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An einem heißen Nachmittag im August

An einem heißen Nachmittag im August

Titel: An einem heißen Nachmittag im August Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norma Banzi
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Roderiks Seele und holte sie in die Gegenwart zurück. Wütend heulte er auf, wollte um sich schlagen, sich befreien. Doch er konnte sich nicht bewegen.
LASS MICH!
Du bist eben von einer Überdosis menschlicher Angst getroffen worden, vermittelte ihm Sarel.
LASS MICH FREI!
Wenn ich dich freilasse, könntest du sterben.
SO SCHNELL STIRBT EIN DÄMON NICHT! DIESER STOFF IST DER REINE WAHNSINN! ICH WILL MEHR DAVON! UND WENN ES MICH TÖTET, STERBE ICH EBEN!
Nix da! Ich habe dich gerade als Anwalt engagiert. Ich lasse nicht zu, dass du dich in Gefahr bringst.
Widerlicher Zwergenabschaum!
Beschimpfe mich ruhig, Roddy.
Der Dämon tobte noch eine Weile in den unsichtbaren, magischen Fesseln des Zwerges, dann setzte sich seine Vernunft durch. Du kannst mich jetzt wieder loslassen.
Langsam und vorsichtig zog Sarel seine Gedankenausläufer von Roderik zurück, jederzeit darauf bedacht, sofort wieder einzugreifen, sollte sich der Dämon erneut dem Rausch ergeben. Doch dessen Abschirmung hielt.
Was ist passiert?, fragte Roderik.
Stromausfall, antwortete Sarel.
Na und?! Ein Stromausfall in diesem Gebäude würde kaum dazu führen, mich mit den Ängsten der Menschen zu überlasten.
In ganz New York, entgegnete der Zwerg.
Wow ...
Langsam wurde Roderik darauf aufmerksam, wie es den anderen Personen in dem steckengebliebenen Fahrstuhl ging. Es war stockdunkel, was weder den Dämon, der auch im Dunkeln sehen konnte, noch den Zwerg, der sich mittels seiner Zauberkraft einen Überblick verschaffen konnte, störte. Die Menschen redeten wild durcheinander, manche hatten klaustrophobische Attacken, die sie kaum verarbeiten konnten und die sie immer mehr an den Rand der Hysterie brachten. Ausnahmsweise hatte Roderik so etwas wie Mitleid mit ihnen. Er war ja ausreichend gesättigt.
Besonders schlimm stand es um Maurice. Der junge Mann atmete unregelmäßig. Sein Geist war von Panik umnebelt. Aus einer Eingebung heraus zog Roderik ihn in die Arme und flüsterte ihm beruhigende Worte ins Ohr. Der Dämon ertappte sich dabei, dass es ihm zwar Spaß macht, Maurice einzuschüchtern, doch richtig leiden sehen, wollte er ihn nun auch wieder nicht. In seiner Not schmiegte sich der junge Mann an seinen Chef. Roderiks Schwanz, der sich noch in Habacht-Stellung befand, witterte augenblicklich seine Chance und richtete sich wieder zu voller Größe auf. Der Dämon rieb seinen Unterleib an Maurice. Sacht fasste er dem jungen Mann ans Kinn und drückte es zu sich nach oben. Die Lippen der Männer fanden sich zu einem Kuss. Maurice reagierte voller Hingabe.
RODERIK!, brachte Sarel den Dämon wieder zur Besinnung. Nicht hier und jetzt.
Ich muss mich abreagieren.
Später!
Ach was! Ich verschwinde jetzt einfach mit Maurice.
Du kannst vor Zeugen keinen Ortswechsel-Zauber vornehmen.
Es ist dunkel! Niemand hier drin wird es bemerken.
Und wie willst du den Ortswechsel Maurice erklären?
Der ist sowieso halb weggetreten vor Panik.
Also willst du ihn von hier entführen und dann vergewaltigen?
Verdammt, Sarel! Spiel dich nicht als mein Gewissen auf.
Dein Liebesleben geht mich nichts an, aber es geht mich etwas an, wenn du leichtfertig mit unserem Inkognito umgehst.
Schon gut. Mach wenigstens etwas Licht, damit die Menschen sich beruhigen.
Einige Lichter im Fahrstuhl flammten auf und lieferten ein Minimum an Licht. Sie wirkten wie eine Notbeleuchtung, waren aber magischen Ursprungs.
Die menschlichen Insassen des Lifts klatschten erleichtert in die Hände.
"Kann jemand Mal den Sicherheitsdienst rufen und fragen, wann es weitergeht", rief ein Mann. Ein anderer machte sich am Schaltbrett zu schaffen und drückte den Knopf an der Sprechanlage. Nichts passierte.
Noch immer lag Maurice in den Armen des Dämons. Der junge Mann hatte sich einigermaßen beruhigt. Schweiß rann in Strömen sein Rückrad entlang. Obwohl ihm furchtbar heiß war, dachte er gar nicht daran, sich von Roderik zu lösen. So unheimlich sein Chef sonst auch wirkte, im Augenblick schien dieser ein Bollwerk gegen Angst und Schrecken zu sein.
Und auch Roderik tat von sich aus nichts, um Maurice freizugeben. Der Dämon beanspruchte ihn als Besitz, als seine Beute, ... als willige Beute. Sanft küsste er Maurice` Scheitel. Die irritierten Blicke seiner menschlichen Schicksalsgenossen ignorierte Roderik. Sollten diese sterblichen Würmer doch denken, was sie wollten.
Während die Menschen noch ratlos diskutierten, was geschehen war, fragte Roderik den Zwerg heimlich auf der telepathischen Ebene: Wo befinden

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