Angel City Love (German Edition)
zogen sich ihre Brauen zusammen. »Was? Vergessen Sie’s. Wenn Sie denken, dass Maddy Montgomery für so ein läppisches Honorar antanzt, dann verschwenden wir hier nur unsere Zeit.« Entschuldigend hielt sie einen Finger hoch, dann stürmte sie aus der Tür.
Jackson lächelte. Er betrachtete Maddys verwundertes Gesicht.
»Glaub mir, ein Nein akzeptiert sie nicht.«
Maddy schluckte und sprach mit überraschend fester Stimme. »Bitte sag ihr, dass das sehr nett ist, aber ich habe nicht vor, Interviews zu geben. Oder in Talkshows aufzutreten.«
Jackson wandte sich an Mark. »Was ist aus dem Dämon geworden?«
»Der Dunkle Engel ist fort.«
»Wie ist das möglich?«, erkundigte sich Jackson. Marks Ausdruck verdüsterte sich.
»Er hat nun die Seele, wegen der er gekommen ist.«
»Ethans?«, hakte Maddy nach.
Mark schwieg.
»Dunkle Engel – Dämonen – konnten Jahrtausende in Bann gehalten werden. Jetzt, nach allem was Ethan getan hat …« Er verstummte und sein Blick verlor sich. »Wir können nur hoffen, dass dies das letzte Mal war.«
»Mark?«, fragte Jackson. Der Blick seines Stiefvaters wurde wieder konzentriert.
»Ja, mein Sohn?«
»An dem Abend, als ich Maddy auf die Party mitgenommen habe – als du in mein Zimmer kamst. Was war das für ein Fleck auf deinem Jackett? Es sah aus wie … na ja, wie Blut.«
Eine Zeitlang blieb Mark stumm. Er wirkte aufrichtig betrübt. »Ich finde es traurig, zu hören, dass du mich im Verdacht hattest«, sagte er schließlich, »aber vermutlich habe ich mich derart danebenbenommen, dass ich das verdient habe. Die Wahrheit ist, dass der Dämon an jenem Abend den Leichnam von Lance Crossman in der Lobby der NGE abgelegt hat, damit wir ihn finden. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich ihn versteckt habe, statt Detective Sylvester zu informieren. Ich dachte, wir würden den Mörder selbst finden können. Offensichtlich war das nicht der Fall. David und ich haben uns bereits ausgiebig darüber unterhalten.«
Die Miene des Erzengels hellte sich auf. »Aber mach dir bitte wegen all dem keine Gedanken. Wichtig ist, dass ihr beide wieder auf die Beine kommt. Ich lass euch jetzt allein.«
Kris sah nicht hin, als Mark auf den Flur hinaustrat. Jackson fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis Kris und er Mark wieder vollkommen vertrauten, wie lange sie beide brauchen würden, ganz gleich was Mark auch für Hebel in Bewegung gesetzt hatte, um die NGE umzustimmen.
Nach einigen weiteren Minuten Smalltalk zogen Mitch und Gwen los, um neuen Kaffee zu besorgen, und Kris ging nach draußen, um Chloe anzurufen. Kevin, dem es peinlich war, dass er jetzt der Einzige bei ihnen im Zimmer war, entschuldigte sich und ging zur Toilette.
Maddy und Jackson lagen einander zugewandt auf der Seite und sahen sich an. Sie ließen sich von der Stille einhüllen. Maddy blickte tief in Jacksons hellblaue Augen. Und Jackson erwiderte ihren Blick.
»Danke«, sagte er schließlich.
»Wofür denn?«, fragte Maddy.
»Dafür, dass du mir das Leben gerettet hast.«
Maddy errötete leicht.
»Du … erinnerst dich, was du auf dem Dach getan hast? Dass du mich gerettet hast?«, wollte Jackson wissen.
Maddy nickte. »Ja, ich erinnere mich. Aber das tun Perversionen der Natur wie ich wohl, schätze ich.«
»Maddy, bitte.«
Sie rollte sich auf den Rücken und zuckte ein wenig zusammen, dann wurde ihr Blick wieder müde.
»Also, mir ist das egal«, meinte Jackson.
»Aber allen anderen nicht. Ich werde immer ein Sonderling bleiben. Selbst wenn sie sagen, dass in mir ein bisschen mehr Engel steckt, als sie dachten.«
»Kannst du nicht wenigstens einen Tag lang aufhören, so unmöglich zu sein?«, fragte Jackson.
Maddy lachte leise in sich hinein. »Ich bin jetzt sowieso zu erschöpft, um mich mit dir zu streiten.«
Schon fielen ihr die Augen zu. Schweigen breitete sich im Zimmer aus, und Jackson beobachtete sie, glücklich und fassungslos zugleich, dass sie hier war und am Leben. Dann ergriff er wieder das Wort.
»Hast du das ernst gemeint?«, fragte er leise.
»Was soll ich ernst gemeint haben?«, hakte Maddy mit geschlossenen Augen nach.
»Das, was du auf dem Dach gesagt hast. Als Ethan mich töten wollte.«
Jackson wartete auf eine Antwort. Dann hörte er ihre langsamen, gleichmäßigen Atemzüge. Er seufzte.
Sie war wieder eingeschlafen.
40
Polizisten des ACPD begleiteten Detective Sylvester durch mehrere Sicherheitschecks, bis er endlich mit einem Gefängniswärter im
Weitere Kostenlose Bücher