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Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone

Titel: Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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gab Ramses zu bedenken. »Ist aber auch unwichtig jetzt, Daoud. Da ist nichts mehr. Der Dieb erwähnte lediglich die Statue.«
    »Zurück an die Arbeit«, sagte Emerson mechanisch.
    Früher als gewöhnlich drängte der Professor zur Rückkehr. Daoud und Selim begleiteten sie zum Haus, ersterer hatte einen silbernen Talisman in Form von Fatimas Hand mitgebracht.
    Nefret begrüßte sie lächelnd, ihre Miene verhieß jedoch nichts Gutes. »Wir nehmen den Tee heute schon etwas früher ein«, verkündete sie mit aufgesetzter Fröhlichkeit. »Oh Daoud, wie lieb von dir! Ist der schön! Der wird ihr bestimmt gefallen.«
    »Ich bring ihn ihr eben«, sagte Daoud.
    »Mir wäre lieber, du würdest sie nicht stören«, wandte Nefret ein. »Sie hat fast den ganzen Tag geschlafen.«
    Sethos setzte sich. »Ihr geht es schlechter«, murmelte er betreten.
    »Aber nein! Das Fieber ist zwar gestiegen, aber das heißt nicht … Vater, warte.«
    »Ich möchte zu ihr«, sagte Emerson. »Ich möchte sie nur kurz sehen.«
    Nefret verzog das Gesicht, als müßte sie krampfhaft die Tränen zurückhalten. »Also gut«, sagte sie milde. »Aber nur für einen Augenblick. Schau kurz rein, sei aber leise!«
    Daoud erhob sich geschmeidig. »Ich geh kurz mit. Ich bin auch stumm wie ein Fisch.« Er folgte Emerson ins Haus.
    Ramses nahm seine gequält lächelnde Frau in die Arme.
    »Die Last der Verantwortung ist so wahnsinnig hoch«, flüsterte sie bedrückt.
    »Du tust doch alles für sie, was du kannst. Hätte ich nur ein bißchen schneller reagiert –«
    »Aufhören, alle beide«, fuhr ihr Onkel schroff dazwischen. »Nefret, es gibt keine kompetentere und fürsorglichere Ärztin als dich. Und was dich angeht, Ramses … meinst du, ihr wäre lieber, du lägest jetzt flach? Sie wußte genau, was sie tat. Amelia handelt nie unüberlegt!«
    »Er hat recht«, räumte David ein. »Außerdem hast du selbst gesagt, die Verletzung sei nicht lebensbedrohend, Nefret.«
    Vielleicht war es sein sanfter Einwurf oder auch Sethos’ schonungslosere Form des Trostes, jedenfalls lachte Nefret unter Tränen. »Wißt ihr, was ihr das Leben gerettet hat? Dieser unsägliche Utensiliengürtel! Die Kugel prallte von ihrer Feldflasche ab und drang durch den Ledergürtel in ihre Hüfte, statt direkt in ihre inneren Organe.«
    Als Emerson und Daoud zurückkehrten, war Sethos gerade dabei, die Whiskygläser zu füllen. »Sie schläft«, berichtete der Professor. »Fatima ist bei ihr.«
    Daoud schwieg und verschwand eine kurze Weile später versonnen.
    Carla und David John wußten, daß ihre Großmama krank war und daß sie besonders leise und brav sein mußten. Sethos verhielt sich großartig. Um die Kleinen bei Laune zu halten, verlor er immer wieder bei Schere, Stein, Papier, trotzdem atmeten alle erleichtert auf, als die Kinder endlich schlafen gingen. Niemand zeigte beim Abendessen großen Appetit. Emerson übernahm die nächtliche Wache am Bett seiner Frau, die anderen standen unschlüssig vor ihrer Zimmertür, bis Nefret sie verscheuchte.
    »Du rufst mich doch, wenn sich ihr Zustand verändert?« erkundigte sich Ramses ohne Umschweife.
    »Amelia ist zäh«, brummte Sethos. »Die schafft das schon.«
    Damit die Kinder nicht allein waren, zog Ramses sich in sein Haus zurück. Er legte sich angezogen hin und starrte gedankenvoll an die Decke. Die Nacht schien Jahre zu dauern. Von Nefret keine Nachricht. Sobald der erste Lichtschein ins Zimmer drang, hielt ihn nichts mehr in den Federn.
    Mit einer Mischung aus Angst und Neugier lief er über den gepflasterten Weg, während es heller wurde und die riesigen weißen Kelche des nachtblühenden Stechapfels im sanften Wind schaukelten. Es sah ganz nach einem zauberhaften Morgen aus.
    Vom Haus seiner Eltern drang das Klappern von Töpfen und Pfannen. Fatima machte Frühstück. Bei dem Gedanken drehte sich ihm der Magen um.
    Als er die Veranda erreichte und mit zitternden Fingern die Blendentür öffnen wollte, sah er aus dem Augenwinkel einen hünenhaften Schatten.
    »Salam aleikum«, schmetterte Daoud ihm freudestrahlend entgegen. »Ich hab sie gefunden.« Er hielt ihm die Hand hin.
    Auf seinem großen dunklen Handteller lag ein winziger, etwa zwei Zentimeter langer Gegenstand. Drohend reckte die Kobra ihren fein ziselierten Kopf, um Pharaos überall lauernde Feinde abzuschrecken. Ihre Augen glitzerten in einem schrillen Grünton.
    Während Ramses das Artefakt sprachlos staunend anstarrte, grinste Daoud: »Komm, wir bringen es

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