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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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dass sie sich nicht beim ersten Anzeichen
von Gefahr herumwarfen und die Flucht ergriffen. Er beging einen schrecklichen
Fehler, und das wusste er auch.
    Er hatte seine Befehle.
    Von den Bäumen etwas weiter südlich seiner Stellung
hörte er das Krächzen einer Krähe und wusste, dass der Augenblick bald gekommen
war. Wie alle vernünftigen Geschöpfe flogen Krähen am Tag und schliefen bei
Nacht. Der Ruf war das Signal, dass sich aus der Richtung von Rotwehr Reiter
näherten.
    Sie kamen zu viert, so viel wusste er. Vier eilige
Späher, die mit der Nachricht von Rotwehrs Eroberung nach Helstrow
zurückkehrten. Sie waren nicht Mörgets beste Krieger und auch keine Barbaren.
Da war er sich ziemlich sicher.
    Es dauerte nicht lange, da hörte er Hufe, die die
leichte Eisdecke der Straße durchbrachen. Er sah sie erst kurz vor der Falle.
»Jetzt«, flüsterte er, und hinter ihm kam es zu einer plötzlichen heftigen
Bewegung.
    Ein starkes Seil schnellte Staub aufschleudernd von
der Straße in die Höhe und spannte sich auf Halshöhe. Es führte über die ganze
Straße, und wenn man von seinem Vorhandensein nichts wusste, war es kaum zu
sehen. Es traf den ersten Reiter, katapultierte ihn rückwärts aus den
Steigbügeln und schleuderte ihn zu Boden. Das Pferd galoppierte weiter. Der zweite Reiter reagierte rechtzeitig und entging dem
würgenden Zusammenprall, verhedderte sich aber in dem Seil. Er griff
nach dem Messer, um sich frei zu schneiden.
    Hinter ihm zügelten zwei weitere Reiter ihre Pferde.
    Das war ein größerer Erfolg, als Croy es zu hoffen
gewagt hatte. Natürlich war es noch längst nicht vorbei.
    Was, wenn sich die Botschaft in der Satteltasche des
ersten Pferdes befand?, fragte sich Croy. In der Dunkelheit würde er das Tier
niemals einfangen. Falls es schlau genug war, bis nach Helstrow
weiterzulaufen …
    Aber es gab drängendere Sorgen. »Zu den Waffen!«,
brüllte er, und überall ringsum flammten Fackeln auf. »Soldaten von Skrae, zu
den Waffen!«
    Croys Kompanie stürmte zwischen den Bäumen hervor,
Piken und Hippen stachen nach den Reitern. Croy zog Ghostcutter aus der Scheide
und rannte auf den Mann am Boden zu. Er sah gut genug, um die Kreuze auf dessen
Hals zählen zu können, eins für jeden seiner Raubzüge. Wie viele Dörfer hatte
dieser Barbar angezündet? Wie viele Frauen hatte er geschändet, wie oft die
Kehlen Unschuldiger durchgeschnitten? Der Kerl versuchte auf die Beine zu
kommen, sich mithilfe der Arme zu erheben. Sein Unterkörper bewegte sich
nicht – möglicherweise hatte er sich das Rückgrat gebrochen.
    Croy hatte seine Befehle. Ghostcutter blitzte in die
Tiefe und schlitzte den Hals des Mannes auf, fast so tief, um ihn zu köpfen.
    Der im Seil gefangene Reiter riss das Pferd herum und
zog eine langschäftige Axt. Mondlicht schien durch die Schlitze in der
Schneide. Ghostcutter klirrte, als das Schwert den ersten Hieb parierte. Der
Reiter schwang die Waffe zurück, Croy tat einen Satz nach vorn und stach nach
oben. Der Barbar wehrte den Angriff ab, aber das gelang ihm nur mit dem
Unterarm. Die Klinge bohrte sich tief in sein Fleisch, Blut spritzte dem Ritter
ins Gesicht.
    Die Axt kam zum zweiten Mal heran, pfiff durch die
Luft. Croy parierte erneut – Ghostcutter war schneller als jede Axt, gleichgültig,
wie gut sie geschmiedet war. Der Reiter versuchte ihn mit dem verletzten Arm zu
packen, aber seine Finger vermochten sich nicht in den Wappenrock zu
verkrallen. Croy trat noch näher, fast in Reichweite der Hufe. Er musste es
rasch zu Ende bringen. Ein gezielter Stich in die Brust des Barbaren reichte.
Der warf sich zur Seite und rollte sich ab, bevor ihn das wild gewordene Pferd
zertrampelte. Der Reiter kippte aus dem Sattel und wurde mitgeschleift, als das
Tier endgültig durchging und in die Felder jenseits des Straßenrandes
galoppierte.
    Croys Männer bedrängten die anderen beiden Reiter,
hatten sie aber nicht verwundet. Die Bauernsoldaten hatten keine Ahnung, wie
sie ihre Waffen richtig benutzen mussten. Viele von ihnen fürchteten sich vermutlich
sogar, auf ein menschliches Wesen einzustechen. In einer anderen Welt, in einer
Welt, in der die Göttin herrschte, hätte Croy ihre edle Gesinnung bewundert.
    Doch die wirkliche Welt war grausam. Der Ritter packte
einen seiner eigenen Männer und schleuderte ihn in den

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