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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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sie nicht sofort brennen wollten, zerschlug er einen teuren
Stuhl aus der Wohnstube und warf die Einzelteile in die schwache Glut.
    Als das Feuer endlich
kräftig loderte, war Cythera
bereits ausgiebig mit Slags geschundenem Körper beschäftigt. Sie wusch Ruß und
Blut aus den vielen Wunden, und zum ersten Mal sah Malden, wie schlimm Slag
tatsächlich verletzt worden war. Er musste den Blick abwenden. Er bekam keine
Luft mehr.
    Â»Es ist … schlimm«, sagte Cythera. Ihre Stimme drohte
zu brechen. »Er lebt, aber sein Herz flattert wie ein Vogel in einer Falle. Ihm
bleibt vielleicht noch eine kleine Weile. Er wird bald zu atmen aufhören, dann
bekommt er Krämpfe, und schließlich wird er einfach … nicht mehr leben. Oh,
Malden! Es geschieht. Er stirbt.«
    Â»Bitte. Er ist mein Freund. Du kannst doch sicher
etwas für ihn tun. Vielleicht … Es ihm einfach nur leichter machen. Ihm seine
Schmerzen nehmen.«
    Verzweifelt starrte Cythera den Dieb an. Er verstand
nicht – sie verschwendete Zeit, Zeit, die Slag nicht hatte.
    Â»Du bist eine Hexe. Das muss doch zu etwas nütze
sein«, bettelte er.
    Â»Es ist zu vielerlei nütze. Und darum kann ich
nicht …«
    Â»Hör auf damit! Ich lese doch in deinen Augen, dass du
die Macht hast!«, rief er. »Ist dir Slag denn gleichgültig? Wie kannst du ihn
in diesem Zustand erleben und ihm nicht helfen?«
    Â»Ich soll unbeteiligt bleiben«, sagte sie, aber es
klang, als versuche sie, sich selbst von ihren Worten zu überzeugen.
    Er hatte keine Ahnung, was ihre Worte zu bedeuten
hatten. Er wollte es auch gar nicht wissen. »Liebst du mich nicht mehr? Tu es
für mich, Cythera! Rette ihn, wenn du mich liebst!«
    Â»Du hast nicht die geringste Vorstellung, worum du
mich da bittest.«
    Ihre Worte klangen trotzig, aber er wusste, dass er
sie gerührt hatte. Sie würde es tun, davon war er überzeugt. Er öffnete den
Mund, um sie erneut anzuflehen, aber etwas in ihrer Haltung riet ihm zu
schweigen. Schließlich senkte sie den Blick.
    Â»Das ist er. Der
Augenblick, den Mutter vorhersah, falls ich mein
Versprechen ihr gegenüber breche«, hauchte sie. Die Worte waren nicht für
Malden bestimmt, also stellte er sie auch nicht infrage. »Ich dachte, es sei
leichter zu widerstehen. Aber manche Versuchungen sind größer als wir selbst,
nicht wahr?«
    Â»Cythera«, stöhnte er. »Er stirbt.«
    Â»Ja«, antwortete sie. »Nicht einmal Coruth könnte ihn
noch retten.«
    Aber dann stimmte sie eine Beschwörung an, sprach
Worte, die nicht menschlich klangen. Plötzlich roch er Schwefel, rotes Licht
flackerte über die Wände. Er fühlte, wie sich hinter ihm etwas in dem Raum
bewegte, und wandte sich um. Erwartete … nun, er wusste nicht, was er
erwartete. Natürlich war da nichts. Er wollte sich wieder Cythera und Slag
zuwenden, aber die Luft fühlte sich wie gefroren an, und er konnte kaum ein
Glied rühren.
    Â»Sieh mich nicht an!«, befahl Cythera, und sein Körper
hätte genauso gut aus Marmor bestehen können. Sein Hals wollte sich nicht
drehen. Er konnte bloß die rot beleuchteten Wände anstarren und sich fragen,
was dort vor sich ging.
    Â»Cythera …«, setzte er an, aber sie unterbrach ihn.
    Â»Ich werde sein Leben retten. Aber dafür ist ein Preis
zu zahlen.«
    Â»Alles«, erwiderte er. »Brauchst du Gold? Seltene
medizinische Kräuter? Pulver aus zermahlenen Diamanten? Sag es mir, und du
bekommst es.«
    Â»Nicht du musst den Preis zahlen«, sagte sie in
beinahe sanftem Tonfall. »Malden … ist es falsch zu heilen? Kann es jemals
falsch sein, einen Leidenden zu heilen?«
    Â»Ich glaube nicht«, antwortete er. »Was ist der
Preis?«
    Sie antwortete nicht auf seine Frage.
    Â»Ich tue es«, raunte sie. »Ich tue es.«
    Sie arbeitete fast eine Stunde lang. Malden stand die
ganze Zeit völlig erstarrt da. Er hörte … dass sich etwas im Raum bewegte, Undenkbares, Unaussprechliches. Er hörte,
wie Stimmen Cythera finstere Scheußlichkeiten zuflüsterten.
    Er hörte, wie sie ihnen auf die gleiche Weise
antwortete.
    So unmöglich es erschien, so schreckliche Angst Malden
auch hatte, nickte er doch ein, bevor Cythera ihre Beschwörung beendet hatte.
Aber als sie fertig war, schreckte er sogleich hoch und erkannte, dass er sich
wieder

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