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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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hier die Realität war, lag sie wirklich auf einer Ottomane auf einem Podest, nackt und bewegungsunfähig. Es kam ihr vor, als spielte sie in einem unheimlichen, verworrenen Drama mit, das mit Sicherheit kein Happyend hatte.
    Sie hörte erneut ein erwartungsvolles Flüstern.
    Das rote Licht begann langsam und regelmäßig zu blinken, ganz anders als der schnelle Rhythmus ihres Herzschlags. Sie stellte sich Dutzende von Augenpaaren vor, die aus der Dunkelheit zu ihr heraufstarrten.
    Sie biss die Zähne zusammen, fest entschlossen, sich zu bewegen – ohne Erfolg. Sie rührte sich kein bisschen.
    Sie versuchte zu schreien, sich bemerkbar zu machen und zu verlangen, dass dieser Irrsinn aufhören solle, doch es kam nichts über ihre Lippen als ein Wimmern.
    Konnte nicht jemand das Ganze hier beenden? Jemand aus dem Publikum? War es nicht offensichtlich, dass sie Angst hatte? Offensichtlich, dass dieser Scherz zu weit ging? Stumm flehte sie die unsichtbaren Zuschauer an. Plötzlich wurde die Bühne von ein paar Lichtern erhellt, die einen sanften, schummrigen Schein erzeugten. Er wurde von dem pulsierenden Rotlicht durchbrochen.
    Nebelschwaden waberten über den Bühnenboden.
    Ein erwartungsvolles Knistern schien durch das Publikum zu gehen. Was stand ihr bevor? War das nur ein Ritus? Oder kam etwas Schlimmeres auf sie zu, etwas unvorstellbar Schreckliches?
    Sie war verloren.
    Nein! Kämpf, Rylee, kämpf! Gib nicht auf! Gib auf keinen Fall auf!
    Erneut bemühte sie sich mit ganzer Kraft, sich zu bewegen, und wieder gehorchten ihre Muskeln nicht. Nichts rührte sich.
    Dann hörte sie ihn.
    Ein eisiger Schauer durchfuhr sie, ihre Nackenhaare sträubten sich. Sofort wusste sie, dass sie nicht mehr allein auf der Bühne war. Aus dem Augenwinkel nahm sie eine Bewegung wahr. Die dunkle Silhouette eines großen, breitschultrigen Mannes kam durch den Nebel auf sie zu.
    Ihr Herz krampfte sich vor Panik zusammen.
    Sie starrte ihn an, sah, wie er langsam näher kam, und war vor Angst wie hypnotisiert. Das war er. Der Mann, über den die Vampyr-Fans getuschelt hatten.
    Sie erwartete fast, dass er einen schwarzen, blutrot gefütterten Umhang trug und ein leichenblasses Gesicht mit glühenden Augen hatte. Wenn er die Lippen bleckte, kämen gleißende Vampirzähne zum Vorschein.
    Aber das war nicht der Fall. Der Mann war zwar zum Teil schwarz gekleidet, aber er hatte keinen Umhang mit rotem Satinfutter und keine glühenden Augen. Er war schlank und wirkte athletisch. Und er war höllisch sexy. Eine Spiegelsonnenbrille, die auch an den Seiten geschlossen war, verdeckte seine Augen. Sein Haar, entweder dunkel oder nass, stieß auf den Kragen einer schwarzen Lederjacke. Seine Jeans war abgewetzt und saß tief auf der Hüfte. Er trug ein T-Shirt, das einmal schwarz gewesen war, und seine Schlangenlederstiefel waren abgetragen. Irgendetwas an ihm kam ihr bekannt vor, aber sie konnte sein Gesicht nicht einordnen.
    In der Dunkelheit rings um die Bühne knisterte es vor gespannter Erwartung.
    Wieder einmal dachte sie, es müsse sich um einen Albtraum oder eine Halluzination handeln.
    Er blieb vor der Ottomane stehen. Das erwartungsvolle Zischen des Publikums übertönte das laute Hämmern ihres Herzens.
    Er legte eine große, schwielige Hand über die Lehne, die sie voneinander trennte, und umfasste ihren Nacken, was ihre Nerven zum Beben und ihr Blut zum Kochen brachte. Die Angst wich kurz einer unerklärlichen Erregung. Seine Fingerspitzen drückten sanft gegen ihr Schlüsselbein. Ihr Puls raste.
    Das unsichtbare Publikum wurde still.
    »Das«, sagte er mit gebieterischer, aber leiser Stimme an die verborgenen Zuschauer gewandt, »ist eure Schwester.«
    Ein Raunen ging durchs Publikum.
    »Schwester Rylee.«
    Das war sie, ja, aber … wovon sprach er eigentlich? Sie wollte ihn abschütteln, ihm sagen, dass alles anders war, als es aussah, dass ihre Brustwarzen allein von der Kälte aufgerichtet waren und nicht vor Erregung, dass das, was sich tief in ihrem Unterleib regte,
keine
körperliche Lust war.
    Aber er wusste es besser.
    Er konnte ihre Begierde spüren. Ihre Furcht riechen. Und er genoss es.
    Tu das nicht,
flehte sie stumm, doch ihr war klar, dass er ihre geweiteten Pupillen, ihren schnellen Atem und ihr Stöhnen eher als Lust und nicht als Angst interpretierte.
    Seine starken Hände drückten entschlossener zu und brannten auf ihrer Haut.
    »Schwester Rylee ist bereit, sich uns heute Nacht anzuschließen«, sagte er mit

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