Angel City Love (German Edition)
während sie zwischen den Tischen hin und her eilte und Teller voll dampfendem Essen und Tassen mit Kaffee ablieferte. Sie konnte immer noch ein Ziehen spüren, wo das Messer sie durchbohrt hatte, doch alles in allem war ihre Heilung überraschend schnell vorangeschritten. Sie schien keine unangenehmen Spätfolgen davongetragen zu haben. Zumindest keine körperlichen. Sie räumte das schmutzige Geschirr von einem Tisch ab und ging damit zurück in die Küche.
Kevin stand wie gewohnt hinter der Fritteuse und ging seinen Kochpflichten nach, indem er Teller mit Essen anrichtete.
»Hey, Kevin, kann ich mal kurz Pause machen?«, fragte Maddy.
»Na gut«, meinte er, während er ein weiteres Hamburgermenü Spezial vorbereitete. »Aber nur ganz kurz. Allmählich wird es da drinnen ziemlich voll.«
Maddy begab sich ins Hinterzimmer und ließ sich auf den alten Stuhl sinken. Ihr taten die Füße weh. Sie hatte das Gefühl, dass sie kein einziges Mal durchgeatmet hatte, seit zu Beginn ihrer Schicht der erste Bus voller Touristen eingetroffen war. Sie griff in ihre Schultasche, die auf dem Schreibtisch lag, und zog ihren BlackBerry Miracle heraus. Keine neuen Nachrichten. Immer noch nichts. Sie gab sich alle Mühe, ihre Enttäuschung zu verbergen.
»Hey, du hast einen neuen Kunden«, rief Kevin ihr aus der Küche zu. Maddy seufzte. Sie schaltete den Blackberry aus und warf ihn zurück in die Tasche. Es würde ein langer Abend werden.
Dann ging sie durch die Küche in den belebten Speisebereich zurück.
Unvermittelt blieb sie stehen.
Da stand Jackson, getaucht in das goldene Licht der Nachmittagssonne, das durch die Fenster sickerte. Selbst in dem schlichten T-Shirt und der Jeans sah er umwerfend aus. Als er Maddy entdeckte, schenkte er ihr ein erfreutes, bescheidenes Lächeln.
»Sieht so aus, als bräuchte er einen Tisch«, meinte Kevin. Maddy sah ihren Onkel an. Seine grauen Augen bekamen kleine Fältchen in den Augenwinkeln. Dann drückte er ihre Schulter und verschwand in der Küche.
Maddy schob sich eine lose Strähne hinter das Ohr und glättete ihre Uniform, ehe sie auf ihn zutrat.
»Kann ich helfen?«, fragte sie.
Der Anflug eines Grinsens umspielte Jacksons Lippen.
»Klar«, meinte er. »Einen Tisch für eine Person, bitte?« Seine Augen funkelten.
»Natürlich«, erwiderte sie und senkte den Blick. »Hier entlang bitte.«
Sie holte eine Speisekarte hinter dem Tresen hervor und führte Jackson an den Tisch, den sie soeben abgeräumt hatte. Während sie nebeneinander hergingen, genoss Maddy seine Gegenwart. Jedes Mal wenn sie ihn in der Nähe spürte, geriet das Blut in ihren Adern in Wallung.
»Hier, bitte schön«, meinte sie. Jackson nahm Platz und Maddy reichte ihm die Karte. Theatralisch schlug er sie auf und inspizierte sie. Maddy entfuhr ein leises Lachen. Dann legte er die Karte beiseite.
»Wenn ich ehrlich bin, würde ich mich gern um einen Job bewerben«, verkündete er.
Sie warf ihm einen ungläubigen Blick zu.
»Tut mir leid, das zu sagen, aber ich zweifle ein wenig an deinen Qualifikationen«, meinte Maddy.
Er runzelte die Stirn. »Oh, ich hab eine ganze Menge Erfahrungen vorzuweisen«, sagte er.
»Die da wären?«
»Ach, Verschiedenes.« Jackson zuckte mit den Schultern. »Außerdem kenne ich die süßeste Bedienung in ganz Angel City. Das zählt ja wohl auch, oder?«
Maddy spürte, wie ihre Wangen glühten. Bestimmt war sie rot geworden.
»Ich habe so den Verdacht, dass du mich nur nach hinten ins Büro kriegen willst, um mit mir allein zu sein.«
»Okay, schon möglich«, gab er zu.
Sie lachten beide.
»In Wahrheit mache ich mir Sorgen«, erklärte Jackson jetzt schüchtern.
»Sorgen? Weswegen denn?«
»Na ja, ich meine, du musst doch so schnell wie möglich jemanden einstellen, sonst ist das Diner am Montag unterbesetzt.«
Maddy lächelte ihn an, war aber verwirrt. Das war nicht Teil ihres damaligen Gesprächs gewesen, soweit sie sich erinnerte. Sie sah ihm in die Augen.
»Und warum sollten wir am Montag unterbesetzt sein?«, hakte sie nach.
In der Küche schellte eine Klingel. Eine neue Bestellung war fertig.
»Weil ich mit den Erzengeln gesprochen habe«, sagte Jackson sanft. »Und sie haben mich gebeten, dir auszurichten, dass deine Ausbildung am Montag beginnt.«
Er war jetzt vollkommen ernst. Eindringlich sah er sie an.
»Ausbildung?«, fragte Maddy. »Was für eine Ausbildung denn?«
Jackson lächelte.
»Deine Ausbildung zum Schutzengel.«
Epilog
Maddy hatte
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