenn du geglaubt hast, er könnte es nicht«, kritisierte ich. »Aber nach dem wenigen, was ich bislang von dieser Sache erfahren durfte, kann man gar nicht genug hervorheben, wie mutig und klug und geschickt und …«
    »Mutter, er versucht es schon wieder«, unterbrach mich Ramses. »Lass dich nicht vom Thema abbringen oder wir sitzen noch den ganzen Tag hier.«
    »Ganz recht«, bekräftigte Emerson. »Ich glaube, du hast eine Tagesordnung, Peabody. Ich schlage vor, du hältst dich an die einzelnen Punkte.«
    »Gewiss, mein Schatz.« Ich glättete die Papierbögen, die ich aus meiner Jackentasche gezogen hatte, breitete sie auf dem Tisch aus und räusperte mich.
    »Es dauert nicht lange. Vorausgesetzt natürlich, dass unser … äh … Verwandter mich nicht ständig unterbricht.«
    »Verwandter«, wiederholte Sethos. »Ehrlich gesagt, Amelia, ich würde es vorziehen …«
    »Vielleicht ist es besser, wenn ich schlicht und einfach die Fakten aufliste.« Er öffnete die Lippen, doch die langjährige Erfahrung mit Ramses und gewissermaßen auch mit Emerson hatten mich gelehrt, wie man ein Gespräch in einen Monolog verwandelt. Ich hob dezent meine Stimme und fuhr fort:
    »Du arbeitest nach wie vor für den britischen Geheimdienst. Man hat dich hergeschickt, weil du die Pläne der Senussi eruieren solltest und in welchem Ausmaß sie die Wüstenstämme beeinflusst hatten. Mr Bracedragon … Mr Boisdragon … Mr Smith ist derjenige, dem du Bericht erstattest. Du hast ihn an dem Abend getroffen, als du das Winter Palace aufsuchtest.«
    Bis zu diesem Punkt befand ich mich auf sicherem Terrain. Der Rest war etwas problematisch, und ich zögerte, verzweifelt darüber nachsinnend, wie ich die von mir benötigte Zusicherung bekommen konnte, ehe ich mich mitteilte. Ein Blick zu Sethos dokumentierte mir, dass ich keine Unterstützung seinerseits erwarten durfte. Er schaukelte auf seinem Stuhl hin und her und maß mich spöttisch grinsend.
    »Was sollen wir mit Mr Kuentz machen?«, fragte ich.
    Die Vorderbeine des Stuhls donnerten auf den Boden. »Warum fragst du mich das?«, wollte er wissen, doch seine Verblüffung klang wenig überzeugend.
    »Die Angelegenheit ist doch etwas delikat, oder? Unsere Freunde haben den Eindruck, dass wir Mr Kuentz dingfest gemacht haben, weil er ein Mörder und Grabräuber ist – eine gute und völlig ausreichende Begründung. Deine Vorgesetzten möchten vielleicht nicht, dass bekannt wird, dass er darüber hinaus ein deutscher Spion ist.«
    »Ich hätte wissen müssen, dass du zu dieser Schlussfolgerung kommen würdest«, murmelte Sethos.
    »Das war offensichtlich.« Emerson verschränkte die Arme und gab sich den Anschein, als hätte er es die ganze Zeit gewusst.
    »Nun, ziemlich offensichtlich jedenfalls«, räumte ich ein. »Ramses’ Zusammentreffen mit dem bedauernswerten Mr Asad hätte nur jemand arrangieren können, der darüber informiert war, welche Rolle Ramses im letzten Winter gespielt hat – mit anderen Worten, ein Agent des türkischen oder deutschen Geheimdienstes; indes kann ich mir keinesfalls vorwerfen, dass ich dieser interessanten Überlegung nicht die verdiente Bedeutung beigemessen habe, denn die Angriffe auf uns setzten sich auch nach Ramses’ Abreise aus Kairo fort. Alles, was von da an geschah, diente dazu, uns in Kairo festzuhalten und Ramses zu einer Rückkehr zu bewegen. Das war es, was mich anfänglich verwirrte, der Umstand, dass unser

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