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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Falkner
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teilweise zerbrochenen Firmen-und Reklameschildern hinauf, dann auf die teilweise umgestürzten Regale im ersten Geschäft, an dem sie vorbeifuhren. Vor ihnen lag ein umgekippter Minibus mitten auf der Straße, und Sam wich ihm geschickt aus.
    Sie fuhren schweigend weiter. Es kam Sam seltsam vor, dass sie sich so nahe waren und doch so fern. Er saß nur wenige Zentimeter von ihr entfernt, aber getrennt durch die Schutzanzüge und durch die kleinen Staubwolken, die zwischen ihnen durch das Gefährt wirbelten.
    »Vienna«, begann er nach einer Weile verlegen.
    »Was ist?«
    »An dem Abend neulich, als wir die Flugzeuge sahen . . .« Er brach ab, weil er keine Ahnung hatte, wie er weiterreden sollte.
    »Das war an deinem Geburtstag. Ich hab dir einen kleinen Geburtstagskuss gegeben. Mach dir darüber keine Sorgen«, sagte sie brüsk, aber als sie ihn kurz anblickte, glaubte er hinter dem Schutzglas ein leichtes Lächeln zu sehen.
    »Ich hab wirklich . . .«
    »Stopp!«, schrie Vienna plötzlich, und Sam rammte instinktiv den Fuß auf die Bremse. Der Wagen rutschte ein, zwei Meter durch den Staub und kam zum Stillstand.
    »Was ist los?«
    »Pst!« Sie blickte nach oben.
    Ein tiefes, entferntes Summen war zu hören, das aber immer lauter wurde und schließlich in ein lautes Röhren überging.
    »Kampfjets!«, rief Sam entsetzt.
    »Versteck dich!«, schrie Vienna, als drei Düsenjets in enger Formation in der Ferne sichtbar wurden. Sie flogen sehr tief, dicht unter dem Dunstschleier der unaufhörlich brennenden Öllager.
    Vienna suchte in der Minibusruine Deckung, während Sam vom Wagen sprang und sich hinter dem Eingang eines der Läden in der Einkaufsmeile niederkauerte.
    »Bleib in Deckung!«, rief Vienna herüber. »Sonst riskieren wir, von ihren Aufklärungskameras entdeckt zu werden.«
    Im selben Augenblick tauchte eine zweite Staffel von Jägern auf, die aus dem dunstigen Himmel herabschoss, als materialisierte sie sich aus einer anderen Dimension. Diese Gruppe umfasste vier Flugzeuge, die in V-Formation flogen. Ihr Kurs schnitt sich mit dem der anderen Gruppe.
    Sie treffen sich hier und stoßen zueinander, dachte Sam, aber dieser Gedanke löste sich in nichts auf, als er sah, dass die erste Gruppe auseinanderstob und dann direkt auf Kollisionskurs zu den anderen Flugzeugen ging.
    Einen Augenblick später schossen grelle Blitze fast gleichzeitig aus allen Flugzeugen und kleine Rauchspuren strömten unter ihren Flügeln hervor.
    Einer der angreifenden Jets explodierte in einem grellen Flammenball, aber die anderen konnten dem brennenden Trümmerhagel ausweichen und antworteten mit weiteren Geschossen.
    Sämtliche Jets tauchten ab, kippten zur Seite oder schossen steil in die Höhe, um den Geschossen auszuweichen, die sie verfehlten – um Haaresbreite, wie es vom Boden aus wirkte.
    Schon nach einigen Minuten war alles vorbei. Zwei der Flugzeuge der ersten Gruppe explodierten in Flammenbällen; Trümmer regneten auf die zerstörte Stadt herunter. Der dritte Jet drehte ab und ergriff die Flucht, hitzig verfolgt von den drei übrig gebliebenen Flugzeugen der zweiten Gruppe.
    »Jemand hat einen Krieg angefangen«, schrie Sam, als das Donnern der Explosionen endlich auf der Erde ankam und über die Ruinenstadt rollte. Aber wer kämpfte gegen wen?
    Hinter dem Minibus stand Vienna auf und starrte den davonfliegenden Jets nach.
    Sam blieb noch in seinem Versteck, weil er befürchtete, dass einer der Jets noch einmal zurückkehren könnte. Er ließ den Blick mehrmals über den Horizont gleiten und beobachtete die schnell kleiner werdenden Punkte, die schließlich im Dunst verschwanden.
    Doch als die Gefahr dann wirklich kam, stürzte sie nicht vom Himmel herab, sondern kam auf dem Landweg.
    Zwei graue Vans kamen mit kreischenden Reifen mitten auf der Straße zum Stillstand, nicht weit von ihm entfernt. Er hatte nicht einmal bemerkt, dass sich Fahrzeuge genähert hatten, weil er immer noch in den Himmel starrte.
    Taktische Teams ergossen sich in die Straße. Sie trugen silbern glänzende Schutzanzüge und Atemmasken.
    Sie rannten auf Vienna zu – Sam bemerkten sie nicht; er kauerte bewegungslos in seinem Versteck. Die Sonne spiegelte sich in ihren Gesichtsmasken, die Anzüge blitzten silbern auf, und schwarze Stiefel wirbelten Staub auf, als sie an seinem Versteck vorbeirannten.
    Vienna hatte sie zwar schon längst bemerkt und hatte versucht zu fliehen, aber sie schaffte es nicht mehr.
    Sam musste voller Entsetzen zusehen,

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