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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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einen
vollständigen Plattenpanzer, der ihn von Kopf bis Fuß verbarg. Selbst seine
Gelenke wurden von dem Kettenhemd geschützt. Das Helmvisier war gesenkt und
verhinderte jeden Blick auf das Gesicht.
    Eine solche Rüstung hatte einen bestimmten Einfluss
auf die Haltung ihres Trägers. Er fühlte sich darin unverwundbar. Was im Grunde
auch stimmte – kein Eisenschwert vermochte diesen Stahl zu durchdringen.
Speerklingen und Stangenwaffen wie Hippen würden einfach von der Rüstung
abprallen, schlimmstenfalls die funkelnden Platten eindrücken. Derartig
geschützt, neigten Männer zu der Annahme, dass sie in dieser Sicherheit von den
Göttern gesegnet waren und jede ihrer Handlungen ebenfalls gesegnet war.
    Eine solche Rüstung war eine Lizenz zu Grausamkeit und
Räuberei.
    Aber es gab Waffen, die selbst diese Schutzhülle
durchbohren konnten. Maldens einstige Ahle war dazu gemacht worden, um selbst
Stahl zu durchbohren, wenn man sie mit genügend Kraft und gut gezielt führte.
Streitäxte sollten durch ihren schieren Schwung Rüstung zerschlagen. Der Pfeil
eines Langbogens konnte sie wie ein Stück Papier durchdringen, wie Malden mit
eigenen Augen gesehen hatte.
    Und dann war da Acidtongue, das Schwert an seinem
Gürtel. Ein guter Schlag, und das Schwert würde den Ritter in zwei Hälften
teilen.
    Allerdings wäre das womöglich das Dümmste gewesen, das
Malden je getan hätte. Der Ritter trug einen langen weißen Wappenrock über der
Rüstung, der ihm bis zu den Knien reichte. Auf den Stoff war eine goldene Krone
aufgemalt. Er war kein fahrender Ritter wie Croy, sondern ein Grundbesitzer,
ein Champion des Königs von Skrae. Vermutlich war er der Hauptmann der Wache,
dem alle Narbenhälse und Halberts von Helstrow unterstanden.
    Falls Malden Glück hatte und den Mann niederstrecken
konnte, würde man ihn bis ans Ende der Welt verfolgen. Man tötete keinen
Adligen und kam davon. Niemals.
    Natürlich konnte er weglaufen. Obwohl er über und über
mit Stahl bedeckt war, wirkte der Ritter durchaus beweglich, aber Malden wäre
zweifellos schneller, und die Jagd würde nicht lange dauern. Der Dieb wandte
sich um und wollte fliehen, musste aber entdecken, dass er einen Augenblick zu
lange gezögert hatte.
    Aus der anderen Richtung rückte ein Rudel Königstreuer
auf ihn zu. Sämtliche Waffen wiesen unmittelbar auf seinen Leib. Die Männer
blieben stehen – offensichtlich erwarteten sie, dass der Ritter ihn
erledigte. Es war unmöglich, diesem Klingenwall zu entkommen. Der einzige
Fluchtweg führte an dem Ritter vorbei.
    Malden gehörte nicht zu dem Menschenschlag, der
betete, nicht einmal in höchster Gefahr, aber in diesem Moment wandte er sich
an Sadu. Sadu, den Blutgott, den Gleichmacher, der am Ende alle Menschen der
Gerechtigkeit zuführte, sogar Ritter und Adlige. Dann zog er sein magisches
Schwert und bedauerte, dass er sich nie Mühe gemacht und gelernt hatte, wie man
es richtig schwang. Oder es wenigstens richtig hielt. Säure tropfte von der
angefressenen Klinge herab und troff zischend auf das schmutzige
Straßenpflaster.
    Der Ritter stieß einen Fluch aus, und seine Stimme
hallte dumpf aus dem Helm. »Bei der Göttin! Woher hast du diesen Schatz, mein
Sohn? Hast du ihn Sir Bikker gestohlen?«
    Malden kniff die Augen zusammen. Wie konnte der Ritter
wissen, wer Acidtongue vor ihm besessen hatte? »Bikker ist tot«, antwortete er.
    Â»Aber ich wette, er ist nicht durch deine Hand
gestorben. Du gehörst nicht zu den Ancient Blades.«
    Zum ersten Mal betrachtete Malden das Schwert des
Ritters genauer. Kein Edelstein schmückte den Knauf, und die Parierstange
bestand aus schlichtem, wenn auch auf Hochglanz poliertem Eisen. Die Klinge
selbst war nicht einmal besonders lang. Aber von der breiten Seite stieg Dampf
in die Luft, und in der Hohlkehle knisterten Eiskristalle.
    Â»Erkennst du mein Schwert?«, fragte der Ritter.
    Â»Nach der Tatsache zu urteilen, dass ich noch immer
aus einem Stück bin, kann ich wohl mit Recht behaupten, dass ich seine
Bekanntschaft noch nicht gemacht habe.«
    Der Ritter lachte. »Das ist Chillbrand«, erklärte er.
»Das wüsstest du, wärst du der rechtmäßige Besitzer von Acidtongue. Keine
magische Klinge wird ihrem neuen Träger übergeben, bevor dieser von jenem Mann
ausgebildet wurde, der sie vor ihm trug. Man bringt ihm

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