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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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hätte er keinen Rivalen mehr. Es gäbe niemanden mehr, der seine
Vorherrschaft infrage stellte.
    Aber als er beim Lager eintraf, waren bereits viele
Zelte abgebaut und verstaut worden. In dicke Pelze gehüllt, arbeiteten die
Barbaren, als planten sie eine lange Reise durch den Schnee.
    Hurlind lag betrunken zwischen den Feuerstellen zweier
Clans. Der Skalde starrte mit verschwommenem
Blick zu Mörget herauf. Getrockneter Met bildete eine Kruste um seinen
Mund. »Heil dem zurückkehrenden Helden!«, lallte er und kämpfte sich auf einen
Ellbogen hoch. »Überlebender einer großen Prüfung. Nicht jedermann kann Prügel
von seiner kleinen Schwester wegstecken und den Kopf noch immer so hoch
halten.«
    Mörget versetzte dem Alten einen heftigen Tritt in die
Rippen. »Du bist nicht länger der Günstling des Großen Häuptlings. Nichts als
ein gewöhnlicher Krieger bist du, der kaum ein Schwert heben kann. Wenn du
kämpfen willst, dann steh auf! Wenn nicht, mache ich dich zu meinem Unfreien.«
Am liebsten hätte Mörget den Skalden auf der Stelle in Stücke gehackt. Aber das
Gesetz war eindeutig: Skalden – selbst die Skalden toter Häuptlinge –
durften nicht aufgrund ihrer Äußerungen umgebracht werden. Nur wenn Verrat
vorlag oder wenn sie ihre Zuhörer langweilten.
    Balint beugte sich über den alten Mann und starrte ihm
ins Gesicht. »Wo ist Mörgets Schwester? Mein Herr hat noch etwas mit ihr zu
regeln.«
    Â»Dort drüben«, lallte Hurlind und deutete mit einer
fahrigen Handbewegung zur Mitte des Lagers. »Sammelt ihre Krieger. Sie meinte,
du seist tot, Bergtöter.«
    Mörget versetzte Hurlind einen weiteren Tritt und
hastete durch das Labyrinth der Zelte. Immer noch wurden sie abgebaut. Die
Stangen zerlegte man in mehrere Teile, die Häute schüttelte man kräftig aus, um
das Eis darauf zu entfernen, dann faltete man sie zusammen und schob sie in
große Futterale.
    Mörget packte den ersten Mann, der ihm in den Weg
lief, an den Schultern und warf ihn in den Schnee. »Stell das Zelt wieder
auf!«, befahl er. Der Krieger starrte ihn bloß an.
    Es reichte. Sie würden ihm alle gehorchen, wenn er
erst einmal zum Großen Häuptling ernannt worden war. Sie würden lernen, ihn zu
fürchten, ein für alle Mal. Er rannte auf eine größere Gruppe zu, wo man Pferde
mit Ausrüstung belud und Achsen mit Tierfett bestrich, um dem Rost vorzubeugen.
    Mörget bahnte sich einen Weg zwischen den Kriegern und
Unfreien hindurch, bis er Mörgain in der Mitte des Chaos erblickte.
    Als sie ihn sah, lachte sie
bitter. »Mir gefällt deine neue Halskette«, sagte sie und
deutete auf die dicke Naht, die seinen Hals zusammenhielt. Balint war eine
schreckliche Näherin gewesen, obwohl sie Mörget das Leben gerettet hatte.
»Vielleicht besorge ich dir einen passenden Gürtel, nachdem ich dich in zwei
Hälften geschnitten habe.«
    Â»Mit einem zerbrochenen Schwert könnte das schwierig
werden.« Mörget hielt die Spitze von Fangbreaker in die Höhe, bis sie in der
Sonne funkelte.
    Einen Augenblick lang ruhte jede Bewegung im Lager.
Lasten fielen zu Boden, Zelte blieben aufrecht stehen, während sich die Männer
auf die Stangen stützten.
    Jeder wollte sehen, was nun geschah.
    Mörgains Pferd wieherte.
Vielleicht witterte es, dass im nächsten Augenblick alles, aber wirklich alles
geschehen konnte. Mörgain tätschelte ihm den Hals.
    Mörget hob Dawnbringer und schlug die Klinge gegen das
Schwertstück in seiner Hand. Licht brach aus dem magischen Schwert hervor, ein
Licht, heller als die Sonne. »Lass uns unsere Unterhaltung fortführen«, schlug
er vor.
    Die Schwertkämpfer im Westen benutzten das Wort
Unterhaltung, um das Klirren zweier im Kampf aufeinandertreffender Klingen zu
beschreiben. Jeder Zuhörer verstand den Witz. Hier und da kicherte sogar
jemand.
    Mörgain zog den Rest von
Fangbreaker. Auch wenn die Klin-ge nun bedeutend kürzer
als Dawnbringer war, war sie doch noch immer breit und schwer. Sie ähnelte eher
einem Fleischerbeil als einem Schwert. Aber sie konnte einen Mann noch immer
mühelos umbringen.
    Vor allem einen Mann, der in der Nacht zuvor tödlich
verletzt worden und nur durch die Hilfe einer geschickten Zwergin gerettet
worden war.
    Mörget trat einen Schritt auf seine Schwester zu. Wenn
es so enden soll, dann soll es

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