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Amnion 5: Heute sterben alle Götter

Amnion 5: Heute sterben alle Götter

Titel: Amnion 5: Heute sterben alle Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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wünsche ihren Tod so sehr, daß er Polizeipräsident Dios dazu angestiftet habe, Nick Succorso die Kontrolle über einen von der DA-Abteilung unifizierten Cyborg zuzuschanzen. Ich werde auf diese Anschuldigungen antworten.«
    Er legte eine Kunstpause ein, ließ seinen Zorn schwellen. Wenn er ihn nicht beherrschen konnte, war es besser, ihn zu instrumentalisieren. Dennoch wählte er eine vorsichtige Ausdrucksweise.
    »Ich glaube, wir sollten die von Direktorin Hannish genannten Fakten als gegeben ansehen. Mehrere sind durch Leutnantin Hyland bestätigt worden. Da sie sich an Bord der Rächer befindet und sich unzugänglich beträgt, können wir von ihr keine Beweise fordern. Und weil uns so wenig Zeit bleibt, müssen wir unterstellen, daß zumindest Direktorin Hannish die Wahrheit gesprochen hat.«
    Oder was sie dafür hält, sagte Holt Fasner überflüssigerweise vor.
    »Oder was sie dafür hält«, wiederholte Fane. »Wir haben darüber schon diskutiert. Ich möchte keine unnötigen Worte verschwenden. Alle durch die Direktorin gemachten Enthüllungen stammen von Polizeipräsident Dios – demselben Mann, der persönlich für die Verbrechen verantwortlich ist, die er durch Direktorin Hannish aufdeckt. Aber die Schuld Generaldirektor Fasners kann sie nicht beweisen. Ihre Beschuldigungen stützen sich ausschließlich auf Mißtrauen und Spekulationen. Glauben Sie ihr? Wie gesagt, bedenken Sie die Quelle ihrer Informationen. Warden Dios täuscht den KombiMontan-Sicherheitsdienst, lockt Angus Thermopyle in eine Falle, verleitet Sie zur Verabschiedung des Autorisierungsgesetzes. Er verheimlicht die Existenz eines wirksamen Antimutagens und provoziert die Amnion zu einer Kriegshandlung. Und jetzt ist er ertappt worden. In die eigene Grube ist er gefallen. Es ist doch ganz klar, daß er in einer solchen Situation die Schuld jemand anderem zuschieben will. Das ist seine einzige Hoffnung.«
    Aus dem Ton des GOD sprach gerechte Härte. »Er weiß genau, daß ihm die Todesstrafe droht, wenn es ihm nicht gelingt, Ihnen weiszumachen, er hätte nur Befehle befolgt. Was erwarten Sie anderes von einem Menschen, der zu derartigen Schandtaten imstande ist, die Warden Dios begangen hat?«
    Vielsagend verstummte er, versuchte der Frage den Nachdruck eines Urteilsspruchs zu verleihen. »Es ist eine Tatsache, die Direktorin Hannish nicht leugnen kann, daß Warden Dios sich seit Ausbruch der Krise weigert, sich mit Generaldirektor Fasner zu verständigen. Und davor hat er sich schon vierundzwanzig Stunden lang unerreichbar gestellt. Er hat es abgelehnt, vor dem einzigen Menschen im Human-Kosmos Rede und Antwort zu stehen, von dem er zur Rechenschaft gezogen werden könnte.«
    Gut, lobte Holt Fasner ihn. Gut.
    Da Fasner zufrieden war, tat Fane den nächsten Schritt.
    »Was Leutnantin Hyland anbelangt, bin ich mir keineswegs sicher, ob sie die Wahrheit verbreitet.«
    Nun gab er sich alle Mühe, den Anschein tiefversonnener Nachdenklichkeit zu erwecken: betrübt zu wirken wie jemand, dem es zuwider war, sich nach allem, was Morn Hyland durchlitten hatte, gegen sie äußern zu müssen, dessen Verantwortungsgefühl gegenüber dem Regierungskonzil ihm jedoch keine Wahl gestattete.
    »Bitte beachten Sie auch in ihrem Fall den Ursprung der Informationen. Zuerst einmal ist sie offenkundig geistig angeknackst.« Wahllos zählte er Begründungen auf. »Sie hat das Zonenimplantat-Kontrollgerät für sich behalten. Sie hat die Amnion ihr Kind dieser Schnellwachstumsmethode unterziehen lassen. Dr. Shaheeds Formel hat sie gefunkt, obwohl die Amnion es mitkriegten. Sie hat Thermopyle von den Prioritätscodes befreit. Das Kommando über die Rächer an sich gerissen. Letzteres kann nur« – darauf vergaß er nicht hinzuweisen – »mit Gewalt geschehen sein. Oder durch Drohung mit diesen Singularitätsgranaten. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Min Donner es unter anderen Umständen geduldet hätte.«
    Er häufte Argument um Argument gegen Morn Hyland auf. »Außerdem hat sie’s sich angemaßt, Verhandlungen zu führen, von denen unser Leben abhängt. Und sie wirft, um das eigene Leben zu retten, den Amnion ihren leiblichen Sohn in den Rachen.« Das mußte genügen. »Das alles spricht für hellen Wahnsinn. Diese verrückte Theorie, die Generaldirektor Fasner eine Komplizenschaft mit Nick Succorso nachsagt, ist für ihre Verrücktheit der beste Beweis. Von all den Ungeheuerlichkeiten, die sie durchmachen und tun mußte, ist sie eindeutig als

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