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Androiden im Einsatz

Androiden im Einsatz

Titel: Androiden im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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und nahm seine Essensbehälter rasch vom Tablett.
    Nachdem er Elys Zelle betreten hatte, ging er hastig zu ihrem Bett, rollte die Bettdecke zusammen und klemmte sie so in die Tür, daß diese sich nicht automatisch schließen konnte.
    »Eine gute Idee.« Als sich der Prinz wieder aufrichtete, sah er den Salariki mit seinen eigenen Schüsseln vor sich.
    Als sie ihre Essensbehälter öffneten, gab es eine neue Überraschung.
    »Das kann keine Gefangenenkost sein«, stellte Yolyos fest. »Geschmorte Möwenschenkel in Sauce, geröstete Seeschwalben und herrlich abgestandene Milch, die aromatisch duftet.« Die Salariki waren unter anderem ihres ausgeprägten Geruchssinns wegen bekannt.
    »Sie stecken uns in Zellen, kleiden uns fürchterlich«, sagte Elys, »und beköstigen uns reichlich. Weshalb?«
    »Zudem bekommt jeder die Nahrung seiner Heimat.« Andas blickte auf den Teller des Mädchens. Er wußte nicht, woraus die weißen Bällchen, die auf grünen Blättern ruhten, bestanden.
    »Ja«, sagte der schmatzende Salariki mit vollem Mund. Leute seines Stammes aßen immer laut, um den Gastgeber davon zu überzeugen, daß es ihnen schmeckte.
    Viele Fragen bleiben noch offen, dachte Andas, während er sich mit großem Appetit auf sein Essen stürzte.

 
2.
     
    Andas interessierte es herzlich wenig, ob sich die restlichen Gefangenen ebenfalls zum Essen zusammengesetzt hatten. Auf alle Fälle bildeten er, Yolyos und Elys eine Gruppe.
    Der Salariki, der den letzten Tropfen aus seinem Krug geleert hatte, schloß den Deckel und sagte: »Von Naul habe ich schon gehört. Es liegt nicht weit von Nebula, einem Zehnplanetensystem, mit dem wir Handelsbeziehungen haben. Tsiwon könnte durchaus die Vollmachten eines Staatsoberhauptes haben. Übrigens, wo liegt Ihr Reich, Prinz?«
    »Wo es von hier aus gesehen liegt, weiß ich nicht. Wir von Inyanga beherrschen fünf Planeten des Dinganian-Systems und sind terranischer Abstammung. Unsere ersten Schiffe kamen mit Afros«, sagte er stolz und verstummte dann, weil das den beiden anderen nichts zu bedeuten schien. Er wartete auf Elys Erklärung.
    »Ich bin Demizonda von Islewaith. Wir haben uns auf keinem anderen Planeten angesiedelt, da die zwei anderen unseres Sonnensystems kaum Wasser haben. Aber ich habe von Thrisk gehört, wo dieser Grasty Macht haben muß. Dort wird die Metallverwertung kontrolliert.«
    »Naul, Inyanga, Thrisk, Posedonia, Sargol …«, begann Andas, als ihn der Salariki korrigierte.
    »Nicht Sargol – ich war auf Framware, als es mich erwischte. Möchte wissen, wie in meiner Abwesenheit die Geschäfte gelaufen sind.«
    »Die Zeit!« Andas sprang auf. »Welchen Tag, welchen Monat mögen wir jetzt haben? Wie lange sind wir schon hier?«
    Elys schrie auf. »Die Zeit!« wiederholte sie. »Die ganze Tide von Quinguam! Wenn die vorbei ist …«
    »So!« nickte der Salariki. »Ich darf wohl daraus schließen, daß Sie sich ebenfalls in einer Situation befinden, in der die Zeit eine wichtige Rolle spielt?«
    Andas begriff den tieferen Sinn seiner Worte sofort. »Sie glauben also, daß wir deshalb hier sind?« Er wartete Yolyos’ Antwort nicht ab, sondern fuhr fort: »Ja, die Zeit ist für mich sehr wichtig. Ich bin nicht in direkter Thronfolge. Bei meinem Volk herrschen etwas ungebräuchliche Richtlinien. Die Krone fällt nicht automatisch von dem Vater an den Sohn. Meine Vorfahren hatten mehrere Frauen, und der Thronfolger wurde von dem Herrscher bestimmt. Obwohl die Vielweiberei abgeschafft ist, kann der Herrscher immer noch seinen Nachfolger aus den Hofkreisen wählen. Zur Zeit regiert mein Großvater in Triple Towers. Er hat die Wahl zwischen drei Nachfolgern – vier, wenn man Anakue mitrechnet; doch da er mich zu sich gerufen hat, nahm jeder an, daß die Wahl auf mich gefallen ist. Zur Bestätigung muß ich am Tag Chaka von ihm gekrönt werden. Wenn ich nicht da bin …«
    »Dann verlieren Sie den Thron«, stellte Yolyos fest, nachdem Andas verstummt war.
    »Ja.«
    »Ich habe statt eines Thrones eine Handelsvertretung zu verlieren. Wenn ich nicht rechtzeitig in Framware bin, habe ich nicht nur meiner Sippe Schande gemacht, sondern Unheil über Sargol gebracht.« Der Salariki zeigte seine Krallen und knurrte.
    »Und ich muß die Tide einsingen. Ich muß!« Elys ballte die Fäuste. »Wenn ich das nicht tue, übernimmt Ewauna das Recht über den Rhythmus des Gezeitenstroms. Und das darf nicht sein!«
    »Und die anderen?« Andas nickte zur Tür. »Vielleicht ist es bei

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