Andy und Ryan
Kindern im Meer und planschten herum. Sie lachten viel und herzhaft und ohne dass ich es wollte begann ich ebenfalls zu lächeln. Es war ein schönes Bild diese Leute so ausgeglichen zu sehen und manchmal wünschte ich mir doch Freunde mit denen ich meine Freizeit verbringen konnte. Unwillkürlich dachte ich an früher in England. Da war ich noch ein Kind gewesen und hatte viele Freunde gehabt. Ich hatte jeden Tag etwas mit ihnen unternommen und die Zeit genossen und sogar in Deutschland hatte ich viel Zeit mit anderen Teenagern verbracht. Und nun war ich 17 und hatte zwei Freundinnen, mit denen ich mich ausschließlich in der Schule traf. Das war das negative an unseren ständigen Umzügen. Ich traute mich einfach nicht mehr neue Leute kennenzulernen, da ich immer daran denken musste, dass ich sie jeder Zeit wieder verlieren würde. Die einzige Konstante in meinem Leben war meine Mum. Und ganz ehrlich welches pubertierende Mädchen wünschte sich das denn schon?
Keins!
Seufzend stützte ich meine Ellenbogen auf dem Geländer ab und beobachtete die Fremden beim baden. Ich beneidete sie. Ich konnte es nicht verhindern. Plötzlich fühlte ich mich so allein wie schon lange nicht mehr und mein Herz krampfte sich zusammen. Eine Erkenntnis traf mich mit ziemlicher Wucht und ließ mich beinahe aus meinen Schuhen kippen. Ich fühlte mich nicht nur allein. Ich war allein.
Mutterseelenallein.
Ryans Sicht:
Wir alle verbrachten einen wundervollen Tag in der kleinen Bucht. Wir waren so lange dort, bis unsere Mägen knurrten und die Kleinen anfingen zu nörgeln. Nachdem wir alles zusammengesucht hatten liefen wir zurück zum Hotel. Schworen es uns aber morgen wieder her zu kommen. Rebecca hatte es sogar so wundervoll in der Bucht gefunden, dass sie überlegte die Besitzer des Hauses zu fragen, ob sie ihre Hochzeit dort feiern konnte. Ich fand diese Idee einfach spitze. Und das nicht nur wegen der wunderschönen Landschaft, sondern auch da ich – keine Ahnung warum – unbedingt einmal mit diesem hübschen Mädchen reden wollte. Irgendwie wollte ich sie unbedingt näher kennenlernen. Ich wusste selber nicht warum. Immerhin hatte ich bisher kein einziges Wort mit ihr gewechselt. Und normalerweise war ich auch nicht so interessiert an irgendwelchen Mädchen. Immer noch verwirrt verdrängte ich meine wirren Gedanken wieder in den Hintergrund. Es war immerhin merkwürdig über ein Mädchen nachzudenken, welches man nicht einmal kannte.
Nach der kleinen Wanderung zurück zum Hotel, gingen wir alle gleich in eines der vielen Restaurants. Die Auswahl auf der Speisekarte war riesig und ich konnte mich gar nicht entscheiden. Alles klang so lecker. Nach einer Weile entschied ich mich daher einfach für Rippchen mit Pommes. Ich war nicht gerade ein Fan von ausgefallenen Sachen. Und ich genoss es mal nicht halb verkohlte Pommes und viel zu stark gewürzte Rippchen zu essen, wie sie Maggy immer mit Liebe zubereitete.
Während des Essens redeten Maggy und Becky viel über die anstehenden Hochzeitsplanungen. Die beiden wollten morgen in die Stadt und sich nach einem Hochzeitskleid umschauen. Bei ihrer Shoppingtour wollten sie auch die Kinder mitnehmen. Daher hatten Jake, Shane und ich morgen einen Männertag vor uns und ich war froh darüber. Natürlich liebte ich Becky, Maggy und die Kinder über alles, doch ich hatte schon lange keine Freizeit allein mit den Jungs. Ich würde sie genießen, dass stand schon mal fest.
Andys Sicht:
Am nächsten Morgen stand ich sehr früh auf und bereitete das Frühstück für meine Mum und mich vor. Da meine Mum allerdings ein ziemlicher Langschläfer war, aß ich selber schon und ging dann nach draußen. Ich ging fast jeden Morgen schwimmen. Es war mein Ritual um wach zu werden. Und heute musste ich besonders wach sein, denn ich hatte heute Abend eine lange Schicht. Ich arbeitete schon eine Weile als Barkeeperin in einer kleinen Touristendiscothek. Die Disco hieß Day and Night und war jedes Mal sehr gut besucht. Eigentlich mochte ich meinen Job nicht besonders, doch ich konnte das Geld gut gebrauchen.
Nach einer halben Stunde stieg ich wieder aus dem Wasser und fühlte mich erfrischt und hellwach. So konnte mein Tag gut beginnen. Als ich wieder ins Haus ging, schlief meine Mutter immer noch und ich ging zu ihr und weckte sie grinsend.
Wie jeden Morgen.
Immerhin musste sie zur Arbeit. Gähnend streckte sie sich und sah mich mit verschlafenem Blick an. ››Guten Morgen Mum. Ich
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