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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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der die Falltür unter Janbarts Füßen
auslöste.
    Â»Janbart!«, rief Malden. »Ich kümmere mich um deine
Frau und deine Kinder! Mach dir da keine Sorgen!«
    Der Kopf des verurteilten Diebes bewegte sich in dem
Sack, als versuche er die Richtung von Maldens Stimme zu erraten. Vielleicht
wollte er noch etwas sagen.
    Der Henker riss den Hebel zurück, und Janbart baumelte
in der Luft. Es war schnell vorbei – das Seil hatte genau die richtige
Länge, also war Janbarts Genick fast sofort gebrochen.
    Kurz darauf zerstreute sich die Menge. Hood ging zu
Fuß, begleitet von einer Abteilung der Stadtwache. Er unternahm keine
Anstalten, Malden anzusprechen.
    Da der Dieb es für seine Pflicht hielt, blieb er noch
eine Weile und bezahlte einige Männer dafür, Janbart abzuschneiden und den
Leichnam für ein Begräbnis fortzuschaffen. Als das erledigt war, standen er und
Slag als Einzige auf dem Marktplatz.
    Â»Nun, mein Junge«, sagte Slag leise und nicht ganz
ohne Mitleid. »Jetzt bist du im Arsch.«
    Malden erwiderte nichts. Er
hatte es eilig, von hier wegzukommen. Es gab einiges zu tun. Er musste rasch
handeln, jenen Mitgliedern der Diebesgilde, die sich bereits gegen ihn
zusammentaten, Versprechungen machen und Zusagen abgeben. Er musste jene
vereinen, die auf seiner Seite standen, musste in der Organisation, der er
offiziell vorstand, seine eigenen Allianzen bilden. Es würde ein sehr langer
Tag werden.
    Slag eilte fluchend hinter ihm her und kam mit seinen
kurzen Beinen kaum mit. Doch Malden wurde um keinen Schritt langsamer.
    Ehrlich gesagt hatte er keine Ahnung, ob er es
schaffen würde. An diesem Tag würde wohl keiner versuchen, ihm ein Messer
zwischen die Rippen zu jagen, da war er sich ziemlich sicher. Aber dann …
    Er hatte nicht den geringsten Zweifel, dass in der
Frühe des folgenden Tages der nächste Dieb hängen würde. Und danach wieder
einer.

Kapitel 54
    Slag folgte Malden den ganzen Weg über die
Sägebrücke nach Königsgraben. Gewöhnlich ächzte die schmale alte Brücke, die
nach den Holzfällern benannt war, die Feuerholz in den nördlichen Stadtteil
brachten, unter dem Gewicht der vielen Vergnügungssüchtigen, die diesen Weg
benutzten, um zu den Spielhäusern und Weinschenken auf der anderen Seite zu gelangen.
Schon seit ewigen Zeiten schlenderten die Huren in roten Röcken auf der Brücke
auf und ab, um mit ihren nackten Füßen und Knöcheln das Tagesgeschäft zu
befördern, lebende Werbung für die auf der anderen Seite zu findende
Zerstreuung. An diesem Tag war nur ein einsames Mädchen unterwegs, das eine
Hauskatze an den Busen gedrückt hielt. Sie winkte Malden fröhlich zu, aber er
hatte nicht mehr als ein knappes Nicken für sie übrig.
    Jenseits der Brücke sank Slag zu Boden und flehte den
Dieb an, kurz stehen zu bleiben. »Ich kann nicht mehr so schnell rennen wie
früher, verfluchte Pest!«, beschwerte er sich. »Und dieses beschissene
Sonnenlicht macht mich halb blind. Ich muss verschnaufen. Was soll die Eile
überhaupt?«
    Malden spähte zur Leibchengasse hinüber, betrachtete
die Schilder der Bordelle, die sämtlich grell bemalt waren, um sich von den
schlichten, halb mit Holz verkleideten Häusern abzuheben. Ohne die schlüpfrigen
Darstellungen hätte dies jede beliebige Straße in Ness sein können. Sie lag so
verlassen da, dass ihre eigentliche Bestimmung nicht zu erkennen war. »Ich muss
an etwas arbeiten. Vielleicht zeigt mir das den Weg und löst unsere
Schwierigkeiten.«
    Â»Ah. Cutbills Verschlüsselung.«
    Malden fuhr auf dem Absatz herum. Die Botschaft des
Gildenmeisters hatte er nur Coruth und den drei Ältesten der Diebesgilde
gegenüber erwähnt. »Woher weißt du davon?«, verlangte er zu wissen.
    Â»Lockjaw kann wirklich den Mund halten«, entgegnete
Slag. Er hörte sich fast entschuldigend an. »Die anderen beiden machen doch nie
ihre verdammte Klappe zu.«
    Malden schüttelte den Kopf. Falls Slag Bescheid
wusste, dann hatte mittlerweile die ganze Gilde Kenntnis davon. Falls sie
wussten, dass er das Geheimnis noch immer nicht gelöst hatte, konnten die Diebe
leicht auf den Gedanken kommen, dass er für einen Anführer nicht schlau genug
war.
    Aber vielleicht bestand die Möglichkeit, dass er das
in einen Vorteil umwandeln konnte. »Hör zu. Tust du mir einen Gefallen?

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