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Amy on the summer road

Amy on the summer road

Titel: Amy on the summer road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matson Morgan
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für mich nicht gerade angenehm ausfielen. Außerdem redete sie verdächtig schnell. »Es geht um das Auto.«
    »Das Auto?« Ich nahm die Pizza heraus und ließ sie auf einem Teller abkühlen. Ganz unbemerkt war dieser Teller von einem x-beliebigen zu dem Teller geworden, denn ich benutzte nur noch diesen und spülte ihn nach dem Essen immer gleich ab. Insofern war das ganze restliche Geschirr praktisch überflüssig geworden.
    »Ja«, sagte sie und unterdrückte ein weiteres Gähnen. »Ich habe mich mal informiert, was es kosten würde, es mit dem Autotransporter liefern zu lassen. Dazu kämen noch deine Flugkosten, und na ja ...« Sie machte eine kurze Pause. »Das geht im Moment einfach nicht. Da das Haus noch nicht verkauft ist und Charlies Einrichtung ja auch einiges kostet ...«
    »Ja, und was soll das jetzt heißen?«, fragte ich, weil ich ihr nicht ganz folgen konnte. Zögernd biss ich in meine Pizza.

    »Beides zusammen können wir uns nicht leisten«, erklärte sie. »Und ich brauche das Auto. Deshalb muss es hierhergefahren werden.«
    Obwohl die Pizza noch viel zu heiß war, schluckte ich den Bissen herunter und fühlte, wie es im Mund brannte und mir die Tränen kamen. »Aber ich kann das nicht machen«, antwortete ich, als ich wieder einigermaßen reden konnte. Seit dem Unfall hatte ich nicht mehr am Steuer gesessen und konnte mir auch nicht vorstellen, es bald wieder zu tun. Vielleicht auch nie mehr. Meine Kehle war wie zugeschnürt, aber ich zwang mich zu sagen: »Du weißt, dass ich das nicht kann.«
    »Oh nein, du sollst ja auch nicht selber fahren!« Für jemanden, der eben noch gegähnt hatte, klang sie einen Tick zu aufgeräumt. »Marilyns Sohn fährt. Er muss sowieso an die Ostküste, weil er den Sommer bei seinem Vater in Philadelphia verbringt. Von daher passt das ganz prima.«
    In diesem Satz blinkten so viele Fragezeichen auf, dass ich gar nicht wusste, wo ich anfangen sollte. »Marilyn?«, fragte ich also, um von vorn zu beginnen.
    »Marilyn Sullivan«, antwortete sie. »Oder vermutlich inzwischen Marilyn Harper. Ich vergesse immer, dass sie nach der Scheidung wieder ihren Mädchennamen angenommen hat. Egal, meine Freundin Marilyn jedenfalls, die kennst du doch. Die Sullivans haben bis zu ihrer Scheidung gleich um die Ecke in der Holloway Road gewohnt, danach ist sie nach Pasadena gezogen. Du und Roger, ihr habt doch zusammen immer dieses Fangspiel gespielt. Wie hieß das noch mal? Arztschnappen? Krankenhausfangen?«

    »Doktorfangen«, erwiderte ich, ohne nachzudenken. »Und wer ist Roger?«
    Sie stieß einen ihrer langen Seufzer aus, um mir zu signalisieren, dass ich ihre Geduld arg strapazierte. »Marilyns Sohn«, sagte sie genervt. »Roger Sullivan. Den musst du doch noch kennen.«
    Meine Mutter versuchte, mir ständig irgendwelche Sachen einzureden, an die ich mich angeblich erinnern sollte und die angeblich genau so gewesen waren. »Nein, keine Ahnung, wer das sein soll.«
    »Natürlich erinnerst du dich an ihn. Du hast doch gerade selbst gesagt, dass ihr immer dieses Spiel gespielt habt.«
    »Ich erinnere mich nur an das Doktorfangen«, brummte ich und fragte mich – nicht zum ersten Mal –, wieso Gespräche mit meiner Mutter eigentlich immer so nervig waren. »Von einem Roger weiß ich nichts. Und auch nicht von einer Marilyn.«
    »Na dann«, entgegnete sie, krampfhaft um einen optimistischen Tonfall bemüht, »wirst du ihn eben jetzt kennenlernen. Ich habe für euch eine Reiseroute zusammengestellt. Ihr müsstet in etwa vier Tagen hier sein.«
    Die Frage, wer sich hier an wen erinnerte, war plötzlich nebensächlich. »Warte mal kurz«, antwortete ich und hielt mich an der Küchentheke fest. »Du willst, dass ich vier Tage mit jemandem im Auto sitze, den ich überhaupt nicht kenne?«
    »Ich hab dir doch gesagt, dass ihr euch kennt«, fauchte meine Mutter und machte damit deutlich, dass für sie das Thema erledigt war. »Und Marilyn sagt, er ist ein sehr netter
Junge. Er tut uns damit einen großen Gefallen, bedenk das bitte.«
    »Aber, Mom, ich ...«, begann ich und wusste nicht, was ich weiter sagen sollte. Vielleicht, dass ich es kaum noch ertragen konnte, im Auto zu sitzen. Mit dem Bus zur Schule und zurück zu fahren, ging einigermaßen, aber schon die Taxifahrt nach der Premiere hatte mir Herzrasen verursacht. Außerdem war ich inzwischen so ans Alleinsein gewöhnt, dass ich es gar nicht mehr so übel fand. Der Gedanke daran, eine derart lange Zeit mit einem fremden

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