Angriff Aus Dem Netz
Telefon findet.«
Doch sie suchten ihn jetzt schon seit drei Tagen. Sie lösten sich ab, zwei gingen auf die Suche, der Dritte blieb im Haus, falls Ranger aus irgendeinem Grund doch freiwillig zurückkehrte.
Dodge wiegte den Kopf hin und her. »Vielleicht sollten wir jetzt einfach versuchen, uns durchzuschlagen. Möglicherweise würden wir Cheyenne erreichen, bevor sich Ranger mit Ursula in Verbindung setzen kann.«
»Es ist unmöglich, zu Fuß aus der Katastrophenzone zu fliehen«, erklärte Sam. »Dort vorn an der Kreuzung biegen wir mal nach links ab.«
»Ranger gehört zu den Taktischen Teams«, widersprach Dodge. »Das sind total durchtrainierte Profis und ausgesprochen einfallsreich, wenn’s ums Überleben geht. Ich meine wirklich, dass wir die Suche nach ihm aufgeben und uns schleunigst auf den Weg nach Colorado machen sollten.«
»Ohne Auto und ohne Wasser kommt er nicht weit«, sagte Sam. »Aber okay – wenn wir ihn heute nicht finden, fangen wir an, die Abreise vorzubereiten. Wie weit bist du mit der Pest?«
»Sie ist fertig«, sagte Dodge. »Muss nur noch ein paar Tests durchführen.«
»Hat ziemlich lange gedauert«, bemerkte Sam und hoffte, dass es nicht wie Kritik klang.
Dodge nickte. »Als ich anfing, daran zu arbeiten, hab ich irgendwann gemerkt, dass es nicht reicht, wenn ich nur den Zeitbegrenzer herausnehme. Ursula hat das Virus inzwischen zu sehen bekommen. Das bedeutet, dass sie eine Möglichkeit hat, eine Abwehr aufzubauen. Deshalb musste ich einen großen Teil umschreiben, damit das Virus in anderer Gestalt erscheint. Wenn Ursula es dann endlich erkennt, wird es hoffentlich zu spät sein.«
»Hoffen wir’s.«
Dodge hielt am Ende der Straße an. »Wohin jetzt?«
Sam blickte auf die Karte. »Okay – wenn er in Vegas geblieben ist, wird es uns wahrscheinlich nicht möglich sein, ihn aufzuspüren. Die Stadt ist zu groß, und außerdem ist das hier das totale Chaos. Wenn er sich aus der Stadt herausgewagt hat, wäre er leichter zu entdecken. Aber die Ausfallstraßen haben wir bereits überprüft.«
»Also brechen wir die Suche ab und machen uns auf den Weg nach Cheyenne?«
»Versuchen wir’s ein letztes Mal mit dem Highway 95. Gestern sind wir darauf nicht sehr weit gefahren, weil es zu windig war. Wäre noch mal einen Versuch wert.«
Am Vortag hatte ein scharfer Nordwind geweht, während sie Ranger außerhalb der Stadt suchten, und hatte den Dunstschleier fast völlig weggefegt. Sie hatten es nicht gewagt, lange unter freiem Himmel herumzukreuzen, denn die Gefahr war groß, dass sie von einem Satelliten entdeckt würden. Deshalb hatten sie bald die Suche abgebrochen und waren wieder unter die sichere Decke des Smogs von Las Vegas geschlüpft.
»Wie steht’s mit dem Benzin?«, wollte Sam wissen, als sie sich mühsam zwischen den Trümmern hindurch in Richtung des Highway vorankämpften.
»Für heute reicht es«, meinte Dodge. »Vienna hat gestern eine kleine Schatzgrube entdeckt. Drei Fahrzeuge in einer Betongarage, alle intakt. Zwei hatten volle Tanks und der dritte war mindestens halb voll.«
Sam hob das Fernglas an die Augen, als sie aus der Stadt in die Wüste hinausfuhren. Dieser Teil des Stadtrands von Las Vegas war von der Katastrophe weniger betroffen gewesen, sodass sie hier schneller vorankamen.
Er konzentrierte sich vor allem auf die Straße, die vor ihnen lag, in der Hoffnung, dass sie sich Ranger so nah wie möglich von hinten nähern konnten, bevor er sie bemerkte. Die Straße erstreckte sich meilenweit vor ihnen und war völlig leer.
Immer wieder ließ er den Blick auch über die Landschaft rechts und links schweifen, die braun und trostlos dalag und kaum mehr als ein paar Büschel verdorrtes Gras als Versteck bieten konnte.
Weiter vorn tauchte neben einem der vor der Stadt liegenden Casinos ein großes Reklameschild auf – »Kredite ohne Einkommensnachweis« – und er betrachtete es aufmerksam durch das Fernglas. Aber da es auf zwei schmalen Pfosten errichtet war, konnte sich niemand dahinter verstecken.
»Wie lange kennst du Vienna eigentlich schon?«, fragte Sam nach einer Weile, wobei er sich bemühte, die Frage so beiläufig wie möglich klingen zu lassen. Trotzdem klang sie in seinen eigenen Ohren gezwungen und allzu unschuldig, aber das schien Dodge nicht aufzufallen.
»Paar Jahre«, sagte er. »Seit sie zum CDD kam.«
»Und ihr wart immer nur gute Freunde?« Immer noch dieser gleichgültige Tonfall.
Doch dieses Mal warf ihm Dodge einen kurzen
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