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An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry

An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry

Titel: An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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welche Gründe ihn dazu bewegen mochten. Unauslöschlich gravierte sich das Benehmen Anthony Chaliis' in Kommissar Morrys Gedächtnis ein. Jede kleinste Regung in dem Gesicht seines Gegenübers hätte Morry noch nach Wochen haargenau zu deuten gewußt. Es war eine seiner Eigenschaften, die ihm das sonst so lästige Notizbuch in den Händen vieler seiner Kollegen ersparte. Auch konnte er mit dem Besitze dieser Fähigkeit stets seine Beobachtungen unauffälliger durchführen und seine Gegner in dem stillen Glauben lassen, er wäre ahnungslos.
    „Den Gegner mit fast an Dummheit grenzender Harmlosigkeit täuschen, dann aber um so härter im gegebenen Moment zuzuschlagen!“ das war eines seiner Prinzipien seiner erfolgreichen Detektivlaufbahn beim Yard. — Keiner verstand es besser als er, die sich plötzlich ergebenden dicksten Überraschungen mit gleichbleibender Miene zur Kenntnis zu nehmen und sie in seine Kombinationsmaschine einzuflechten. Der Erfolg konnte bei einem Schauspieler, wie Kommissar Morry es bisweilen war, nicht ausbleiben. Je nach Lage der Dinge wußte er dabei seinen scharfen Geist einzusetzen.
    Mal spielte er den Laien, wenn es um spezielle wissenschaftliche, technische oder gar medizinische Angelegenheiten oder Formeln ging, und manchmal machte er es umgekehrt. Schon mancher fehlgetretene Akademiker glaubte dem Kommissar gegenüber mit seinen Kenntnissen protzen zu können, er mußte meist aber schon nach wenigen Minuten einsehen, daß er diesem Teck auch auf seinem eigensten Wissensgebiete nichts vormachen konnte. Wie Kommissar Morry sich an diesem Abend geben würde, wußte er bereits, als er hinter sich Anthony Challis ebenfalls in das Zimmer des Professors treten und dazu noch die Tür zumachen sah.
    „Der Boy wird sich mit seinen eigenen Worten ins Gesicht schlagen! So oder so!“ dachte Morry beinahe vergnügt und spielte den Wißbegierigen.
    „Professor Rashleigh! — Es ist mir ein Vergnügen, einen solch verdienten Mann der Wissenschaft kennenzulernen“, begrüßte er bei seinem Eintreten den Greis mit dem nötigen Respekt. Sofort aber steuerte er ohne Umschweife auf die Ereignisse des Abends und den Grund seines Kommens zu.
    „Ich muß offen gestehen, daß mir im Augenblick kein Grund einfällt, der diese Zerstörungswut rechtfertigen könnte. Es wäre doch absurd anzunehmen, daß dieser Anschlag nur dem Zwecke dienen sollte, Ihre Arbeit zu verzögern. Nun, Professor! — Können Sie mir einen Grund sagen, warum dies hier geschehen ist? — Oder Sie vielleicht, Mister Challis?“
    Anthony Challis schien förmlich darauf gewartet zu haben, seine Stimme erheben zu können. Daß er aber an die von Kommissar Morry ausgelegte Angel plumperweise sofort anbiß, hatte Morry nicht erwartet. Bevor der noch völlig schockierte Professor überhaupt seine blutleeren Lippen auseinanderbringen konnte, schoß es bissig aus seinem Munde: „Ich bin zwar kein Cop, aber an Ihrer Stelle würde ich mich zunächst fragen, ob der ganze Feuerzauber dort vor der Tür nicht ein Ablenkungsmanöver war. Wenn .. .“ Unvermittelt stockte Anthony Challis und biß sich errötend auf die Unterlippe.
    „Please! — Wie meinen Sie das?“ ließ Kommissar Morry dem Upper-Engineer keine Chance, das Thema zu wechseln. Während sein Kopf langsam herumfuhr, blickte er wie gelangweilt Anthony Challis an.
    Drei-, viermal atmete dieser erregt durch, dann ertrug er nicht einmal mehr den harmlosen Blick des Kommissars. Gereizt vergrub er seine Hände in den Hosenta= sehen und spazierte wild in dem Raum herum.
    „Damned, Kommissar! — Es gibt viele Sachen, für die sich auch andere interessieren könnten.“
    „Zum Beispiel, Mister Challis?“ Wieder klangen Morrys Worte ohne jegliche starke Betonung.
    Diesmal kam zu Kommissar Morrys leichter Enttäuschung die Antwort aus dem Munde des Professors. Gern hätte er Anthony Challis antworten gehört. Ein gereizter Mensch verhaspelt sich schnell. Eine alte Weisheit. . .
    Sure, damit war im Moment nichts zu machen.
    „Wir haben zunächst sofort an unsere neuesten Erprobungen gedacht“, hörte er den Professor leise sprechen. „Doch soweit wir feststellen konnten, befinden sich noch sämtliche Aufzeichnungen im Tresor. Auch scheint das Labor nicht aufgebrochen worden zu sein. Wir haben jedenfalls nichts feststellen können.“
    „Wer ist wir?“ fragte Morry gelangweilt.
    „Mister Challis und ich natürlich!“ gab ihm der Professor mit leichtem Sarkasmus zur Antwort.
    „Es

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