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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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abgeschüttelt hätte, oder die
nächste Brücke, von der aus er in den Fluss gesprungen wäre. Vielleicht wäre
ihm auch ein Keller eingefallen, wo nie jemand nach ihm gesucht hätte. Aber er
befand sich in Helstrow, einer Stadt, die er nicht kannte.
    Die Kirche, auf die er zugelaufen war, kam nicht
infrage. Sie stand an dem Platz, auf dem die Königsmänner ihren Fang
zusammentrieben. Also wandte er sich um und eilte nach Norden, in Richtung der
Mauer, die die äußeren und inneren Burghöfe voneinander trennte. Das war die
höchste Stelle, die er entdecken konnte, und hoch oben in der Luft fühlte er
sich seit jeher am sichersten.
    Er sprang auf ein Strohdach und rollte sich ab. Stroh
bot immer nur einen nachgiebigen, unsicheren Halt. Er spuckte trockene Halme aus
und lief auf die Steinmauer zu. Um unvermittelt stehen zu bleiben.
    Oben auf der Mauer zwischen den Zinnen spähten
königliche Wächter in weißen Umhängen auf ihn herab. Einer hielt eine Armbrust
und war eifrig damit beschäftigt, ihren Mechanismus aufzuwinden. Die Waffe wäre
jeden Augenblick zum Schuss bereit.
    Armbrustbolzen waren dazu konstruiert,
Plattenrüstungen zu durchschlagen und die darunterliegenden Weichteile zu
durchbohren. Auf diese Distanz würde ein Schuss Malden vermutlich wie ein Brathähnchen
durchbohren – schließlich trug er nicht die leichteste Panzerung.
    Entsetzt wich Malden zurück, eilte zur anderen
Dachseite und krallte sich am Rand fest. Er schwang sich zur Straße hinunter
und ließ sich fallen. Er landete im Stand eines Obsthändlers zwischen Fässern
voller Äpfel und Birnen.
    Der Kaufmann kreischte auf und wies mit dem Finger auf
ihn.
    Â»Guter Herr, ich bitte dich, seid still!«, raunte
Malden, lehnte sich aus dem Zugang des Standes hinaus und warf einen Blick auf
die Straße. »Die Königsmänner sind hinter mir her, und …«
    Â»Dieb! Dieb!«, heulte der
Obsthändler. Er nahm eine
Handvoll Pflaumen und bewarf Malden damit. Klebriger Obstsaft verteilte
sich auf dessen Umhang und Gesicht.
    Der Dieb hielt einen Arm in die Höhe, um die Augen zu
schützen, und rannte auf die belebte Straße hinaus. Nach dem Geschrei des Obsthändlers
wandten sich alle Leute unvermittelt um und starrten den Dieb erschrocken an.
    Â»Mord!«, brüllte der Mann. »Feuer!« Anscheinend war
der Kerl bereit, jede nur mögliche Beschuldigung auszustoßen, um die Menge
aufzuwiegeln.
    Malden hatte sich böse
verrechnet. Wäre er in Ness in einem ähnlichen Marktstand
gelandet, wäre er weitaus willkommener gewesen. Der Händler hätte ihn so lange
unter einer Decke versteckt, bis die Luft wieder rein gewesen wäre. Aber Ness
war eine Freie Stadt, wo es als Anliegen des Bürgerstolzes galt, dem Herrscher
gründlich zu misstrauen. Hier in Helstrow war jedermann Vasall des Königs und
damit sein Besitz, auch wenn es niemand so ausgedrückt hätte. Und Malden wusste
aus bitterer Erfahrung, dass Sklaven ihre Herren oftmals mehr fürchteten, als
sie die Freiheit liebten.
    Â»Dieb! Feuer! Wachen!«, erscholl der Ruf aus jedem
Mund auf der Straße. Dutzende von Fingern richteten sich anklagend auf Malden,
während Ladenbesitzer mit Schellen läuteten und Töpfe zusammenschlugen, um den
Lärm noch zu steigern.
    Â»Ihr seid alle verdammte Verräter!«, fauchte Malden
und stürmte die Straße entlang, während Frauen ihn mit Eiern und verfaultem
Gemüse bewarfen und Kinder nach seinem Umhang griffen, um ihn zu Fall zu
bringen. Er riss den Arm vor die Augen, um nicht von dem fliegenden Unrat
geblendet zu werden, und rannte so schnell, wie er es auf den rutschigen
Pflastersteinen wagen konnte.
    Aber so plötzlich der Aufschrei ertönt war, so
unvermutet endete er. Man ließ Malden unbeschadet in Ruhe. War er der Menge
entkommen? Er hatte kaum mehr als ein Dutzend Schritte zurückgelegt, aber …
    Er nahm den Arm herunter und sah einen Ritter in einer
Rüstung auf sich zukommen, das gezogene Schwert in der Hand.

Kapitel 7
    Die Marktleute flohen oder drückten sich in
die Eingänge ihrer Buden, von wo aus sie in vermeintlicher Sicherheit zusehen
konnten. Malden war allein mit seinem Feind auf der offenen Straße, allein und
nur mit äußerst eingeschränkten Möglichkeiten zur Gegenwehr ausgestattet.
    Der Ritter klirrte bei jedem Schritt. Er trug

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