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Analog 03

Analog 03

Titel: Analog 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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immer keinen Grund für einen militärischen Stützpunkt hier. Was bewachen Sie?“
    Shagata stellte den Becher nieder. „Natürlich das Sternentor – und unsere hiesigen Vertreter.“
    „ Ich bin der einzige Vertreter hier“, sagte ich. „Und Sie können das Sternentor auf der anderen Seite bewachen.“
    Shagata blickte seine Zigarette an, auf der sich ein Zoll grauer Asche gebildet hatte. Dann schenkte er mir ein ironisches Lächeln und füllte seinen Becher neu.
    „Das Sternentor war nie als militärische Startbasis vorgesehen“, erklärte ich müde. „Eine militärische Streitmacht hier könnte verheerende Folgen nach sich ziehen. Das habe ich in meinem Bericht deutlich gesagt.“ Ich hielt inne. Ich verschwendete meinen Atem; Shagata hatte nicht die leiseste Absicht, kehrtzumachen und heimzukehren.
    „Wir sind nicht hier, um etwas in die Wege zu leiten“, sagte Shagata plötzlich. „Wir sind bloß zum Beobachten da.“
    „Wie oft haben Soldaten dergleichen erklärt?“
    Er zuckte die Achseln, und wir verstummten alle. Ein paar Augenblicke später löste er die Spannung, indem er die Handflächen aneinanderrieb und die Zigarette auslöschte. Er blickte mich über den Tisch hinweg an.
    „Erzählen Sie uns von den Eingeborenen.“
    Ich kam seiner Aufforderung nach. Die Verdeaner waren kleine Lebewesen, das größte nicht größer als vier Fuß. Sie hatten längliche Schädel und kleine, ebenmäßige Zähne. Sie waren olivfarbig, und ihre Haut war von einem daunigen Fell bedeckt. Auf Verde gab es rund eine halbe Million von ihnen.
    „Sind sie friedfertig?“
    „Ja.“
    „Und der Sachem?“
    Dieselbe Beschreibung, bloß mit dem Faktor zwei multipliziert. Rund acht Fuß groß, mit einem breiteren, flacheren Schädel. Die Zähne waren kleine Säbel. Das Fell hatte die Farbe unreifer Äpfel und bildete einen dichten, enggewachsenen Pelz.
    „Dieses große Wesen ist intelligent, nicht wahr?“
    Ich starrte Shagata an. An Kreuzverhöre war ich nicht gewöhnt und mußte feststellen, daß sie mir auch nicht gefielen. Ich schloß den Mund und wartete ab, um herauszufinden, ob er seine Frage wiederholen würde.
    „Ist er so intelligent wie wir?“ Shagatas Finger beschrieben einen kleinen Kreis.
    „Das ist wahrscheinlich“, sagte ich. „Vielleicht sogar intelligenter. Über einem gewissen Niveau gibt es für Intelligenz keinen Maßstab. Es gibt auch keinen für bestimmte Arten von Intelligenz.“
    „Ich verstehe“, sagte Shagata. „Argument akzeptiert. Warum gibt es eine halbe Million von den kleinen Verdeanern und nur einen Sachem? Befremdet Sie das nicht?“
    „Das ist eines der Rätsel der Spezies, Oberst. Eines von vielen. Es hat immer einen Sachem gegeben – obwohl die Prozedur, die bei seiner Hervorbringung eingehalten wird, noch immer ungeklärt ist. Was seine Funktion betrifft, so besteht sie augenscheinlich darin, daß er sich um die anderen kümmert, sie anleitet. Es gibt hier keine großen Raubtiere, daher kommt er selten in die Lage, sie verteidigen zu müssen.“
    „Manche Insektenarten wählen sich aus ihrer Mitte eine Königin aus“, warf Yamada ein. „Vielleicht ist so etwas Ähnliches auch beim Sachem hier auf Verde der Fall.“
    „Vielleicht“, sagte ich. Aber ich glaubte es nicht. Zu vieles ließ sich nicht zusammenreimen.
    Shagata erhob sich und schritt auf und ab, das Gesicht verschlossen, die Bewegungen kurz und abgehackt. Nach einer Weile hielt er inne und wandte sich mir zu.
    „Kirst, ich möchte, daß Leutnant Noriko Sie begleitet, wenn Sie zum Dorf der Verdeaner zurückkehren. Sie wird als Verbindungsoffizier zwischen Ihnen und dieser Einheit fungieren. Sie kann Ihre Buchhaltung übernehmen oder welche Pflichten auch immer Sie ihr zuweisen. Sie werden feststellen, daß sie eine sehr intelligente Frau ist. Sie ist auch außergewöhnlich gründlich.“
    „Das bezweifle ich nicht“, sagte ich trocken. Ich hielt meinen Teebecher fest umklammert und blickte ihn an. Dann brach ein tief aus meinem Inneren kommender Zorn in mir durch. „Haben Sie eine Ahnung, wie arrogant Sie sind, Oberst? Sind das Befehle oder bloße Vorschläge?“
    Seine Mundlinie verhärtete sich. Er tat zwei Schritte und starrte geistesabwesend durch die Repulsorblase. Ein unbeugsamer Mann, dachte ich. Brüchig wie Eisen, hart wie Eisen. Er würde eher brechen als sich beugen.
    „Fassen Sie es als Vorschlag auf“, sagte er, ohne sich umzudrehen.
    „In dem Fall, nein, danke. Meine Entschuldigung der

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