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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Falkner
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waren es vier Treppenabschnitte, aber er war trotzdem kaum außer Atem, als er auf dem obersten ankam.
    Er riss die Schlüsselkarte vom Gürtel und wollte sie blitzschnell durch den Leseschlitz ziehen, cool wie ein Spieler, der ein Ass auf den Tisch knallt.
    Allerdings verfehlte er den Schlitz knapp; die Karte stieß auf den Rand des Lesegeräts, wurde ihm aus der Hand gerissen und flog in großem Bogen über das Treppengeländer in die Tiefe.
    »Karte! Sofort!«, bellte Ranger, schnippte mit den Fingern und streckte die Hand aus. Nach kurzer, verblüffter Pause legte ihm einer der Männer die eigene Karte in die Hand.
    Der Lärm der Stiefel kam jetzt vom obersten Treppenabsatz. Hinter Sam schlossen sich die Türen des Kontrollzentrums wieder automatisch.
    Er steuerte Dodge in die entgegengesetzte Richtung, um die Ecke eines schmalen Seitenflurs. Im selben Augenblick hörte er, dass sich die Tür, die vom Treppenhaus zum obersten Stockwerk führte, öffnete.
    Der Flur, in dem sich Sam und Dodge befanden, führte zu einem Wartungslift, der abseitslag und den deshalb kaum jemand benutzte.
    Sam drückte hektisch auf den Liftknopf. Der Lift stand im untersten Stockwerk; ein Surren war zu hören, als der Motor ansprang und die Kabine in Bewegung setzte.
    Die Milchglastüren des Kontrollzentrums glitten auseinan
    der und Ranger rannte in den Raum.
    Er lief direkt in ein totales Chaos.
    Kiwi lag unmittelbar vor ihm auf dem Boden; Blut strömte aus seiner Nase. Die anderen standen überall im Raum verteilt, und offenbar standen alle mehr oder weniger schwer unter Schock.
    Die Arbeitsplätze von Dodge und Sam waren unbesetzt.
    »Wohin sind sie geflohen?«, brüllte Ranger. Ein paar Leute zuckten hilflos die Schultern, die übrigen reagierten überhaupt nicht.
    Ranger dachte scharf nach.
    Von der Eingangstür nach links gelangte man zum Treppenhaus; außerdem befanden sich nur noch die Toiletten und der Aufenthaltsraum auf diesem Stockwerk. Das war also eine Sackgasse.
    Und nach rechts kam man zu . . . zum Wartungslift!
    »Mir nach!«, brüllte er und rannte zur Tür zurück. Sie hatte sich inzwischen wieder geschlossen und er verlor wertvolle Sekunden, um sie wieder zu öffnen.
    Ranger erreichte mit drei rekordverdächtigen Sprüngen das Ende des Korridors und bog nach rechts in den schmalen Flur ein, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie sich die Lifttür zu schließen begann.
    Er warf sich in Richtung der Tür. Seine Finger trafen auf eine geschlossene Metalltür.
    Der Lift setzte sich in Bewegung.
    Ranger rappelte sich wieder hoch, drehte sich um und raste zum Treppenhaus zurück.
    Kiwi stand unter der Tür des Kontrollzentrums, offenbar in höchster Erregung.
    »Sie haben meine Schlüsselkarte!«, schrie er und deutete auf seinen Gürtel. »Sie haben meine Karte!«
    »Sie haben Kiwis Karte!«, brüllte Ranger wie ein Echo seinen Männern zu. »Sofort sperren!«
    Im Erdgeschoss stieß Sam Dodge aus dem Lift, stemmte die Schulter unter seine Achsel und versuchte zu rennen. Dodge rannte mit ihm, irgendwie reagierte er auf den körperlichen Anstoß, obwohl sein Gesicht noch immer völlig ausdruckslos war und er offenbar nicht sprechen konnte.
    Sie gelangten in die Eingangshalle. Das Treppenhaus lag zur Linken, vor ihnen lag die Luftschleuse – die Sicherheitszone, die mit Schnüffelgeräten und Körperscannern vollgestopft war. Sam schob Kiwis Schlüsselkarte durch den Leseschlitz und die Tür öffnete sich. Er stieß Dodge hindurch und irgendwie schafften sie es zur äußeren Haupteingangstür. Auch hier schob er die Karte durch das Lesegerät. Die Diodenanzeige wechselte auf Grün, doch noch bevor sich die Türen öffnen konnten, wechselte sie wieder auf Rot.
    Er schob die Karte noch einmal durch, aber dieses Mal blieb die Anzeige unbeirrbar Rot. Noch einmal versuchte er es, wieder mit demselben Ergebnis. Vom Korridor hinter ihm kam der Lärm von Stiefelschritten rasch näher.

4. Die Dritte im Bunde
    Plötzlich glitten die beiden Hälften der Außentür auseinander, und da stand Vienna, die Schlüsselkarte in der Hand, und schaute ihn mit überraschtem Gesichtsausdruck an. Doch als sie Dodge sah, wurde ihre Miene besorgt.
    »Was ist mit ihm los?«, fragte sie.
    Sie starrte ihn scharf an. Sam starrte zurück, unsicher, wie er es ihr erklären sollte.
    Die beiden Türhälften begannen sich wieder zu schließen und Sam trat rasch einen Schritt vor, sodass er die Tür blockierte. Die innere Tür hinter ihm hatte sich bereits

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