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0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

Titel: 0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich jagte den Mörder meines Freundes
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»Ich weiß das, Jerry.« Mr. High nickte und sah mich wieder an. »Ihr Freund Toby mußte Ausweis und Schußwaffenlizenz abgeben und wurde…«
    »Fahrstuhldriver, Losverkäufer, Klinkenputzer, Hungerkünstler, Tellerwäscher und was weiß ich. Schließlich bekam er eine Stelle bei einer Versicherung, verdiente wieder ganz schön und krabbelte die Leiter langsam hoch.«
    »Da spielte doch eine Frau eine Rolle, nicht?«
    Ich nickte. Dabei zerbrach ich mir den Kopf, worauf Mr. High hinauswollte. Der Chef kümmerte sich sonst nicht um unsere Privatangelegenheiten.
    »Toby«, sagte ich, »hat mal als Detektiv ein Mädchen zurückgerissen, als es nachts von der Brooklyn-Brücke springen wollte. Das junge Ding war fix und fertig. Marihuana. Toby brachte es nach Welfare Island in die Entziehungsanstalt und kümmerte sich auch weiter darum. Sheila, so heißt das Mädchen, hatte kein Zuhause, und so nahm Toby sie nach ihrer Entlassung bei sich auf. Wie er mir sagte, wollen sie bald heiraten. Sie verdient ganz schön in einem Büro. So, Chef, was ist eigentlich mit.Toby los?«
    »Er ist tot, Jerry. Soeben bekam ich den Routineanruf von der Mordkommission. Erschossen. Eigentlich geht uns die Sache nichts an. Trotzdem möchte ich Näheres wissen. Fahren Sie mal hin und sehen sich alles an.«
    »Jawohl, Chef«, sagte ich heiser und taumelte zur Tür. Toby war erschossen worden! Eine wahnsinnige Wut packte mich. Ich drehte mich noch einmal um und fragte: »Wann ist es passiert, Chef?«
    »In den Morgenstunden. Wenn Sie sich beeilen, werden Sie die Kommission noch vorfinden.«
    Ich raste zuerst in mein Büro, wo Phil schwitzend über dem nun einmal notwendigen Aktenkram brütete, und schnallte meine Schulterhalfter um.
    »Man hat Toby erschossen«, sagte ich.
    Phil machte ein dummes Gesicht. »Tobias Chatham, du Narr!« schrie ich ihn an. »Meinen alten Freund von der City Police. Ich werde seinen Mörder finden, verlasse dich darauf, und wenn ich den Kerl erst aus der Hölle holen muß, um ihn vor den Richter zu schleppen.«
    Ich knallte die Tür hinter mir zu und rannte zum Aufzug. Trotz der frühen Stunde war es schon ekelhaft heiß. In diesen Betonkästen fraß sich die Hitze hinein und blieb einfach drin. Auch die Nacht brachte da nicht viel Abkühlung. Die Schächte der Wall Street, der Broadway, der Asphalt, das Steinpflaster in den Straßen längs Hudson und East River — der ganze Ameisenhaufen Manhattan hatte sich vollgesogen mit Hitze.
    Ich fischte mir auf dem großen Parkplatz meinen braven Jaguar heraus, kurvte auf die Canal Street und bog nach links ein. Endlich konnte ich stärker aufs Gaspedal treten.
    Hier war New York nicht mehr die Wunderstadt der Wolkenkratzer am Rande des Ozeans, sondern die Wohnstadt der Arbeiter und der Leute von mittlerem Einkommen, der Reederund Händlerbüros, der Büroangestellten und der Studenten. Big Business und Wohlfahrt Hand in Hand.
    Noch ein paar Straßen — endlich. Die Filtons Street beim St. Paul Building. Im Hintergebäude von Nummer fünfundachtzig war Tobys Wohnung.
    Das alte Bild. Zwei Cops standen vor dem Eingang, um sie herum eine Menge Neugieriger. Auch die Limousinen der Mordkommission und der Krankenwagen parkten am Bürgersteig.
    »Eintritt verboten«, knurrte einer der Polizisten.
    Ich hielt ihm meinen Ausweis unter die Nase.
    »Ach so, FBI. Bitte sehr!«
    »Wer macht die Sache — Captain Hodges?«
    »Nein, Mr. Cotton, Inspektor Costa.« Ich atmete auf.
    Roy Costa hatte mit mir ein halbes Jahr im Außendienst gearbeitet, als ich noch ein CP-man gewesen war. Ein netter Kerl. Bißchen ehrgeizig, aber das muß ein Polizeimann auch sein.
    Ich schloß meinen Wagen ab, marschierte durch den Eingang bis zum Hinterhaus und stieg die Stufen hoch bis zum dritten Stockwerk.
    Als ich in die Wohnung trat, standen alle Türen offen. Die Mordkommission war bei der Arbeit. In der kleinen Küche hockte Sheila am Tisch und weinte. Ihr Körper bebte von stoßweisem Schluchzen.
    Ich strich ihr über das rabenschwarze Haar. »Kopf hoch, Sheila«, versuchte ich zu trösten. »Du warst doch schon immer ein tapferes Mädchen. Komm her, ich bringe dich ins Zimmer. Dort legst du dich auf die Couch.« Ein Policeman half mir und schob dem Mädchen ein Kissen unter den Kopf.
    Ich kannte mich in den drei Räumen aus. Weil die Miete nicht sehr hoch war, wohnte Toby noch hier. Er hatte sich aber nach und nach nette Möbel angeschafft, darunter sogar einen echten Perserteppich, auf den er sehr

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