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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Wenn er sich schon nicht
an seiner Schwester rächen konnte, dann musste eben der letzte treue Diener
seines Vaters herhalten. Er würde Hurlind so lange treten, bis er einen
gesetzlich erlaubten Anlass hätte – dann würde er den alten Mann wie eine
gebratene Gans zerteilen.
    Aber bevor er den Skalden erreicht hatte, erschütterte
ein Donnern den Boden und warf ihn in den Schnee. Balint lag neben ihm und kam
nur mühsam wieder auf die Beine.
    Er spähte zur Stadtmauer hinüber und sah eine riesige
Rauchwolke zum Himmel aufsteigen. »Was im Namen von Mutter Tod ist da
geschehen?«
    Die Zwergin spähte zu der Stelle, auf die er wies. »Vielleicht
haben sich die Leute von Ness entschlossen, ihre Stadt lieber niederzubrennen,
wenn sie sie schon nicht halten können.«
    Â»Wenn ich Ness als ausgebrannte Hülle in Besitz
nehme«, raunte er ihr zu, »dann wird man Lieder über meine Torheit singen. Und
ich werde nie zum Großen Häuptling. Reiß diese Mauer ein!«
    Â»Die Arbeit geht schnell voran, aber man kann weder
das Scheißen noch eine Belagerung beschleunigen«, widersprach Balint.
    Â»Das kannst du sehr wohl«, beharrte er, »wenn du zu
erwarten hast, dass dir der Bauch aufgeschlitzt wird und du an deinem Gedärm hinter einem Pferd hergeschleift wirst.«
Er packte sie am Kragen. Die Stacheln gruben sich in seine Hand, bis sie
blutete. »Du reißt die Mauer morgen ein. Verpflichte sämtliche Männer in
diesem Lager, zwing ihnen Spitzhacken und Schaufeln in die Hand! Grab mit
abgebrochenen Fingernägeln, wenn es sein muss! Du wirst diese Mauer zum
Einsturz bringen, bevor noch ein Häuptling beschließt, meiner Schwester zu
folgen. Tu es, oder ich benutze deinen enthäuteten Schädel als Schamkapsel.«
    Die Rohheit dieser Verwünschung schien zu ihr durchzudringen. Sie rannte auf den Tunneleingang zu, und
zwar schneller, als er je einen Zwerg hatte laufen sehen.

Kapitel 105
    Malden befahl Velmont, in der Universität
nach weiteren Überlebenden zu suchen und Ketten aus Eimerträgern zu bilden, um
das Feuer zu löschen. Er hob Slag auf und trug ihn von den Trümmern fort. Der Zwergenkörper war keine schwere
Last – Zwerge waren ohnehin schlanke Geschöpfe, und mit dem fehlenden Arm
und so vielen Verbrennungen am Körper fühlte sich Slag leicht wie ein Kind an.
    Der Zwerg sagte kein Wort mehr, während Malden durch
die verschneiten Straßen stolperte. Slag hatte in seinen Armen das Bewusstsein
verloren, schon bevor sie aus den schwindelerregenden Dämpfen des Feuers heraus
waren. Vermutlich war er bereits tot.
    Malden hatte nicht den Mut, sich dessen zu
vergewissern.
    Er wusste nicht, wie weit er die leichte Bürde trug.
Er hätte nicht einmal mit Sicherheit sagen können, wo er sich genau befand, als
Cythera ihn fand. Er hörte sie sprechen und sah, wie sich ihre Lippen bewegten.
Ihre Worte drangen in seinen Verstand und verloren sich in demselben Labyrinth,
das seine eigenen Gedanken durcheinanderwirbelte. Plötzlich erkannte er, dass
sie ihm Slag abnehmen wollte. Er wehrte sich, obwohl er dafür keinen Grund
hätte nennen können.
    Mit Gesten bedeutete ihm Cythera, ihr zu folgen. Sie
begab sich zur Tür des nächsten Hauses, dem Herrenhaus eines reichen
Kaufmannes. Die Tür war zugenagelt, aber im zweiten Stockwerk waren sämtliche
Fenster eingeworfen – vermutlich von Dieben, als es auf dem Goldenen Hügel
noch etwas zu plündern gegeben hatte. Malden wollte die Hauswand
hinaufklettern, kam mit Slag auf den Armen aber nicht weit. Cythera schüttelte
den Kopf. Dann hob sie die Hand, und die Bretter vor der Tür quietschten. Die
Nägel glühten zuerst rot auf, dann schmolzen sie wie Kerzenwachs. Die Bretter
landeten polternd auf dem Boden.
    Sie hatte behauptet, ihre Hexenkräfte seien nur
schwach ausgeprägt. Noch keiner Prüfung unterzogen
worden. Er fragte sich, welche Wunder sie vollbringen würde, wenn sich
ihr Wissen vervollständigt hätte.
    Im Haus war es kalt, es wirkte verlassen und stumm.
Sie betraten die Küche, und Cythera bat Malden, Slag auf dem Eichentisch
abzulegen. Sie deutete auf die Feuerstelle, und der kalten Asche entsprang eine
kleine Flamme. »Hol Brennholz, sonst geht sie wieder aus!«, befahl sie ihm. Sie
musste es dreimal wiederholen.
    Malden holte Bretter von der Straße und fütterte das
Feuer damit. Als

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