Die fiese Meerjungfrau
Dank
Douglas Adams hat einmal gesagt: »Ich liebe letzte Abgabetermine. Ich liebe das zischende Geräusch, das sie beim Verfliegen machen.«
Was Adams zu erwähnen versäumte, war die frostige Stille, die diesen letzten Abgabeterminen vorausgeht. Ruhevor-dem-Sturm-Stille.
Cheerleader-in-einem-dunklen-Keller-mit-dem-Serienkiller-Stille. Die Art von Stille, deren einziger Zweck in dieser Welt es ist, einem ein paar Momente zu gewähren, um über die Schrecken nachzusinnen, die sich gerade bereit machen, einen zu verschlingen.
Jedenfalls hat es sich genau so angefühlt, damals im Juli 2008, als ich mich abrackerte, um die fünfte Neufassung dieses Buches hier fertigzustellen. Worte allein können meine Dankbarkeit meiner Frau und meinen Kindern gegenüber nicht ausdrücken, die sich während dieser Zeit mit mir abgefunden und es mir ermöglicht haben, diesen letzten Abgabetermin tatsächlich einzuhalten. Mit einem Schriftsteller zu leben ist nie einfach, und sie waren weitaus geduldiger, verständnisvoller und nachsichtiger, als ich erwarten durfte.
Danke auch meinem Agenten Joshua Bilmes und meiner Herausgeberin Sheila Gilbert, die mir beide glaubhaft versicherten, die Welt werde wirklich nicht untergehen, falls ich mein Manuskript zu spät einsende. Das ist äußerst gut zu wissen, insbesondere wenn ich nach vorne blicke auf meinen letzten Abgabetermin für Rotkäppchens Rache.
Hervorheben sollte ich auch Diana Francis Pharao, die Verfasserin der Crosspointe-Chronicles -Serie, für ihre Unterstützung. Ich wusste, dass jedes Buch über Meerjungfrauen auf dem Meer spielen muss, aber mein Wissen über die Schifffahrt war ziemlich beschränkt. Danke, Di, dass du mich vor einer Reihe peinlicher Fehler bewahrt hast. (An dieser Stelle ist es Tradition, dass der Autor oder die Autorin erwähnt, dass sämtliche verbliebenen Fehler ganz allein auf seine oder ihre Kappe gehen, aber ich denke, ich werde die Schuld für alle Schnitzer den Goblins in die Schuhe schieben.)
Danke euch, Josh, Debra, Marsha und allen anderen bei DAW, die ihr dabei geholfen habt, diese Reihe auf die Welt zu bringen. Besonderen Dank an Scott Fischer, dessen Einbandkunst mich jedes Mal erneut vom Stuhl haut.
Am wichtigsten: mein Dank an Sie, die Leser. Danke, dass Sie die Bücher kaufen, dass Sie die Geschichten lesen und dass Sie sie mit Freunden und Familie teilen. Danke für all Ihre wunderbaren Briefe und E-Mails und Danke dafür, dass Sie es mir ermöglichen, den tollsten Job der Welt weiterzumachen.
Kapitel 1
Prinzessin Danielle Whiteshore von Lorindar klammerte sich an das Geländer im vorderen Teil des Schiffes und blickte hinaus auf die Wellen. Wenn dieser Wind anhielt, würde sie vielleicht zur ersten Prinzessin in der Geschichte werden, die die Undinen bei der Rückkehr von ihrer Winterwanderung begrüßte, indem sie sich in ihre Gewässer übergab. Den größten Teil des Morgens war das Wetter mild gewesen, doch als die Sonne den Zenit überschritten hatte, hatte der Himmel sich verändert. Es war, als empfände das Meer jetzt eine perverse Freude daran, Danielle zu quälen.
»Trink das!« Königin Beatrices Stimme klang mitfühlend, als sie mit einem dampfenden Blechbecher vom Hauptdeck hochgestiegen kam. Sie drückte ihn Danielle in die Hand. »Tee mit Honig, so wie du ihn gerne magst.«
Die Königin hatte die königlichen Gewänder des Hofes gegen Kleider eingetauscht, die ans Unschickliche grenzten. Mit ihrer dunkelblauen Hose und dem lose sitzenden, hellen Hemd hätte sie fast als Matrose durchgehen können. Eine abgetragene blaue Tellermütze bedeckte ihr Haar, mit Ausnahme einiger Strähnen, die wie kleine graue Banner ihre Ohren umflatterten. Nur ihre lange Jacke, goldverbrämt und mit weißer Borte geschmückt, kennzeichnete sie als Mitglied des Königshauses. Diese und die silberne Halskette mit einer Perle von der Größe von Danielles Daumennagel, die sie trug.
Jeder konnte der Königin ansehen, welches Vergnügen es ihr bereitete, draußen auf See zu sein. Wären nicht die Anstandsregeln gewesen, da hatte Danielle keinen Zweifel, Beatrice würde in diesem Moment mit der Mannschaft in der Takelage klettern oder das Krähennest bemannen, um nach Meervolk Ausschau zu halten.
Nach Undinen, korrigierte sie sich; so zogen sie es vor genannt zu werden.
Salopp, wie Beatrices Kleidung war, schien sie sich viel wohler zu fühlen als Danielle. Für Letztere hatten ihre Dienerinnen gepackt, die offensichtlich mit dem Leben auf
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