Andy und Ryan
ich dieses nicht erkennen. Ihr Körper sah in dem knappen blauen Bikini ziemlich gut aus, wie ich feststellte. Eine ganze Weile starrte ich sie einfach nur an und beobachtete sie dabei wie sie vollkommen vertieft in ihr Buch war und alles um sich herum gar nicht wahrzunehmen schien. Ich lauschte sogar dem Geräusch der umschlagenden Seiten. Und ehrlich gesagt wusste ich wirklich nicht warum ich das tat. Normalerweise starrte ich fremde Leute nicht so aufdringlich an. Es war mir ja selber unangenehm wenn ich angestarrt wurde. Was leider viel zu oft der Fall war. Also beschloss ich meinen Blick von ihr abzuwenden.
Nach einer Weile traf auch endlich meine Familie ein. Jake hatte Toby auf seine Schultern gesetzt und Shane Clary. Die Mädchen liefen hinter den Jungs her und unterhielten sich lachend. Das Mädchen auf dem grünen Handtuch schaute verwundert auf, als sie die anderen ankommen hörte. Nun konnte ich auch endlich ihr Gesicht sehen. Sie hatte sehr feine Gesichtszüge und wirkte jugendlich. Ich schätzte sie so auf die 16 bis 18 Jahre. Ihre Augen sahen ein wenig verschleiert und überrascht aus und glänzten in der Sonne. Sie schien zu bemerken, dass ich sie anstarrte, denn nach einigen Sekunden drehte sie ihren Kopf in meine Richtung und wir sahen uns direkt in die Augen. Doch schon nach wenigen Augenblicken wandte sie ihren Blick wieder scheu ab und ihre Wangen färbten sich in einem sanften Rotton.
››Hey da bist du ja. Echt schön hier. Wie hast du diese Ecke denn nur wieder gefunden Bruder?‹‹ Jake ließ sich neben mir auf das Handtuch fallen und setzte Toby neben sich auf den Boden. Die Mädchen breiteten ihre eigenen Handtücher aus und bewunderten die Bucht mit staunenden Blicken.
››Tja du kennst mich doch. Ich finde immer die besten Orte. Aber wie ich das schaffe bleibt mein Geheimnis‹‹, scherzte ich grinsend und boxte ihn leicht gegen den trainierten Oberarm. Wie von selbst wanderte mein Blick wieder zu dem Platz an dem das fremde Mädchen lag. Doch verwundert stellte ich fest, dass sie verschwunden war. Ich konnte gerade noch so sehen wie sie in dem kleinen weißen Haus verschwand und die Tür hinter sich zuzog. Anscheinend hatte ich die Besitzerin dieses traumhaften Hauses ausfindig gemacht.
Männerabend im "Day and Night"
Andys Sicht:
Ich sah noch immer die dunklen Augen des Jungen vor mir. Er hatte mich so neugierig gemusterte, dass es mir richtig unangenehm gewesen war. Trotz allem konnte ich nicht verleugnen das er wirklich hübsch war mit seinen verstrubbelten dunkelblonden Haaren und der gebräunten Haut. Ich vermutete, dass er ein Tourist war und vom Hotel direkt nebenan gekommen war. Ich mochte es nicht wenn sich noch jemand anderes in meiner kleinen Idylle aufhielt und ich hoffte, dass er und seine Freunde nicht mehr kommen würden.
››Hey du warst heute ja lange draußen Schatz.‹‹ Meine Mutter saß noch immer vor ihrer Leinwand und pinselte wild auf ihr herum. Sie hatte nun noch viel mehr Farbkleckse auf ihren Sachen als zuvor und ich schüttelte grinsend den Kopf.
››Ja, ich habe gelesen und die Zeit vergessen‹‹, antwortete ich mit ruhiger Stimme. ››Ich gehe dann mal nach oben.‹‹ Lächelnd drückte ich meiner Mum noch einen schnellen Kuss auf die Wange und stapfte dann die lange Treppe nach oben und lief in mein kleines Zimmer.
Die meisten Wände meines Zimmers waren in einem sanften lindgrün gestrichen, da ich diese Farbe über alles liebte. In meinem kleinen Reich standen meine bequeme Schlafcouch, mein alter Holzschreibtisch mit Computer, mein riesiger Kleiderschrank (Ich liebte es zu shoppen), mein vollgestopftes Bücherregal und mein etwas veralteter Fernseher. Doch das Beste an meinem Zimmer war der direkte Zugang zu meinem ganz persönlichen Balkon, von welchem ich einen perfekten Blick auf unsere kleine Bucht hatte.
Schnaufend schmiss ich mich auf meine Schlafcouch und schaltete den Fernseher ein. Ungeduldig zappte ich durch die Kanäle und stellte nach einer Weile entmutigt fest, dass überhaupt nichts Gescheites lief. Genervt schaltete ich den Fernseher wieder auf und hievte mich von der Couch. Nach kurzen Bedenken ging ich auf meinen Balkon und lehnte mich über das weiße Geländer. Wie automatisch glitt mein Blick zu den sieben Personen in der Bucht. Die zwei Mädchen hatten es sich auf ihren Handtüchern bequem gemacht und genossen die restlichen Sonnenstrahlen. Die Jungs hingegen waren mit den zwei kleinen
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