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Analog 2

Analog 2

Titel: Analog 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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dagegen zu unternehmen, verlor ich die Balance und fiel nach vorn. Ich fühlte einen stechenden Schmerz in meinem Unterarm und sah den abgerissenen Ärmel durch die wirbelnde Luft flattern. Vor Angst aufschreiend, betäubt und blind von Tränen, schlug ich einmal, zweimal auf den Kopf und ein drittes Mal, gerade als ich endgültig kopfüber purzelte. Die Maschine schaltete sich ab, und ich knallte mit Kopf und Schulter auf das Aktionsfeld.
    Dort lag ich keuchend und mit rasenden Schmerzen. Ich hörte, wie die Tür aufgerissen wurde. Dann fühlte ich Randys festen Griff, der mich vorsichtig auf dem Boden absetzte. Ich war vollkommen benommen und versuchte, die Flut seiner Fragen zu beantworten. Plötzlich unterbrach er sich und sagte: „Himmel, Lou, dein Arm!“
    Ich nickte. „Ja … ja. Bin darauf gefallen. Glaube, ich habe … gebrochen … der Ellbogen.“
    „Nein, das meine ich nicht, Mann. Nicht den Sturz. Schau dir das an!“
    Ich blickte auf meinen zerrissenen Ärmel und drehte vorsichtig den Arm, soweit ich konnte. Ein fünfzehn Zentimeter langer Hautstreifen von der Innenseite meines Unterarmes war – verschwunden. Sauberer tranchiert als eine Weihnachtsgans. Ich blutete wie ein abgestochenes Schwein.
    Randy half mir auf die Füße. „Los“, sagte er. „Wir müssen zu einem Arzt. Später können wir uns immer noch darüber Gedanken machen, was eigentlich passiert ist.“ Er warf mich über seine Schulter und schleppte mich nach oben, wo er einen Krankenwagen bestellte. Ich konnte nichts mehr sagen, mir war der Film gerissen.
    Der Ellbogen war gebrochen, aber nicht schlimm. Die Wunde war nicht tief. Man hatte mich schnell genäht, bandagiert, vergipst und wieder nach Hause geschickt. Am nächsten Morgen gingen Randy und ich spornstreichs zu Keanes Büro. Das Hämmern in meinem Arm machte mich noch wütender, als ich es so schon war.
    Unglücklicherweise gilt das, was ich vorher über rohe Gewalt und Maschinen gesagt habe, auch für die Gesellschaftsmaschinerie. So sehr ich auch auf direktem Wege an allen Wachen und Schranken vorbei Keane entgegenstürmen wollte, wir mußten den Gesetzen des Gesellschaftsapparates gehorchen, unsere kleinen Kennabzeichen anstecken und unsere kleine Weile warten. Schließlich ließ man uns eintreten. Keane sah sofort, wie wütend ich war. Ich platzte gleich heraus: „Also, seit wann kann eins dieser Dinger permanent losfeuern?“
    „Was zum Teufel …“
    „Beantworten Sie meine Frage!“
    „He, regen Sie sich ab! Schreien bringt uns nicht weiter. Permanent? Die Maschine arbeitet nur so lange, wie sie den Schalter gedrückt halten …“
    „Ich sagte nicht wiederholt, sondern permanent. Eine anhaltende Zeitprojektion, die die Luft im Raum in die Zukunft schickt, nonstop. Wie ein verfluchter Staubsauger. Und ein Stück von meinem Arm hinterher!“
    „Mein Gott!“
    „Ja, den auch, wenn er dagewesen wäre. Also, was sagen Sie dazu?“
    „Ist das wahr?“
    „Darauf können Sie Gift nehmen.“
    Schweigen. Dann: „Wenn die Generatoren so eingerichtet würden, daß sie unaufhörlich auf den Kristall einwirken, könnte dieser Effekt erreicht werden. Aber ohne diese Modifikation – auf keinen Fall. Kein halbwegs vernünftiger Mensch würde eine solche Veränderung vornehmen. Das wäre äußerst gefährlich.“
    „Sie meinen, das ist vorher noch nicht passiert?“
    „Hmmm.“
    „Und Sie glauben nicht, daß die Ursache dafür in dem Aggregat selbst zu suchen ist?“
    „Wie ich schon sagte: auf keinen Fall. Es scheint, Sie haben wieder etwas Neues entdeckt.“
    „Wie schön für mich.“
    „Okay, hören Sie. Ich tappe genauso im dunkeln wie Sie. Wir sollten rausfahren und uns die Sache zusammen anschauen.“ Er griff nach seinem Mantel und stürmte fast ebenso schnell hinaus, wie wir hereingekommen waren.
    Auf dem Weg zur Werkstatt beschrieb ich ihm ausführlich den ganzen Vorfall. Wir rätselten gemeinsam an dem von mir beobachteten Phänomen herum. Die Maschine schickte Luft in die Zukunft, und neue Luft strömte nach, um die Lücke wieder aufzufüllen. Die neue Luft wurde wiederum genauso schnell, wie sie nachfloß, weiterprojiziert. Es kam zu einem fortlaufenden Prozeß. Und da die Luft im Verhältnis zu ihrer Umgebung immateriell war, verhielt sie sich wie Luft im Vakuum – sie schoß in alle Richtungen auseinander, um sich im Raum gleichmäßig zu verteilen. Dies verursachte den Hurrikan.
    Aber die Luft wurde in unterschiedlichen Intervallen in die Zukunft

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