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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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nach Fenstern, durch die er hinausspringen konnte. Er fand keine.
    Nun ergriff der mit der Narbe das Wort und sagte genau
das, was Malden erwartet – und befürchtet – hatte. »Wir sind wegen
des Diebes gekommen«, verkündigte er.
    Malden sprang auf die Füße. Er spähte nach oben zu den
Deckenbalken und erkannte, dass sie sich mindestens zehn Fuß über seinem Kopf
und damit außer Reichweite befanden. Die beiden Königsmänner hatten
blitzschnell rechts und links vom Tisch Aufstellung genommen, um ihm jeden
Fluchtweg abzuschneiden.
    Â»Wartet!«, rief Croy. »Was hat das zu bedeuten?«
    Â»Er wurde entdeckt, als er unter falscher Identität
heute durch das Tor ritt. Jemand erkannte sein Gesicht und meldete es. Wir sollen
ihn abholen.«
    Malden hatte geglaubt, in Helstrow sicher zu sein.
Während er in Ness wohlbekannt war, betrachtete er sich hier als Fremder. Er
war davon ausgegangen, dass man in dieser Stadt noch nie von ihm gehört hatte.
Diese Dummheit hatte ihn nachlässig gemacht, und er hatte seine übliche
Vorsicht außer Acht gelassen.
    Sich selbst verfluchend, versuchte er sich für einen
Fluchtweg zu entscheiden. Wenn er sonst ein öffentliches Gebäude betrat, nahm
er sich stets einen Augenblick lang Zeit, um sich sämtliche Ausgänge zu merken.
Diesmal war er vom Tagesritt so müde gewesen, dass er sich die Mühe gespart
hatte.
    Â»Aber wie lautet die Anklage?«, wollte Cythera wissen.
    Zahn sah Narbenhals an, der den Blick erwiderte, als
könnten sie sich nicht einigen, wer antworten sollte. »Der Verdacht, ein Dieb
zu sein«, sagte Zahn schließlich. »Also, wer von euch ist der Mann namens
Malden?«
    Balint prustete los. Croy wandte sich zu Malden um und
verriet ihn dadurch.
    Malden griff an den Gürtel, wo gewöhnlich seine Ahle
steckte. Sie war kein vernünftiges Messer gewesen, aber sie hatte ihm gehört.
Jetzt war sie verschwunden – und an ihrer Stelle hing dort ein Schwert.
Ein Schwert, das ihm nie hätte gehören sollen, ein Schwert, das Croy ihm unter
falschen Voraussetzungen anvertraut hatte. Ein Schwert – und das war viel
entscheidender –, mit dem er nicht umgehen konnte, weil er es nie gelernt
hatte.
    Â»Pass auf, Halbert – er hat einen Stecher!«, rief
Narbenhals.
    Â»Gib das her, Junge!«, verlangte Zahn alias Halbert.
    Â»Was, dieses Ding hier?«, fragte Malden und zog das
Schwert aus der Scheide. »Das ist harmlos.«
    Das Schwert hatte einen Namen. Es hieß Acidtongue. Der
Name leitete sich von der Tatsache her, dass die Klinge zwar wie ein uraltes,
verrostetes Stück Eisen aussah, in Wirklichkeit aber Magie enthielt – beim
Kontakt mit der Luft sonderte sie eine stark schäumende Säure ab, die alles zu
zerstören vermochte.
    Als Dämonen das Land einst heimgesucht hatten, war
dieses Schwert erschaffen worden, um die Eindringlinge zu bekämpfen. Es war
eins der sieben Ancient Blades, der Bruder der Klinge, die Croy am Gürtel trug.
Magie war im Eisen verwoben. Es zersetzte dämonisches Fleisch, das
herkömmlichem Eisen widerstand, es durchschnitt selbst den dicksten Panzer oder
nach Schwefel stinkendes dichtes Fell. Malden wusste aus eigener Erfahrung,
dass es auch mühelos mit irdischeren Gegenständen zurechtkam.
    Malden legte beide Hände um den Griff und führte die
Klinge in engem Bogen herum. Sie fuhr mitten durch einen Zinnkrug, als bestünde
er aus Rauch. Die obere Krughälfte landete mit hellem Geklapper auf dem Tisch,
während sich der darin enthaltene Wein als zischender Schwall über die Platte
ergoss.
    Halbert und Narbenhals wichen zurück, als hätte man
ihnen eine Schlange entgegengeworfen. Gleichzeitig sprangen sie zur
Seite – Halbert nach links, Narbenhals nach rechts.
    Malden blieb in der Mitte und schoss an ihnen vorbei
zur Tür hinaus.

Kapitel 6
    Der Dieb rannte ins Sonnenlicht hinaus und
suchte verzweifelt nach einem Fluchtweg. In einem Haufen Pferdeäpfel rutschte
er aus und kämpfte einen Augenblick lang um sein Gleichgewicht. Narbenhals und
Halbert stürzten bereits aus der Gasthaustür, als er endlich einen Ausweg fand.
    An der einen Seite des Hofes verlief eine niedrige
Mauer, kaum mehr als ein Haufen unvermörtelter Steine, der sich an der
Stallseite auftürmte. Sie führte in einer sanften Schräge zum Strohdach des
Stalles hinauf und

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