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Angstfalle

Angstfalle

Titel: Angstfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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Jugendsünden mehr angerichtet hatte, als ihr bewusst war.
    Das Rauschen des Wassers hörte auf. Trixi begann zu zittern. Verzweifelt versuchte sie, sich aus den Fesseln zu befreien, aber sie waren zu fest. Sie hörte Schritte. An der Tür blieb Bruno stehen. Er füllte mit seiner Masse den gesamten Türrahmen aus. Unbewegt stand er da und beobachtete, wie Trixi versuchte, sich von den Fesseln zu befreien.
    »Ich sehe es gern, wie du dich windest. Das gibt mir die Gewissheit, dass ich es dir endlich heimzahlen kann, was du mir angetan hast.«
    »Was habe ich dir denn getan?«, wimmerte Trixi.
    »Während ich dich geliebt habe, hast du mich zum Gespött meiner Kameraden gemacht. Alle haben mich ausgelacht, haben mich gefragt, warum ich mir das von dir gefallen lasse. Meine ehrliche Antwort, dass ich dich liebe, hat sie nur noch mehr belustigt. Ich musste ganz von vorn anfangen, weil ich bei meinen damaligen Kumpeln jede Achtung verloren hatte«, erklärte Bruno. »Aber das Glück hat mich nicht verlassen. Ich habe einen neuen Freund gefunden – diese Freundschaft wirst du mir nicht zerstören. Er wird in mir nicht den Jammerlappen sehen, der sich von einer Frau erniedrigen lässt, sondern einen Helden, der sich die Frauen gefügig macht!«
    »Du bist ja krank!«
    Es klingelte an der Tür.
    Trixi glaubte zu träumen.
    »Du verhältst dich still!« Bruno stand plötzlich ganz dicht vor ihr und hielt ihr drohend den erhobenen Zeigefinger vor die Nase. »Wenn wir ruhig bleiben, wird der Besucher wieder gehen.«
    Wieder klingelte es.
    Trixi schöpfte Hoffnung.
    Dann klingelte es Sturm.
    Trixis Herz hüpfte.
    »Dieser Besucher ist aber hartnäckig«, murrte Bruno. »Aber wir sind hartnäckiger.«
    Dann hörte das Klingeln auf. Trixi spürte, wie ihre ganze Hoffnung sich in Nichts auflöste. Sie gab auf, spürte, wie ihr Kampfgeist dahinschwand. Sie hatte keine Chance mehr. Nichts konnte sie vor dem bewahren, was Bruno mit ihr vorhatte.
    Er löste ihre Fesseln, ohne seinen Handgriff um ihren Arm zu lockern. Dann zerrte er sie in den Flur und steuerte das Badezimmer an.
    Da krachte es, ein Schrei war zu hören, und Trixi landete mit Wucht auf dem Boden. Sie hörte nur noch Keuchen und Stöhnen. Als sie sich umdrehte, sah sie, wie Fritz Lörsch sich über Bruno Dold beugte, der mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden lag. Aber es gelang Bruno, sich umzudrehen. Er holte mit der Faust aus, um zurückzuschlagen, doch als er in das Gesicht seines Gegners sah, hielt er kurz inne. Das sollte sich als Fehler erweisen, denn Fritz nutzte diesen Moment und setzte ihm seine Faust unters Kinn.
    Aber Bruno steckte den Schlag weg und schlug zurück. Immer wieder schlugen sie aufeinander ein, bis sich Fritz als der Stärkere herausstellte. Für einen kurzen Moment hatte er Bruno am Boden liegen, doch der Dicke schaffte es, Fritz am Bein zu packen und zu Fall zu bringen.
    »Das wirst du büßen«, schrie er.
    Fritz wand sich auf dem Boden und schrie zurück: »Das werden wir noch sehen!«
    Aber Bruno reagierte nicht darauf, sondern rannte auf die Haustür zu. Fritz war schnell wieder auf den Beinen und folgte ihm. Sie rannten um das Haus herum. Am Kellereingang hatte Fritz den Dicken eingeholt, zerrte ihn herum und knallte ihm die Faust ins Gesicht. Aber Bruno fiel nicht, sondern schlug zurück. Immer wieder und wieder hämmerten die beiden aufeinander ein, bis Trixi von weitem Blaulicht sah. An der Brücke hielt das Auto an; mehrere Polizeibeamte rannten herbei. Im Nu trennten sie die beiden Kampfhähne, stellten sie an die Wand und durchsuchten sie nach Waffen.
    »Nicht ihn«, rief Trixi, als einer der Polizeibeamten Fritz Lörsch Handschellen anlegen wollte. »Er hat mich gerettet!«
    Im gleichen Augenblick kam Kriminalhauptkommissar Forseti um die Ecke.
    »Was heißt hier gerettet?«, fragte er.
    Trixi erklärte ihm, was ihr in den letzten Stunden widerfahren war. Forseti hörte sich alles genau an und veranlasste seine Kollegen, die Personalien von Fritz Lörsch aufzunehmen.
    »Kommen Sie morgen ins Büro, damit wir Ihre Aussagen zu Protokoll nehmen können«, wies er Trixi an, bevor er sich verabschiedete.
    Die Polizeibeamten nahmen Bruno Dold in Gewahrsam. Als er abgeführt wurde, rief er Trixi zu: »Wir sind noch nicht fertig!«
    Aber Trixi lachte nur darüber.
    Nun war der Zeitpunkt wirklich gekommen, dass endlich Ruhe einkehren und sie ihr Leben wieder genießen konnte. Sie wollte sich nur noch den Dingen widmen, die ihr Freude

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