Analog 2
Forschungsergebnissen gelangen. Mutter Natur ist geschwätzig, sie behält kein Geheimnis für sich. Nehmen Sie zum Beispiel den Satellitenturm. Es wird allgemein angenommen, daß dieser Schriftsteller – wie heißt er noch gleich – Clarke der erste war, der darüber nachgedacht hat. Aber das stimmt nicht. Drei oder vier andere hatten fast gleichzeitig dieselbe Idee, manche von ihnen hatten sogar bereits einen erheblichen Vorsprung.
Sollten wir als erste durchs Ziel gehen – also ich für mein Teil würde nicht an das Pentagon verkaufen.“
Randy und ich blickten uns gegenseitig an. Wir arbeiteten schon sehr lange miteinander und verstanden uns ohne viele Worte. Ich wandte mich an Keane. „Wir … lassen es uns durch den Kopf gehen.“
„Mehr verlange ich nicht.“
„Was wäre der nächste Schritt?“ wollte Randy wissen.
„Nehmen Sie den Apparat mit nach Hause, spielen sie ein wenig damit herum. Es wird Ihnen bei Ihrer Entscheidung helfen.“ Der Kerl schien wirklich unsere Personalakten gut zu kennen. Er wußte, daß wir passionierte Bastler waren.
Zu guter Letzt erklärten wir uns damit einverstanden. Wir packten das Ding ein, schüttelten Hände und machten uns davon. An der Tür erinnerte ich mich plötzlich an Mrs. Frantic, drehte mich um und fragte: „He, was erzähle ich eigentlich der Frau über ihre Maschine? Und über ihren Fußboden?“
Keane grinste. „Daß die Maschine Schrott ist und unser neuestes, bestes Modell bereits auf dem Weg zu ihr ist. Der Boden? Wie wär’s mit der Erklärung, daß der Schaden durch Schallvibration der kaputten Maschine entstanden ist? Sagen Sie ihr, daß wir dafür aufkommen.“
Keane hatte uns durchschaut. Wir akzeptierten, ohne auch nur einen Tag darüber debattiert zu haben. Er gab uns eine Testserie, die wir durchführen sollten, und die erforderlichen Instrumente. Wir gingen im Keller unserer Werkstatt an die Arbeit. Uns blieben dafür nur die Wochenenden und Abende, aber die Maschine war recht simpel strukturiert – falls man etwas davon versteht. Die Tests waren demzufolge unkompliziert. Unsere Hauptarbeit bestand darin, Protokoll zu führen. Die beiden anderen Aggregate, wer auch immer sie hatte, waren mit verschiedenen Kristallen, was ihren Grad an Verunreinigung betraf, bestückt. Keane erhoffte sich, durch den Vergleich der Testresultate bestimmte Muster und Abweichungen daraus ablesen zu können. Der Assistent von Keane führte an einer normalen Maschine die gleichen Tests zur Kontrolle durch.
Ein Muster, daß wir bereits entdeckt hatten, blieb konstant: Etwa fünfzig Prozent der Versuche ergaben Meßwerte, die größer als normal waren. Wir konnten allerdings nicht mit Sicherheit voraussagen, ob der normale oder größere Zeitwert im nächsten Versuch auftreten würde. Ich vermutete, daß eventuell die Verteilung der Verunreinigungen damit im Zusammenhang stehen könnte. Aber das war reine Spekulation.
Bald zeigte sich uns ein anderes Muster, eines, das sehr viel bedeut samer zu sein schien. Die Projektionszeiten der Anlagen waren allesamt Zehntelsekunden – und diese tauchten nur in Verbindung mit bestimmten Multiplikatoren auf. Das heißt, die normale Projektionszeit betrug 3 / 10 Sekunden. Dies galt für alle kommerziellen Anlagen. Das war die Zeit, nach der man den geeigneten Ort für die Anbringung des Auffangbehälters errechnen konnte – in ungefähr fünfzig Zentimeter Tiefe. Wir kamen auf 2 / 10 , dann auf 4 / 10 , wobei unser Versuchsobjekt sich erst knapp über dem Kellerboden rematerialisierte. Dies war somit die längste Zeitreise, die wir direkt beobachten konnten. Dann ermittelten wir Werte von 6 / 10 , 1 Sekunde, dann 1,6 Sekunden, was relativ häufig vorkam. Dann 3,7 Sekunden, darauf ein gewaltiger Satz auf 102,4 Sekunden, über anderthalb Minuten. Dann doppelt so lang, fast dreieinhalb Minuten. Dieser Wert stellte sich als der am häufigsten erzielte heraus. Gelegentlich ermittelten wir Zeiten, die sogar darüber hinausgingen. Das größte Ergebnis war eine Zeit von 2070,5 Sekunden oder fast fünfunddreißig Minuten.
Keane brachte uns ein Instrument, mit dem wir die Strahlung des Kristalls bei jedem einzelnen Vorgang ermitteln konnten. Wir brachten diese Ergebnisse in ein Korrelationsverhältnis mit den beobachtbaren kürzeren Zeitwerten und entwickelten so ein Maß für die Zeitdauer des Sprungs. Mit Hilfe dieses Maßes ließ sich die Fallänge errechnen.
Wir brachten es darüber hinaus zu einem beachtlichen
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