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Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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beide Richtungen den Flur entlang. Niemand da. Die anderen Angestellten waren bereits bei der Abendschicht. Doch als sie in den kleinen Hof hinaustrat, bemerkte sie, wie dieselbe junge Frau, die sie an den Tennisplätzen gesehen hatte, sie vom Durchgang zum Hotel aus beobachtete. Die Frau trug zwar einen Mantel, aber Jana erkannte sie trotzdem wieder.
    Vielleicht ist sie nur zufällig hier, dachte Jana hoffnungsvoll, während sie schnell zur Rückseite des Hotels weiterging. Doch schon nach ein paar Schritten hörte sie eine Stimme hinter sich. »Jana, bleiben Sie bitte stehen.«
    Sie wandte sich um. Die junge Frau eilte auf sie zu. Woher kannte sie ihren Namen?
    »Ja?« Jana versuchte, sicherer zu klingen, als sie sich im Augenblick fühlte. Die Frau kam näher und hielt ihr einen Ausweis hin. »Sicherheitskontrolle. Es tut mir leid, aber ich muss Sie bitten, wieder ins Haus zu gehen.«
    »Wozu das denn?«, fragte Jana. Sie wollte so selbstbewusst und herausfordernd wirken wie die Schauspielerinnen in den Fernsehserien, die sie so liebte. Auf die Uhr schauen wollte sie auch, denn sie fürchtete plötzlich, dass Sammy nicht auf sie warten würde, falls sie nur eine einzige Minute zu spät kam.
    »Ich weiß, das ist lästig«, sagte die junge Frau verständnisvoll. »Aber der amerikanische Präsident wird gleich eingeflogen. Bis er sicher im Hotel ist, darf ich hier niemanden durchlassen.«

    »Aber ich gehe in die andere Richtung.«
    Die Frau schüttelte den Kopf. Sie lächelte noch immer, doch ihre Stimme klang unerbittlich. »Das tut nichts zur Sache. Im Augenblick ist ringsum Sperrgebiet. Tut mir leid.«
    Jana dachte fieberhaft nach. Die Angestelltenunterkünfte hatten nur diesen einen Ausgang. Wenn sie wieder in ihr Zimmer ging, saß sie dort fest und verpasste das Treffen mit Sammy. »In Ordnung«, erwiderte sie, und tat, als wolle sie zum Haus zurückgehen. Dann warf sie sich plötzlich herum und rannte auf die Straße hinter dem Hotel zu. Aber die junge Frau war überraschend schnell. Nach drei Schritten hatte sie Jana bereits am linken Arm gepackt.
    »Stehen bleiben!«, befahl sie.
    Jana versuchte, den Arm wegzureißen. Dabei tastete ihre rechte Hand nach dem Briefbeschwerer in ihrer Jackentasche. Sie ließ sich von der Frau zu ihr hinzerren, schwang dann aber plötzlich in einem verzweifelten Schlag die Rechte. Die Frau versuchte, sich zu ducken, doch zu spät - der Briefbeschwerer in Janas Faust traf sie über dem Auge. Der schwere Glasbrocken fiel zu Boden und zerbrach in tausend Teile. Blut strömte seitlich über das Gesicht der Frau.
    Aber es war kaum zu fassen: Noch immer klammerte sie sich an Janas Arm. Jana drehte sich um und krallte ihrer Gegnerin mit aller Kraft die Fingernägel in die Wange. Als diese daraufhin ihren Arm losließ, schlug Jana mit beiden Händen auf sie ein. Doch die andere wehrte sich, fing die meisten Schläge ab und landete sogar einen Treffer an Janas Kinn. Dennoch wich die Frau langsam zum Ende des Hofes zurück, bis sie schließlich mit dem Rücken zur Hotelwand stand. Da packte Jana sie mit beiden Händen am Hals und drückte zu. Sie musste diese Person kampfunfähig machen, das Treffen mit Sammy hing davon ab. Die Frau
rang nach Luft, Jana drückte fester. Doch gerade als Jana dachte, ihre Gegnerin müsse langsam das Bewusstsein verlieren, schien diese noch einmal ihre ganze Kraft zusammenzunehmen. So weit wie möglich legte sie den Kopf in den Nacken, dann ließ sie ihn plötzlich nach vorn schnellen - und ihre Stirn knallte mit einem Übelkeit erregenden Knackgeräusch auf Janas Nase.
    Der Schmerz war überwältigend. Jana ließ die Frau los, strauchelte und sank benommen zu Boden. Sie versuchte, aufzustehen, doch ein Paar Arme drückte sie nieder - es waren die kräftigen Arme eines Mannes, die sie mit ihrem Gesicht nach unten hielten.
    Sehen konnte Jana ihre Gegnerin nun nicht mehr, aber sie hörte sie nach Atem ringen. »Danke, Dave«, keuchte die Frau.
    »Sie sind auch ohne mich ganz gut zurechtgekommen, Peggy«, erwiderte der Mann. Sein Griff um Janas Körper wurde noch härter. »Ihr Kopfstoß war ein mustergültiger ›Glasgow Kiss‹.«

56
    Vor ihr lag der dunkle See mit seinen flachen, grasbewachsenen Ufern. Von hier bis zu dem Clubhaus, wo später das Dinner stattfinden sollte, war der Rasen besonders kurz geschnitten. Normalerweise wurde hier Pitch und Putt gespielt, doch heute sollten die Delegationen von dieser Stelle aus die Jagdhundeshow verfolgen. Auf

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