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Analog 05

Analog 05

Titel: Analog 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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David Brin
 
Nur ein kleiner Wink
 
    Es war genau sieben Uhr morgens, als Federman gerade die letzten Daten eingegeben hatte. Ein Lämpchen der kleinen Konsole leuchtete zur Bestätigung auf, und einige Meilen entfernt begann der zentrale Rechner die Beobachtungsergebnisse der vergangenen Nacht miteinander zu vergleichen.
    Federman atmete erleichtert auf, als er sich vom Schreibtisch abstieß, doch dann zuckte er zusammen; seine Wirbelsäule knackte, als er sich im Drehstuhl zurücklehnte. Das Alter ließ jede Anstrengung und jede kleinste Bewegung zu einer unerbittlichen Mahnung werden – so als ob der Verfall hörbar seine Ansprüche hinausschrie, während er langsam von ihm Besitz ergriff.
    Die klassische Musiksendung in seinem Schreibtischempfänger wurde von einer Zusammenfassung der m orgendlichen Schlagzeilen unterbrochen.
    Das Wetter sollte sehr schön werden, zumindest über weite Teile des Landes. Die Wahrscheinlichkeit für Regen in der näheren Umgebung lag weit unter 20 Prozent, die für einen Atomkrieg hatte sich wieder auf 30 Prozent eingependelt.
    Liz Browning kam zurück. Sie hatte die Tür mit dem Fuß aufgestoßen, während sie ein Papptablett mit Kaffee, Brötchen und der Morgenzeitung hereinbalancierte.
    „Hervorragend!“ Sie sagte es mit Erleichterung, während sie ihre Last auf seinem Schreibtisch ablud. „Ich wußte, daß du ohne mich fertig wirst. Ich verstehe nur nicht, wie du es schaffst, die ganze Nacht aufzu bleiben, ohne Hunger zu bekommen. Ich müßte einfach was zu essen haben!“
    Ganz so war es nun nicht. Kaum hatte Federman die letzte Zahl eingespeist, da bemerkte er eine bohrende Leere in seinem Magen. So wie seine Studentin froh darüber war, daß er diese Marathonsitzung allein beendet hatte, so glücklich war er, als sie mit all den Köstlichkeiten zurückkam . Zum Glück hatte ihn diese eine Fähigkeit noch nicht verlassen, nämlich frühmorgens um sieben heißen, dampfenden Kaffee und frische Brötchen genießen zu können.
    „Es kann sich nur um die wahre Liebe handeln, Liz. Jemand, der die ganze Nacht aufbleibt, muß verliebt sein – in diesem Fall in die Astronomie. Entweder das, oder er ist verrückt oder bei der Armee.“
    Elisabeth Browning sah gereifter aus als die meisten seiner Assistenten. Sie lächelte ironisch, wobei sich kleine Lachfältchen um ihre Augen bildeten. Ihr glattes, braunes Haar war hinter ihrem Kopf zu einem Zopf geflochten.
    „Oder es geht ihm darum, Tidbinbilla mit dem neuen Ergebnis der Pulsar-Analyse zuvorzukommen. Also los, Sam! Draußen haben wir schon den herrlichsten Sonnenschein. Es wird Zeit, daß hier mal ’ne Portion Licht ins Zimmer fällt.“
    Sie ging zum Fenster und zog die schweren Vorhänge beiseite. Strahlender Sonnenschein brach ins Zimmer. Liz zuckte nicht einmal zusammen, als sie sich vorbeugte, um das Fenster zu öffnen, während Federman eine Hand hob, um seine Augen zu schützen.
    „Wie grausam nur ist der Jugend Treiben“, rezitierte er halblaut, „dem enthüllenden Sonnenlicht gibt sie preis den welken Körper und die von Altersflecken gezeichneten Hände!“
    Sie seufzte.
    „Ach komm, Sam. Wir wissen, daß es diese Textstelle nicht gibt. Warum denkst du dir immer noch falsche Shakespeare-Zitate aus?“
    „Vielleicht bin ich tief, tief in meinem Herzen doch ein Poet!“
    „Tief im Herzen bist du ein Betrüger und Halsabschneider. Aber gerade darum bin ich ja so zufrieden darüber, daß ich ausgerechnet mit dir zusammenarbeite. Jeder andere hätte schon längst seine Zuschüsse verloren, nachdem der Rüstungsetat derart angestiegen ist. Aber du bist gerissen genug, um immer wieder Geldmittel für unser Astronomieprogramm aufzutreiben. Liebend gern würde ich deine Tricks erlernen.“
    „Du wirst sie solange nicht erlernen können, wie du nicht verstehst, warum ich Reime mache.“ Federman lächelte.
    Liz deutete mit dem Finger auf ihn, besann sich aber eines Besseren.
    „Touche“, sagte sie. „Im nächsten Semester werde ich mich in Literatur einschreiben. In Ordnung? Das heißt, wenn im nächsten Semester diese Welt noch existiert.“
    „Sind wir heute in pessimistischer Stimmung?“
    Liz zuckte mit den Schultern. „Ich weiß, eigentlich hätte ich keinen Grund dazu. Jeden Frühling scheint es weniger Smog und andere Luftverschmutzungen zu geben . Erinnerst du dich noch an den ekelhaften Schrottplatz an der Bundesstraße acht? Nun, er ist jetzt weg. Man hat einen Park daraus gemacht.“
    „So? Aber was

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