Androiden im Einsatz
kampfunfähig. Der Salariki hatte Turpyn mit seinen Krallen gepackt und ihn aus dem Sessel gehoben.
»Aber – was …«, begann Grasty.
»Wenn Sie Ihren Mund nicht halten«, fauchte ihn Andas an, »dann werde ich ihn für längere Zeit schließen. Welchen Handel wollten Sie dem Veep machen?«
»Fragen wir lieber den Mann an der Quelle.« Yolyos schüttelte Turpyn, den er fest im Griff hatte.
»Reden Sie, kleiner Mann«, fuhr Yolyos fort. »Erzählen Sie uns, was wir wissen sollten.« Ohne Anstrengung hob er den Veep etwas in die Höhe.
»Ich werde Ihnen sagen, was ich weiß«, murmelte Turpyn tonlos. »Es ist wenig genug – aber vielleicht ist da etwas drin, durch das wir besser informiert werden können.« Er deutete mit dem Kinn auf die Wand vor sich.
Andas bemerkte jetzt, daß an drei Wänden Regale und Schubfächer waren. Über der Kontrolltafel, vor der Turpyn gesessen hatte, befand sich ein Bildschirm, auf dem jetzt nichts zu sehen war.
»Reden Sie!« Yolyos ließ den Veep wieder in den Sessel fallen, ohne dabei den Griff seiner Krallen auf den Schultern des anderen zu lockern.
»Ich weiß nicht viel.« Turpyns Gesicht war jetzt ausdruckslos. »Ein paar Gerüchte, die ich gehört habe …«
»Sparen Sie sich die Einleitung«, befahl Yolyos. »Sagen Sie uns, was Sie wissen.«
»Soviel ich gehört habe«, begann der Veep zögernd, »gibt es einen Ort, wo man für einen bestimmten Preis einen Mann gegen einen Androiden austauschen lassen kann. Dieses Double wird so programmiert, wie es der Käufer haben will. Der richtige Mann kommt in Gewahrsam, bis später weiter über ihn verfügt wird.«
»Eine hübsche Geschichte!« stieß Andas hervor.
»Seien Sie nicht so voreilig, junger Mann.« Tsiwon war inzwischen zur Tür hereingekommen. »Sagen Sie nie, daß etwas unmöglich ist.« Er trat weiter vor, um dem Veep in die Augen blicken zu können. »Und wer verfährt nach diesem System? Die Gilde?«
Turpyn schüttelte den Kopf. »Keiner von uns. Wäre ich sonst hier?«
Grasty kicherte. »Durchaus möglich. Nach einem Machtkampf hat schon so mancher in der Gilde seinen Posten verloren.«
Turpyn preßte die Lippen zusammen und ging auf dieses Thema nicht ein, sondern sagte statt dessen: »Die Mengians sind dafür verantwortlich – das habe ich jedenfalls gehört.«
Andas sagte dieser Name zwar nichts, doch er sah, wie drei von ihnen zusammenzuckten. Grasty war das Grinsen vergangen; auch Tsiwon und Elys waren ehrlich erschrocken.
»Klären Sie uns auf!« herrschte Yolyos den Veep an. »Wer oder was sind die Mengians?«
»Die Nachfahren der Psychokraten«, antwortete Tsiwon statt Turpyn. »Es ist wenig bekannt, daß einige von ihnen beim Zusammenbruch dieser Oligarchie mit dem Leben davongekommen sind. Diese Überlebenden sollen sich an einen Ort zurückgezogen haben, dem sie den Kodenamen Mengia gegeben haben. Hin und wieder kursieren Gerüchte über sie, die durchaus der Wahrheit entsprechen können.«
Andas schauderte. Auch im Dinganianischen Reich hatte man derartige Erzählungen gehört. Wenn diese Wesen wirklich immer noch existierten, dann würden die meisten Bewohner der Galaxis bald unter Alpträumen leiden.
»So könnte es sein«, jammerte Grasty. »Wenn sie Androiden einsetzen, können sie fast jeden Planeten nach ihren Wünschen regieren, ohne daß das Volk etwas merkt. Auf alle Fälle haben sie geschickte Techniker und könnten durchaus Androiden formen. Ich muß nach Thrisk – ich muß meine Leute warnen!«
»Es ist vielleicht schon zu spät«, sagte Tsiwon langsam. »Wir wissen nicht, wie lange wir schon hier sind. Unsere Doubles herrschen möglicherweise schon. Damit hätten die Mengians bereits indirekt Besitz von unseren Planeten genommen.«
Andas überlief es eiskalt. Wenn sie Gefangene einiger überlebender Psychokraten waren, dann mochten auch die unterschiedlichen Zeitangaben seiner Leidensgenossen stimmen. Lebewesen waren nach einem gewissen Verfahren einzufrieren, daß sie in diesem Zustand weiterlebten, ohne älter zu werden. Das war jahrhundertelang möglich!
Nun war es Yolyos, der sprach. »Sie haben eingangs gesagt, Turpyn, daß der Austausch eines Lebewesens mit einem Androiden bezahlt werden muß. Jetzt sieht es so aus, daß die Mengians an die Macht kommen wollen. Sind wir also beiseite geschafft worden, weil uns jemand persönlich aus dem Weg haben wollte oder wegen der Posten, die wir bekleiden?«
»Diese Frage kann ich wirklich nicht beantworten. Ich hatte nur
Weitere Kostenlose Bücher