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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Anteil
sein. »Fühlt sich ein bisschen leicht an«, sagte er, ohne weiter nachzudenken.
    Â»Das Geschäft ist zurückgegangen«, erwiderte sie.
»Aber es ist alles da.«
    Â»Nun gut«, sagte er. »Ich danke dir.« Er wollte sich
abwenden, aber sie legte ihm eine Hand auf den Arm.
    Â»Und jetzt gib mir, was mir zusteht«, verlangte sie.

Kapitel 55
    Â»Schutz?«, wiederholte Malden, als Herwig ihm
erklärt hatte, was sie meinte.
    Â»Den hat mir dein ehemaliger Meister versprochen. Ich
nehme an, die Abmachung gilt noch. Mein Geschäft ist völlig eingebrochen, aber
ich habe bezahlt. Also musst du deinen Teil erfüllen.«
    Â»Aber … Schutz vor wem? Erzähl mir bitte nicht, dass
dich irgendeine Bande unter Druck setzt«, warnte Malden. Alles andere konnte er
gebrauchen, nur das nicht – eine rivalisierende Organisation, die gegen
die Diebesgilde arbeitete.
    Â»Gewissermaßen schon«, sagte Herwig. »Darf ich mich
setzen?«
    Malden beeilte sich, den einzigen Stuhl im Zimmer frei
zu räumen und ihn näher ans Feuer zu rücken. Herwig hatte seine Mutter
ebenfalls gekannt, auch wenn die beiden nicht gut miteinander ausgekommen
waren. Trotzdem ehrte Malden alle Frauen, die die Leibchengasse lange genug
überlebt hatten, um alt zu werden. Es war ein hartes Leben mit ganz besonderen
Gefahren, denen sich die meisten Menschen niemals aussetzen mussten.
    Â»Gestern Nacht erhielt ich Besuch von Männern mit
Messern in den Händen. Da das Geschäft so schlecht läuft, hieß ich sie
willkommen. Aber sie waren nicht zum Vögeln gekommen. Sie zerschnitten die
Bilder in der Eingangshalle, rissen Wandteppiche von den Wänden. Zerschlugen
einige der erotischen Figuren, die ich mir von weither aus dem Alten Imperium
hatte kommen lassen.«
    Die Kunstsammlung im Haus der
Seufzer war einer von Ness’ unkonventionellsten Schätzen. In gewisser
Weise kam der Überfall einer Schändung gleich. Malden sprang auf die Füße. »Ich
trommle sofort ein paar Freunde zusammen. Wir finden die Kerle und sorgen
dafür, dass sie alles bezahlen.«
    Â»Da musst du nicht lange suchen«, warf Herwig ein. Sie
presste die Lippen aufeinander, als müsse sie einen Fluch unterdrücken. »Sie
kamen vom Schlosshügel. Oh, sie hatten ihre Augenumhänge abgelegt. Aber es gibt
in der Stadt nicht so viele Stadtwächter, und ich erkenne sie alle. Heute
Morgen suchte ich gleich Pritchard Hood auf und verlangte eine Entschädigung.
Weißt du, was er darauf erwiderte?«
    Malden schüttelte den Kopf.
    Â»Abbildungen der Lust seien eine Beleidigung im
Angesicht der Göttin. Natürlich sagte ich ihm, dass ich seiner Religion nicht
angehöre. Er erklärte mir durchaus höflich, dass in Kriegszeiten alle Menschen
die Gunst der Göttin zu erflehen hätten. Gläubige und Ungläubige.«
    Â»Er ist wirklich ein Fanatiker«, knurrte Malden, und
in seinem Herzen loderte heißer Hass gegen Hood auf. In der Vergangenheit hatte
man den Bürgern der Freien Stadt Ness stets eine gewisse religiöse Freiheit
zugestanden. Offensichtlich beabsichtigte Hood, ihnen diese Freiheit zu
beschneiden.
    Allerdings fragte sich Malden, ob der Angriff
tatsächlich allein aus Glaubensgründen erfolgt war. Viel eher sollte er den
Gildenmeister treffen. Es war allgemein bekannt, dass Cutbill mit seinen
Anteilen in Königsgraben mehr Geld verdiente, als je durch die Diebe hereinkam.
Allein die Spielhäuser hatten Cutbill reich gemacht. Nachdem Malden dessen
Konten geerbt hatte, verfolgte Hood möglicherweise die Absicht, ihn zu
ruinieren, indem er ihn von seinen Einnahmequellen abschnitt.
    Herwig atmete geräuschvoll aus. »Malden, du musst
etwas unternehmen. Du musst mir helfen. Du und ich, wir standen uns nie
besonders nahe. Aber du bist ein Freund einer jeden Frau in der Stadt, die
anschaffen geht – zumindest erzählt man sich das. Nun kannst du diese
Zuneigung einmal unter Beweis stellen.«
    Â»Sehr gern«, antwortete Malden, der auf Zeit spielte,
um in Ruhe nachdenken zu können. »Wie du weißt, habe ich meine eigenen
Schwierigkeiten.«
    Aber Herwig ließ keine Entschuldigungen gelten. Sie
stand auf und ging zur Tür. Dort wandte sie sich noch einmal um und durchbohrte
ihn mit Blicken. »Ich war immer der Meinung, dass Männer nutzlos sind, wenn sie
wirklich gebraucht werden. Darum habe ich

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