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Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht

Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht

Titel: Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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VMKP-Raumschiff, und Ihr einziges Besatzungsmitglied ist ein Stellvertretender Sicherheitsdienstleiter der KombiMontan. Von mir aus nennen Sie mich ’n Hyperspatialspinner, aber das sieht mir doch verdammt nach faulen Machenschaften aus. Wir wollen von Ihnen einen triftigen Grund hören, weshalb wir Sie nicht, sobald Sie in Schußweite sind, bis auf die Sackhaare verschmoren sollten. Ist diese ›Andeutung‹ Ihnen einsichtig genug, oder muß ich noch deutlicher werden?«
    »Ach, das genügt«, schnob Thermopyle ohne das mindeste Zögern. »Ich verstehe zwischen den Zeilen zu lesen. Sie glauben, ich hätte mit den Astro-Schnäppern ’n Abkommen getroffen. Daß sie mich aus ’m Karzer gelassen hätten, und ich bräuchte dafür nichts anderes zu erledigen, als mit einem ihrer Raumer in ’n Bannkosmos zu fliegen, an Bord einen ihrer Hiwis, und für sie irgendeine Chose abzuziehen. Vielleicht Kassafort zu sprengen, was? Hab ich recht? Ist es das, was Sie denken? Für wie beknackt halten Sie mich eigentlich? Und für wie dämlich halten Sie die Polente? Ist der Kassierer etwa auf seine alten Tage zum Nullwellenhirnchen geworden?«
    »Kapitän Thermopyle«, lautete die ungnädige Antwort der Leitzentrale, »wir denken uns, was uns paßt, verdammt noch mal, bis Sie uns etwas Glaubwürdiges zu erzählen haben. Ihnen bleiben drei Alternativen. Sie können schnellstens abzischen. Sie können anfliegen und von uns geröstet werden. Oder Sie geben uns eine überzeugende Erklärung. Uns ist es gleich, welche Möglichkeit Sie sich aussuchen. Aber ich ganz persönlich garantiere Ihnen, daß Sie sich für eine davon entscheiden müssen.«
    »Blödsinn!« Thermopyle grinste, als wollte er den Gesprächspartner höhnisch anfeixen. »Wer sagt denn, daß ’s Ihnen einerlei ist, was ich tu? Selbst wenn der Kassierer inzwischen hirntot sein sollte, dürfte ihm klar sein, er muß wissen, was los ist. Wenn Sie mich rösten, erfährt er gar nichts. Fliege ich woanders hin, auch nichts. So oder so sind dann Sie ›ganz persönlich‹ ein vorrangiger Kandidat für ’ne BR-›Verbesserung‹. Falls Sie nicht schon aufgemotzt sind. Also hören Sie mal genau her. Ich möchte mich nicht wiederholen müssen. Und schalten Sie ’n Stimmprofilmonitor zu, damit Sie gleich sehen, sobald Sie mich hören, daß ich die Wahrheit spreche… Jawohl, ich hab im Knast der KombiMontan-Station gesessen. Wegen Entwendens von Stationsvorräten hatte man mir Lebenslänglich aufgebrummt. Sie sind völlig richtig informiert. Aber der Stationssicherheitsdienst war sauer, weil man mich nicht wegen was Üblerem verknacken konnte. Darum ist der Stellvertretende Sicherheitsdienstleiter Milos Taverner auf mich angesetzt worden, um mich zur Schnecke zu machen. Er sollte mich kleinkriegen und« – die nächsten Worte knurrte er geradezu – »meine geheimsten Geheimnisse aufdecken. Aber daraus ist nichts geworden, also haben die Astro-Schnäpper sich eingemischt, die Vereinigte-Montan-Kombinate-Polizei selbst.« Wahrscheinlich brauchte Thermopyle keine Unterstützung seitens seiner Z-Implantate, um im einen Satz so seelenruhig die Wahrheit zu äußern, wie er im nächsten Satz log. »Ich bin von ihr beim KombiMontan-Sicherheitsdienst angefordert und ins VMKP-HQ befördert worden… Zusammen mit Milos, weil er mich vermutlich besser als jeder andere kennt. Ich nehme an, dabei hat die Polente sich auf das neue Autorisierungsgesetz berufen. Und es kann sein, sie waren darüber ganz froh, daß Milos ’s nicht geschafft hat, mich auszuquetschen. Vielleicht wollten sie meine Kenntnisse für sich allein haben.«
    Mikos schmiß die Kippe der Nik aufs Deck und zündete sich einen neuen Glimmstengel an, um das Zittern seiner Hände hinter blauem Dunst zu verbergen.
    »Und nun wird die Geschichte interessant«, schnarrte Angus. »Ich hab in meinem Leben schon ’ne Menge verbrochen, aber nicht das, wofür ich abgeurteilt worden bin. Man hat mich in ’ne Falle gelockt. Glauben Sie mir nicht? Fragen Sie doch Kapitän Succorso. Er parkt bei Ihnen, stimmt’s? Fragen Sie ihn. Er ist nämlich derjenige, der mir die Falle gestellt hat. Und deshalb ist den Astro-Schnäppern zu guter Letzt aufgefallen, daß Succorso, wenn ihm das gelungen ist, Hilfe gehabt haben muß… Komplizen beim Sicherheitsdienst der KombiMontan-Station. Da merkte Milos natürlich, wie ihm unter den Füßen der Boden heiß wurde. Er hatte Succorso zu den Materialien verholfen, die benutzt worden sind, um mich

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