Androiden im Einsatz
Stimme.
Eine Frau! Damit hatte er nicht gerechnet. Als er die Tür aufgestoßen und in die Zelle, die seiner eigenen glich, gestürmt war, starrte sie ihn mit offenem Mund an. Er sprang vor und hielt ihr den Mund zu, ehe sie schreien konnte.
Auf den ersten Blick sah er, daß sie keine Frau des Dinganian-Systems war. Ihre Haut war sehr blaß und mit winzigen Schuppen übersät. Sie hatte grüne Haare und Kiemen am Hals.
»Seien Sie still!« flüsterte er.
Sie beruhigte sich, nachdem sie sich zunächst gegen seinen Handgriff gewehrt hatte. Sie nickte. Ihm war klar, daß sie ebenfalls eine Gefangene sein mußte. Er hatte allerdings keine Ahnung, welcher Rasse sie angehörte und von welchem Planeten sie stammte.
»Wer sind Sie?« fragte sie.
»Andas von Inyanga, Prinz des Dinganianischen Reiches«, sagte er und fragte sich, ob sie ihm glaubte. »Und wer sind Sie?«
»Elys von Posedonia.« Sie sagte das so stolz, als handele es sich dabei um einen Titel. »Wo sind wir?«
Andas schüttelte den Kopf. »Das weiß ich genausowenig wie Sie. Ich wachte auf und befand mich hier. An sich sollte ich innerhalb der Triple Towers in Ictio sein.«
»Und ich in Islewaith. Das hier ist ein Gefängnis, nicht wahr? Aber – weshalb …?«
»Das wissen wir beide nicht. Je schneller wir dahinterkommen, um so besser.«
Andas stellte fest, daß sie – genau wie er – in der Basic-Sprache redete, was bewies, daß sie auf einem Planeten zu Hause war, der in der Vergangenheit unter terranischem Einfluß gestanden haben mußte. Doch diese vielen Welten waren in der Galaxis so weit verstreut, daß niemand alle kennen konnte.
»Lassen Sie mich nicht allein!« Sie klammerte sich an seinen Arm, als er sich wieder zur Tür wandte.
»Dann folgen Sie mir schweigend«, befahl er.
Sekunden später hörten sie Schritte auf sich zukommen. Ein Schatten näherte sich der Tür. Andas duckte sich und war bereit, mit den Fäusten zuzuschlagen.
»Frieden!« Der Ankömmling hob eine Hand mit der Handfläche nach außen als Zeichen des guten Willens. Andas erkannte die Rasse des Mannes, der etwas größer war als er. Salariki! Die spitzen Ohren und die jetzt eingezogenen Krallen waren die typischen Merkmale dieser katzenartigen Rasse. Die Haut war sehr dunkel, das Fell auf den Armen und dem Oberkörper blaugrau. Die Schlitzaugen in dem breiten Gesicht schimmerten blaugrün. Dieser Mann trug nicht den gleichen formlosen Einheitsanzug wie die beiden anderen, sondern einen Kilt aus grobem Material. Jetzt hatte er die Hände in die Seiten gestemmt und sagte:
»Also zwei weitere Fische im Netz.«
Sein Basic war mit vielen Zischlauten durchsetzt.
»Sie auch?« fragte Andas, den der starre Blick des Mannes irritierte.
»Ja. Allerdings weiß ich nicht, wie ich von Framware hierhergekommen bin …«
»Framware, ist das nicht der Handelsknotenpunkt der Growanian Six Worlds?«
Der Salariki entblößte seine Fangzähne zu einem Grinsen.
»Genau. Ich war der Chef unserer Handelsvertretung. Ich bin Lord Yolyos.«
Andas und die Frau stellten sich ebenfalls vor.
Der Salariki kratzte sich mit ausgestreckten Krallen die Brust. »Sieht so aus, als ob jemand wichtige Leute zusammengesammelt hat. Sie, Prinz, sind Thronfolger in Ihrem Reich und Sie, Lady«, er wandte sich an das Mädchen, »haben vielleicht auch Anspruch auf irgendeine Herrschaft?«
»Ich bin eine rechtmäßige Demizonda«, sagte sie stolz.
»Wir haben noch ein paar Leidensgenossen«, fuhr Lord Yolyos fort. »Einen Hison Grasty, der uns versichert, Oberstadtrat von Thrisk zu sein. Dann haben wir einen Iylas Tsiwon, Stadtbaumeister von Naul, und einen Mann, der sich Turpyn nennt und bisher nichts weiter als seinen Namen zu kennen scheint. Nun, woran können Sie sich erinnern?« Seine Stimme klang scharf, als er diese Frage an Andas stellte.
»An nichts. Ich bin in meinem Zimmer schlafen gegangen und wachte hier auf. Und Sie?«
»Das gleiche. Allerdings scheint niemand von uns zu wissen, wo hier ist. Wie ist es mit Ihnen, Lady?«
Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Zuletzt war ich in meiner bekannten Umgebung – nun bin ich hier.«
»Wahrscheinlich hat irgendeine Kraft vor unserem Verschwinden unser Gedächtnis blockiert.«
»Das verstehe ich nicht«, sagte Elys.
»Aber so wird es wohl gewesen sein«, nickte der Salariki. »Außerdem scheinen wir hier allein zu sein. Im Gefängnis gibt es nur Roboter.«
»Das ist doch unmöglich!« protestierte Andas.
»Ich würde mich gern vom
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