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Amnion 2: Verbotenes Wissen

Amnion 2: Verbotenes Wissen

Titel: Amnion 2: Verbotenes Wissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Schönheit demontierte, sie zwecks Ersatzteilerlangung ausschlachtete und ansonsten verschrottete. Aber da hatte er nur wie ein Tier geheult und sich alle Mühe gegeben, das Vernehmungszimmer zu demolieren; erzählt hatte er nichts.
    Nach Milos’ Meinung war es ein Fehler gewesen, Angus das Schicksal der Strahlenden Schönheit mitzuteilen. Diese Einschätzung hatte er seinen Vorgesetzten, nachdem er erhebliche Sorgfalt aufgewandt hatte, um sie ihnen vorab zu suggerieren, offen ins Gesicht gesagt. Angus’ Verstocktheit würde dadurch verstärkt. Doch sie hatten auf ihre Absicht bestanden. Immerhin erregte die Lage ja den Anschein, daß nichts anderes noch half. Das Ergebnis entsprach ungefähr Milos’ Befürchtungen. Wenigstens das war ein kleiner Sieg.
    In bezug auf alles übrige lieferten die Vernehmungssitzungen zumeist keinerlei Aufschluß.
    Wie haben Sie Morn Hyland kennengelernt?
    Keine Antwort.
    Was haben Sie zusammen unternommen?
    Keine Antwort.
    Wie kommt es, daß eine VMKP-Polizistin für einen Halsabschneider und Illegalen wie Sie Crewmitglied gespielt hat?
    Keine Antwort.
    Was haben Sie mit ihr angestellt?
    Angus’ Blick blieb fest.
    Wie sind Sie in den Besitz der Versorgungsgüter gelangt? Wie haben Sie in die Lagerräume eindringen können? An den computerisierten Schlössern ist nicht herumgepfuscht worden. Den Wächtern ist nichts zugestoßen. Es fehlt jeder Hinweis darauf, daß Sie eine Wand durchbrochen hätten. Die Lüftungsschächte sind für die Kisten zu eng. Wie haben Sie das ausgeführt?
    Keine Antwort.
    Wie ist die Stellar Regent verunglückt?
    Keine Antwort.
    Wie hat Morn Hyland das Unglück überlebt?
    Keine Antwort.
    Sie hat geäußert, sie traue dem Stationssicherheitsdienst nicht. Sie behauptet, an der Stellar Regent sei Sabotage verübt, diese Sabotage hier begangen worden. Warum hat sie statt uns Ihnen vertraut?
    Keine Antwort.
    Warum sind Sie dort gewesen? Wieso haben Sie sich zufällig in der Nähe befunden, als das Pulsator-Triebwerk der Stellar Regent explodierte?
    Keine Antwort.
    Sie haben ausgesagt – Milos schlug in der Festkopie nach –, Sie wären so nahe gewesen, daß Sie die Explosion per Scanning beobachten konnten. Sie hätten daraus abgeleitet, daß eine Havarie vorgefallen sein müßte, und Beistand leisten wollen. Ist das wahr?
    Keine Antwort.
    Ist es in Wahrheit nicht so gewesen, daß die Stellar Regent Sie verfolgt hat? War es in Wirklichkeit nicht so, daß Sie von ihr bei einem Verbrechen observiert worden sind? Kam es nicht so, daß Sie auf der Flucht eine Kollision hatten? Waren nicht das die Umstände, unter denen die Strahlende Schönheit beschädigt worden ist?
    Keine Antwort.
    Indem er an der Nik saugte, damit er nicht zu zittern anfing, sah Milos Taverner abwechselnd die Decke und den Stapel Festkopien an, der vor ihm auf dem Schreibtisch lag; gelegentlich musterte er Angus’ schmutzige Visage. Früher hatte Angus’ feiste Wangen gehabt, so aufgetrieben wie sein Wanst; diese Zeiten waren vorbei. Jetzt hingen die Backen ihm von den Kiefern, und die Gefängniskluft schlotterte um seine Gestalt. Die ihm aufgedonnerte Strafe hatte ihn Gewicht gekostet. Doch sein körperlicher Verfall beeinträchtigte nicht die Unerschütterlichkeit des trübsinnigen, bedrohlichen Blicks, mit dem er seinen Peinigern begegnete.
    »Raus mit ihm!« befahl Milos mit einem Aufstöhnen den Wachen. »Machen Sie ihn weich. Noch einmal.«
    Scheiße, dachte der Stellvertretende Sicherheitsdienstleiter der KombiMontan-Station, sobald er allein im Zimmer saß. Eigentlich mochte er keine unflätige Sprache; ›Scheiße‹ blieb das stärkste Kraftwort, das er sich gestattete.
    Du scheißt. Ich scheiße. Er scheißt. Wir scheißen.
    Wem soll ich denn nun die Treue halten?
    Er kehrte in sein Büro um und verfaßte die üblichen Berichte, erledigte seine alltäglichen Pflichten. Danach fuhr er mit dem Lift in die Kommunikationsabteilung hinunter und bediente sich einer für den Sicherheitsdienst reservierten Funkfrequenz, um mehrere, in seinem Privatcode verschlüsselte Richtstrahlfunksprüche abzusenden, die die Computer nicht speicherten. Nur um sich ein Gefühl des Rückversichertseins einzuflößen, veranlaßte er eine Datenanfrage, deren Beantwortung ihn über den aktuellen Stand des Bankkontos informieren sollte, das er unter anderem Namen in Station Sagittarius OHG hatte. Dann setzte er Angus Thermopyles Verhör fort.
    Was hätte er sonst tun können?
    Seine einzige aussichtsreiche

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